Gefahren des Rauchens während der Schwangerschaft

Diesen Risiken setzt man sein Kind aus

Gefahren des Rauchens während der Schwangerschaft
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Dank unzähliger Programme und Initiativen gegen Zigaretten, geht die Anzahl der Raucher in westlichen Ländern immer weiter zurück. Auch in Deutschland greift mit rund 26 Prozent nur noch ein Viertel der Bevölkerung nach den Glimmstängeln. 

Das sind zwar gute Nachrichten, da so auch tabakbedingte Krankheiten immer weiter zurückgehen. Allerdings sieht man trotzdem immer noch regelmäßig schwangere Frauen auf der Straße, die in ihrer Hand eine glühende Zigarette halten. Während solche Bilder vor 40 Jahren noch gang und gäbe waren, da die Gefahren des Tabakrauchens noch nicht so weitreichend bekannt waren, sieht die Informationslage heute eigentlich grundlegend anders aus: Nicht nur die Warnhinweise und Schockbilder auf den Zigarettenschachteln könnten einen Hinweis darauf geben, dass man sich und seinem ungeborenen Kind damit nichts Gutes tut. Auch in Schulen und durch gezielte Medienkampagnen werden die Gefahren von Zigaretten überall bekannt gemacht.

Was mit dem ungeborenen Kind passiert, wenn die Mutter raucht, lest ihr gebündelt auf den nächsten Seiten.

Gefahren des Rauchens während der Schwangerschaft
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Aber wie kann das Rauchen der Mutter überhaupt Einfluss auf das ungeborene Kind haben? Auswirkungen hat das Qualmen aber nicht nur während, sondern auch schon vor der Schwangerschaft.

Vor der Schwangerschaft vermindert die Frau durch das Tabakrauchen ihre Chancen, überhaupt schwanger zu werden. Und auch ein rauchender Vater kann dem Ganzen im Weg stehen: Denn die Qualität der Spermien leidet erheblich. Hinzu kommt ein erhöhtes Mutationsrisiko von Spermien und Eizellen.

Während der Schwangerschaft wird das Kind einer rauchenden Mutter wesentlich schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Das liegt daran, dass Nikotin die Blutgefäße verengt und darunter schließlich auch die Versorgung des Ungeborenen leidet. Darüber hinaus gelangen auch Giftstoffe des Tabaks in die Plazenta, über die die Nährstoffversorgung des Kindes läuft. Das bedeutet, dass die Giftstoffe direkt in dem Blutkreislauf des Fötus landen. 

Dass man die Auswirkungen schon bei Föten sehen kann, zeigen 4D-Ultraschallbilder aus der Durham University: Föten, deren Mutter raucht, leiden schon im Mutterleib unter sichtbarem Stress.

Welche Folgen das alles für das Kind haben kann, lest ihr auf der nächsten Seite.

Gefahren des Rauchens während der Schwangerschaft
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Körperlich können die Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft geraucht haben, ganz erhebliche Schäden davontragen. Am harmlosesten ist dabei noch das erhöhte Risiko für das Kind, unter Asthma oder Allergien zu leiden. Aber auch Früh- und Todgeburten werden durch das Tabakrauchen wahrscheinlicher. Hinzu kommt ein geringeres Gewicht des Kindes bei der Geburt.

Auch das Risiko für eine ganze Reihe an Fehlbildungen steigt erheblich: Die Gefahr einer Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte wird um 28 Prozent höher, Fehlbildungen von Händen und Füßen werden um 26 Prozent wahrscheinlicher. Um ganze 33 Prozent steigt das Risiko von Fehlbildungen des Schädels. Doch am größten wird das Risiko für eine Gastroschisis – eine Fehlbildung der Bauchwand, bei der es bei Magen- und Darmteilen zu Vorfällen kommt.

Aber auch geistig kann es bei dem Kind zu starken Beeinträchtigungen kommen, die noch verstärkt werden, wenn es auch nach der Geburt weiterhin Tabakrauch einatmen muss: sie können hyperaktiv werden, unter Aufmerksamkeitsstörungen leiden und Schwierigkeiten haben, mit Gleichaltrigen Beziehungen aufzubauen.

Aber auch nach der Geburt sollten Zigaretten tabu sein, denn auch wenn man nicht in der Nähe des Kindes raucht, leidet es darunter, wie ihr auf der letzten Seite lesen könnt.

Eine Mutter hält ihr Baby auf dem Arm und lächelt es an.
Quelle: IMAGO / agefotostock

Klar ist, dass auch nur wenige Zigaretten während der Schwangerschaft hochgefährlich für das Kind sind und die Entzugserscheinungen, mit denen man dann als Mutter zu kämpfen hat, wesentlich unproblematischer sind als die Folgen für den Nachwuchs.

Doch auch nach der Schwangerschaft sollten die Finger von den Glimmstängeln gelassen werden. Das gilt insbesondere, wenn ihr euer Kind stillt. An sich unterstützt das Stillen die Mutter-Kind-Bindung und hilft bei der Ausbildung des Immunsystems des Kindes. Raucht ihr jedoch, produziert ihr zum einen weniger Milch und die Giftstoffe aus dem Tabak gelangen in die Muttermilch – und werden damit auch von eurem Kind getrunken. 

Es gibt also keinen Grund, weshalb ihr weiterhin zu Zigaretten greifen solltet. Denn auch wenn euer Kind später Tabakrauch ausgesetzt ist, steigt nicht nur das Risiko für verschiedene Erkrankungen. Studien zeigen seit Jahrzehnten deutlich, dass die Kinder von Rauchern selbst eher zur Zigarette greifen – mit allen Gefahren, die diese Sucht mit sich bringt.