Berufe, bei denen viele mit Tattoos immer wieder verurteilt werden

Sie wollen nur arbeiten, doch noch heute werden viele Leute mit Tattoos in ihren Berufen verurteilt. Welche sind es? Was sind ihre Geschichten?

Viele Menschen müssen im Berufsleben besonders aufs Äußere achten, doch ab wann wird es diskriminierend?
Quelle: IMAGO / agefotostock

Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, dass dein Aussehen dir im Berufsleben im Wege steht? Vielleicht hast du Tattoos, die du gerne zeigen möchtest, aber du befürchtest, dass sie von deinen Kollegen oder Vorgesetzten verurteilt werden könnten. Leider ist dies in einigen Berufen immer noch der Fall, obwohl Tattoos mittlerweile in der Gesellschaft weit verbreitet sind.

Insbesondere in konservativen Branchen wie der Medizin oder im Finanzwesen können Tattoos ein Stigma darstellen. Viele Arbeitgeber haben immer noch die Vorstellung, dass Tattoos mit einer rebellischen oder unprofessionellen Persönlichkeit einhergehen. Aber bedeutet dies, dass du dein Aussehen verändern musst, um im Beruf erfolgreich zu sein?

Es gibt einiges zu erzählen über das Thema des Aussehens in der Arbeitswelt. Nicht einmal in angesehenen Berufen bleibt das Stigma aus. Lasst uns daher anfangen mit der ungerechten Erfahrung einer tätowierten Ärztin ...

Viele Leute haben eine Vorstellung davon, wie ein Arzt oder eine Ärztin vielleicht aussieht.
Quelle: IMAGO / Blue Jean Images

Bei einem Arzt haben wir oft ganz genaue Vorstellungen, wie dieser aufzutreten hat. Eine Autoritätsperson, die über eine Menge Wissen verfügt und dieses einsetzt, um Menschen zu helfen. Da hat sich bei vielen bereits ein spezielles Bild verfestigt. 

Die Ärztin, die wir dir hier vorstellen, dürfte von diesem Bild ganz schön abweichen. Denn Sarah Grey ist alles andere, als gewöhnlich. Ihr Körper ist - bis auf wenige Stellen - über und über mit Tattoos bedeckt. 

Ihr Erscheinungsbild entspricht deswegen im ersten Augenblick nicht dem, einer gewöhnlichen Ärztin. Doch natürlich sagt das nichts über ihre Kompetenz und ihre Berufserfahrung aus. 

Leider sehen das nicht alle so und so ist Sarah Grey regelmäßig Diskriminierungen ausgesetzt. Alles über die außergewöhnliche Ärztin und ihre Tattoos auf den nächsten Seiten auf ihrem Instagram Account...

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Die schöne Australierin hat sich bereits mit 16 Jahren ihr erstes Tattoo stechen lassen. Seitdem sieht sie ihren Körper als eine Art Kunstwerk an, der irgendwann komplett mit den bunten Zeichnungen übersät sein soll. 

Kein Wunder, dass Sarah Grey bereits diverse Tattoo-Contests gewonnen hat. Doch neben ihrer Model-Karriere geht sie einem ganz anderem Job nach: Sie ist angehende orthopädische Chirurgin. 

Doch trotz ihres angesehenen Berufes hat die 30-Jährige immer wieder mit Anfeindungen zu kämpfen. Im Alltag bekommt sie die Vorurteile gegenüber tätowierten Menschen leider allzu oft zu spüren. 

So gilt in vielen Lokalitäten die Regel, dass keine sichtbaren Tattoos erlaubt sind. Wie Sarah damit umgeht, erfahrt ihr auf der nächsten Seite...

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Dass sie in vielen Läden nicht erwünscht ist, nur aufgrund ihrer bunten Haut, beschäftigt Sarah sehr. 

"Viele Läden haben diese Regel. Auch, wenn mich das nicht immer total trifft, kann es sehr frustrierend sein, als schlechter Mensch kategorisiert zu werden wegen meiner bunten Haut. [...] Die Zeiten, in denen Tattoos mit Kriminalität assoziiert werden, sollten längst vorbei sein."

Doch die tapfere Frau lässt sich davon nicht unterkriegen. Sie hofft, dass die Menschen aufhören, immer nur nach ihren Vorurteilen zu gehen und mal hinter die Fassade blicken.

"Wir sollten alle unseren Körper lieben - egal, wie er aussieht", sagt sie. "Alle, die keine Tattoos mögen, sollen darüber nachdenken, welche künstlerische Fähigkeit mit Tattoos zusammenhängt, bevor sie über jemanden urteilen. Niemand sollte nach seinem Aussehen beurteilt werden."

Doch lasst uns mal genau über das Thema reden, denn Ärzte sind nicht die einzigen, die aufpassen müssen ...

Keiner will von einem potentiellen Arbeitgeber wegen seinem Äußeren abgelehnt werden.
Quelle: IMAGO / Shotshop

Welche Berufe sind oft von Vorurteilen betroffen?

Tattoos haben in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen, doch nicht in jedem Beruf sind sie willkommen. Einige Arbeitgeber lehnen Bewerberinnen mit Tattoos ab oder verbieten das Zeigen von sichtbaren Tätowierungen am Arbeitsplatz. Insbesondere Berufe im öffentlichen Dienst wie Lehrerinnen, Erzieherinnen oder Polizistinnen, aber auch in manchen Firmen sind sichtbare Tattoos ein Grund für eine Absage oder Entlassung. Das Verwaltungsgericht Darmstadt hat zum Beispiel entschieden, dass eine Bewerberin aufgrund eines zu großflächigen Tattoos nicht zum Auswahlverfahren der Bundespolizeiakademie zugelassen wird. Doch welche Tattoos sind für welche Karrieren hinderlich?

Die Antwort könnte Personen spalten ...

Viele Menschen werden zu Unrecht aufgrund ihrer Tattoos im Beruf verurteilt, wie zum Beispiel Pflegekräfte.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Was ist nun erlaubt?

Im Arbeitsalltag gibt es einige kuriose Regeln, die bezüglich der sichtbaren Tattoos eingehalten werden müssen. Ein Tattoo, das politisch oder religiös motiviert ist, kann je nach Branche unangemessen sein. Auch aggressive oder beleidigende Motive sollten am Arbeitsplatz vermieden werden. Allerdings gibt es keinen allgemeinen Konsens darüber, welche Art von Tattoos am Arbeitsplatz angemessen sind, da dies von Branche zu Branche unterschiedlich ist. Einige Arbeitgeber haben daher klare Richtlinien bezüglich der sichtbaren Tätowierungen, während andere eine individuelle Entscheidung treffen. Besonders im öffentlichen Dienst oder im Finanzwesen achten Arbeitgeber sehr auf das Bild welches die Firma der Öffentlichkeit vermitteln will. Wie man im Fall der anstrebenden Polizistin sah, haben sie das Recht dazu. 

Ihr habt bereits die Geschichte der Ärztin oder Polizistin gehört, doch es gibt auch positive Erfahrungen, die zeigen dass sich mit der Zeit wirklich etwas verändert. Diese Person hat es sogar ins Fernsehen geschafft ...

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Nachrichtensprecherin trotz Kinntattoo

Ein Beispiel dafür, dass die Sichtbarkeit von Tattoos am Arbeitsplatz allmählich akzeptiert wird, ist die Story der ersten Journalistin mit Kinn-Tattoo, die zur Top-Sendezeit moderiert hat. Die 40-jährige Oriini Kaipara sorgte mit ihrem markanten Kinntattoo im Maori-Stil für Aufsehen, als sie zur Top-Sendezeit die neuseeländischen Nachrichten moderierte. Das Tattoo hat für die Maori eine lange Tradition und symbolisiert den Übergang eines Mädchens zur Frau. Für Kaipara hat das Tattoo eine große Bedeutung und steht für ihre Identität und ihre Herkunft. Durch ihren öffentlichen Auftritt möchte sie auch anderen Menschen mit Tätowierungen Mut machen und zeigen, dass man trotz Vorurteilen und Stereotypen seine Träume verfolgen kann.  Es ist wichtig, dass Tätowierungen nicht pauschal als unprofessionell oder unsauber abgestempelt werden, sondern als Ausdruck von Kultur und Persönlichkeit akzeptiert werden.

Diese Geschichte zeigt, dass auch sichtbare Tattoos in manchen Branchen akzeptiert werden und dass Arbeitgeber immer mehr darauf achten, die Individualität ihrer Mitarbeiter*innen zu fördern. Doch es sind nicht nur Tattoos, die immer wieder zu schiefen Blicken verleiten.

Aufgrund dieser Dinge werden immer noch leider viel zu viele Menschen verurteilt ...

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Dunkle Stimmung trotz bunter Haare

Wir wissen, dass gerade konservative Branchen dazu neigen besonders aufs Äußere zu schauen. Aber auch in weniger traditionellen Berufsfeldern wie der Werbe- oder Modebranche, wo man eigentlich vermutet, dass die Menschen offener gegenüber unterschiedlichen Stilen sind, kann es immer noch Vorurteile gegenüber Menschen mit Piercings und gefärbten Haaren geben. Vielleicht denken einige Arbeitgeber, dass ein bestimmter Look nicht zum Image ihres Unternehmens passt oder dass Kunden sich nicht wohl fühlen würden, von jemandem bedient zu werden, der anders aussieht als sie selbst. Auch in sozialen Berufen passiert es immer wieder, dass Menschen Stigmen begegnen. Eine Künstlerin mit grün gefärbten Haaren und Nasenpiercing hat ein Musikvideo gedreht, das sehr schnell viral wurde. Sie singt „Ich kann eine Klasse unterrichten, wenn mein Haar pfirsichfarben ist“. Recht hat sie!

Pinterest Pin Stress: In den Jobs wird es anstrengend, wenn du sichtbare Tattoos hat!