Titanic: Welche Fakten und echte Personen stecken in dem Film?

Titanic ist ein Kultfilm und die meisten wissen auch, dass er auf einer echten Geschichte beruht. Doch welche Fakten und Personen sind historisch korrekt?

Kaum ein Filmdrama aus den 90ern hat uns jemals so sehr berührt wie der Blockbuster ,,Titanic".
Quelle: IMAGO / United Archives International

Kaum ein Filmdrama aus den 90ern hat uns jemals so sehr berührt wie der Blockbuster ,,Titanic". Die Liebe von Jack und Rose (gespielt von den guten Freunden Kate Winslet und Leonardo DiCaprio), die sich auf dem scheinbar unsinkbaren Schiff Titanic treffen, gegen alle Widerstände ein Paar werden und dann doch dem Eisberg und dem Tod entgegensteuern. Wenn man in diesen Film denkt, kommen einem automatisch die Tränen, oder? Und noch schlimmer werden die Gedanken, wenn wir uns daran erinnern, dass der Film auf Fakten und wahren Personen basiert. 

Welche Fakten und Personen das sind und was es noch für weitere wissenswerte Dinge über die Geschichte von Bord des unglückseligen Schiffes gibt, verraten wir dir auf den nächsten Seiten...

Das Schiff war zu seiner Jungfernfahrt im Jahr 1912 (die es leider nicht überlebte) das größte Schiff der Welt. Sie war 269 m lang und wog 52.310 Tonnen.
Quelle: IMAGO / Everett Collection, IMAGO / United Archives International

#1 Die Titanic selbst

Natürlich ist die Geschichte rund um den riesigen Luxusdampfer Titanic leider wahr. Das Schiff war zu seiner Jungfernfahrt im Jahr 1912 (die es leider nicht überlebte) das größte Schiff der Welt. Sie war 269 m lang und wog 52.310 Tonnen. Das ist zwar nichts gegen die Schiffe der heutigen Zeit, doch 1912 waren die Menschen davon schwer beeindruckt. Die Titanic galt auch wirklich als unsinkbar, da sie über hohe Sicherheitsstandards verfügte, doch leider wurden die Menschen eines besseren belehrt. 

Nach Kollision mit einem Eisberg versank die Titanic unter hohem Verlust an Menschenleben im Nordatlantik. Mit mehr als 1.500 Todesopfern gehört dieses Unglück bis heute zu den größten Katastrophen der Seefahrt.

Noch weitere Teile der Geschichte sind ebenfalls wahr...

Obwohl für die Evakuierung zwei Stunden recht viel Zeit war, starben durch diesen Mangel an guten Booten viele Menschen.
Quelle: IMAGO / Ronald Grant

#2 Todesursache: Zu wenige Rettungsboote

Im Film wird darüber gesprochen, dass es für die Masse an Menschen sehr wenige Rettungsboote gab. Am Ende wird den meisten Menschen das zum Verhängnis: Besonders die Personen, die nicht in der 1. Klasse saßen, bekommen keinen Platz in einem rettenden Boot und müssen im eiskalten Wasser schließlich erfrieren.

Tatsächlich stimmt auch das: Es gab zu wenige Boote und diese waren teilweise sehr hoch angebracht, so dass sie auf dem Weg ins Wasser teilweise kenterten. Obwohl für die Evakuierung zwei Stunden recht viel Zeit war, starben durch diesen Mangel an guten Booten viele Menschen. Außerdem war die Crew offenbar sehr unerfahren und konnte die Evakuierung in dem Stress des Untergangs nicht gut durchführen.

Nun wollen die meisten bestimmt wissen, was an der Geschichte von Jack und Rose dran ist...

Joseph Dawsons Grab liegt in Halifax
Quelle: IMAGO / agefotostock

#3 Gab es Jack und Rose wirklich?

Die Charaktere Jack Dawson und Rose DeWitt-Bukater sind rein fiktiv. Doch es gibt tatsächlich das Grab einer Person, die beim Untergang der Titanic verstorben ist und heute ein Grab mit dem Namen J. Dawson in Kanada hat. Hier sind auf dem Fairview Lawn Cemetery, Halifax einige Opfer des Titanic-Unglück beigesetzt worden. Viele Fans halten das Grab für das des echten Jacks. Doch tatsächlich hieß das wahre Opfer der Tragödie hieß Joseph Dawson und wurde 1888 in Irland geboren. Er war Seemann und heuerte auf der Titanic an.

Er unterzeichnete als Trimmer mit seiner eigenen Unterschrift, was darauf hindeutet, dass er eine gewisse Bildung gehabt haben musste. Auch an Bord des Schiffes befand sich ein Heizer namens Arthur John Priest. Eine seiner Schwestern, Nellie Dawson, schien zu dieser Zeit eine romantische Beziehung mit Dawson gehabt zu haben. Joseph war zum Zeitpunkt der Reise 23 Jahre alt.

In der Nacht des 14. April war Joseph dienstfrei, als das Schiff auf den Eisberg traf. Als er aufwachte, nahm er seinen Mantel und begab sich zum Bootsdeck. Später, als das Schiff seinen finalen Untergang erlebte, sprang Joseph ins Meer und schwamm im Wasser, wo er an Unterkühlung starb. Sein Körper blieb lange genug auf der Wasseroberfläche, um geborgen und nach Halifax gebracht zu werden, wo er begraben wurde.

Doch ein weiterer Mann behauptet, der echte Jack so sein...

Sind Rose und Jack fiktiv oder echt?
Quelle: IMAGO / Allstar

#4 Stephen Cummings behauptet: Jack Dawson war mein Opa

Weil er ihm angeblich die Familiengeschichte gestohlen hätte, verklagte 2017 einen Segler namens Stephen Cummings den Regisseur und Filmproduzenten James Cameron auf 300 Millionen US-Dollar.

Laut Cummings lernte Cameron den Segler vor den Dreharbeiten zu Titanic kennen. Der Mann aus Florida erzählte, dass im Film erzählte Liebesgeschichte zwischen Rose DeWitt und Jack Dawson auf der wahren Geschichte seiner Vorfahren basiere, die an der Jungfernfahrt der Titanic teilgenommen hätten. Wie im Film überlebte allerdings nur die Frau das Unglück, der Mann kam ums Leben. Doch bisher gibt es keine neuen Informationen zu der Geschichte, die demnach noch hätte bewiesen werden müssen. Bisher schien er damit jedenfalls keinen Erfolg gehabt zu haben.

Kommen wir nun zu einer Geschichte von Bord, die uns sehr berührt hat, und wirklich wahr ist:

Der Luxusdampfer ist dem Ende geweiht
Quelle: IMAGO / Cinema Publishers Collection

#5 Das alte Paar im Bett

Erinnert ihr euch noch an diese rührende Szene aus "Titanic"? Der Luxusdampfer ist dem Ende geweiht, die Passagiere stürmen in schierer Panik über das Deck und versuchen, einen letzten Platz auf den überfüllten Rettungsbooten zu ergattern, während das Streichquartett zu einem finalen Lied ansetzt und so das kommende Drama musikalisch begleitet. Doch in all dem Chaos angesichts des drohenden Todes so vieler Menschen, ist es eine stille Szene, die damals bei vielen Zuschauern alle Dämme brechen ließ und für wahre Schluchzkonzerte sorgte: Ein altes Ehepaar, eng umschlungen auf seinem Bett, ängstlich und doch immerhin vereint. Man könnte meinen, James Cameron habe dieses Paar in seine Handlung geschrieben, um genau jene Emotionen bei seinen Zuschauern auszulösen.

Tatsächlich aber, handelt es sich hierbei um Personen aus dem echten Leben...

Bei dem tragischen Paar aus dem Kult-Klassiker handelt es sich um Isidor Straus, 67, und seine Ehefrau Ida Straus, 63.
Quelle: Reddit/Zu titanic r/titanic

Das Paar wollte nicht ohne einander leben

Bei dem tragischen Paar aus dem Kult-Klassiker handelt es sich um Isidor Straus, 67, und seine Ehefrau Ida Straus, 63. Du kannst sie auf dem Bild oben sehen. Und die beiden waren tatsächlich keine Unbekannten in der damaligen High Society: Ihnen gehörte die Kaufhauskette Macy's, was sie mitunter zu den wohlhabendsten Passagieren des gesamten Schiffs machte. Aber auch ihre innige Liebe zueinander soll damals alles andere als ein Geheimnis gewesen sein.

Kurz vor Mitternacht des 14. Aprils 1912 stieß die „unsinkbare" Titanic mit einem Eisberg zusammen und begann kurz darauf, sich mit Meerwasser zu füllen. Sobald das Ausmaß des Zusammenpralls bekannt wurde, taten Isidor und Ida wie ihnen befohlen wurde: Sie warfen sich Schwimmwesten über und begaben sich an Deck, wo die ersten Rettungsboote ins Wasser gelassen wurden. Das Paar wurde dazu aufgefordert, sich in eines davon zu setzen - getreu dem Motto: Frauen, Kinder und Passagiere der ersten Klasse zuerst.

Ida hatte sich bereits auf eines der Rettungsboote begeben, als Isidor verkündete, er werde erst in ein Boot steigen, wenn er sich sicher sein könne, dass alle Frauen und Kinder in Sicherheit gebracht worden wären.

Was dann geschah, erfährst du auf der nächsten Seite...

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Für immer vereint

Wie ihr in der aus dem Original geschnittenen Szene des Videos erkennen könnt, weigerte sich daraufhin auch Ida, in eines der rettenden Boote zu steigen. Berichten zufolge erklärte sie ihrem Ehemann: "Wir haben 40 wundervolle Jahre miteinander verbracht und sechs wunderschöne Kinder miteinander. Wenn du in kein Boot steigst, werde ich es auch nicht tun." Die tapfere Frau soll daraufhin ihren Pelzmantel ausgezogen und ihrem Dienstmädchen Ellen Bird gegeben haben, da diese ihn auf dem Boot dringender brauchen würde als sie selbst. Kurz darauf soll eine große Welle über das Schiff hinweggefegt sein, welche die beiden erfasste und mit sich in die Tiefe riss.

Damit ist die Tragik der Familie aber noch nicht am Ende, denn über ein Jahrhundert später sollte Folgendes passieren:

Beim Unglück der „Titan“ kam nun auch der Ehemann einer Nachfahrin Ida Straus' ums Leben.
Quelle: IMAGO / ZUMA Wire

Dieselbe Familie wird erneut in eine Tragödie verwickelt

Selbst die Nachfahren von Ida Straus sollten mit dem Schicksal der Titanic fest verschlungen bleiben. Ihre Urur-Enkelin Wendy Rush ist als Kommunikationsdirektorin Teil des Expeditionsteams des U-Boots „Titan“ von OceanGate gewesen, das am 18. Juni 2023 bei einer Fahrt implodierte und allen 5 Insassen das Leben kostete. Der Pilot der „Titan“ und Ehemann von Wendy war Stockton Rush, der bei der Fahrt auch sein Leben ließ. Über ein Jahrhundert später hat also dieselbe Familie bei einem Unglück wieder Angehörige verlieren.

Auch den Piloten der Titanic ereilte ein grausames Schicksal, das in der Geschichte durchaus echt war ...

Edward John Smith war der Kapitän der Titanic
Quelle: IMAGO / Allstar, IMAGO / agefotostock

#6 Der mutige Kapitän: Edward John Smith

Auch diese Szene hat uns bestimmt das Herz gebrochen: Der Kapitän der Titanic, Edward John Smith, weigert sich dem Gesetz der Seefahrt etwas entgegenzusetzen und will als Letzter den sinkenden Kahn verlassen. Er geht zurück auf die Kommandorücke, berührt das Steuerrad und eine Welle schlägt durch das Fenster und füllt den Raum mit Scherben und Wasser. Das Ende eines edlen Mannes.

Auch der echte Edward John Smith ertrank beim Untergang der Titanic. Er war einer der berühmtesten Personen an Bord.  Als die mächtige Titanic in der finsteren Nacht des 14. April 1912 mit einem unerbittlichen Eisberg kollidierte, war Kapitän Smith nicht auf der Kommandobrücke präsent. Doch rasch eilte er herbei, um sich von Erstem Offizier William M. Murdoch über die verhängnisvollen Geschehnisse informieren zu lassen. Gemeinsam mit dem genialen Schiffskonstrukteur Thomas Andrews unternahm er einen kühnen Kontrollgang, der ihm die bittere Wahrheit offenbarte: Das Schicksal der Titanic war besiegelt. Andrews, der Weise der Schiffe, prophezeite den unausweichlichen Untergang.

Inmitten dieser bedrückenden Gewissheit gab Kapitän Smith den Befehl, die Rettungsboote klarzumachen. Unvergleichlich in seiner Verantwortung beaufsichtigte er mit stoischer Entschlossenheit die Besetzung der Boote, und sein Blick ruhte fest von der majestätischen Brücke aus. Den tapferen Funkern Jack Phillips und Harold Bride gebot er, das schicksalsträchtige Notsignal in die eisige Weite zu senden. Doch noch bevor die Unabwendbarkeit des Schicksals das stolze Schiff verschlang, schritt Smith erneut in den heiligen Raum der Kommunikation. Dort entband er die beiden Helden von ihren Pflichten. Das Verbleiben des unerschrockenen Kapitäns Smith zum Zeitpunkt des unausweichlichen Untergangs der Titanic um 2:20 Uhr ist ein ungelöstes Rätsel. Einige Überlebende gaben an, sie hätten ihn zuletzt auf der Brücke gesehen, die kurz danach überflutet wurde.  Edward John Smits Leiche wurde nie gefunden. Er hinterließ seine Frau Sarah Smith und seine Tochter Helen.

Und noch ein paar weitere Personen aus dem Film gab es wirklich an Bord...

Die Mitglieder der Chapelle verstarben alle
Quelle: IMAGO / United Archives International

#7 Die tapfere Kapelle 

Für viele klingt es absurd, fast wie ein Mythos, aber diese Geschichte stimmt ebenfalls: Die acht Musiker  der Kapelle, die auf der Titanic für Tanzmusik sorgten, spielten an Bord, bis das Schiff schließlich vom Meer verschluckt wurde. Und das, obwohl die acht Musiker des Schiffs keine Angestellten der White Star Line (der die Titanic gehörte) waren, und deshalb auch nicht verpflichtet, bis zuletzt auf dem Schiff zu bleiben, wie die übrigen Crewmitglieder. Sie hätten sich also jederzeit retten können, doch sie entschlossen sich zu blieben. Sie spielten nach Aussagen von Überlebenden, bis das Schiff sich aufbäumte und sank, Ragtime und Walzern, um die anderen Passagiere zu beruhigen.

Die Musiker waren Theodore Ronald Brailey (Pianist, 24 Jahre alt),  Roger Marie Bricoux (Cellist, 20 Jahre alt),  John Frederick Preston Clarke (Bassist, 30 Jahre alt), Wallace Hartley (Bandmaster und Geiger, 33 Jahre alt), John Law Hume (Geiger, 21 Jahre alt), Georges Alexandre Krins(Geiger, 23 Jahre alt), Percy Cornelius Taylor (Cellist, 32 Jahre alt) und John Wesley Woodward (Cellist, 32 Jahre alt). Die acht jungen Männer, die du oben auch auf dem Bild sehen kannst, starben beim Untergang. 

Der Körper des Bandleaders Wallace Hartley wurde zwei Wochen nach dem Unglück aus dem Atlantik geborgen und seine Spieluhr, die er als Instrument nutzte, hing immer noch um seinen Hals. Was für ein trauriges Ende.

Pinterest Pin Titanic: Hier starben Isodor und Ida. 111 Jahre später ist ihre Familie vom Titan-Unglück betroffen