Wie viel Taschengeld sollten Kinder kriegen?

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Wie viel Taschengeld sollten Kinder kriegen?
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Früher oder später werden sich alle Eltern mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob und wie viel Taschengeld sie ihrem Nachwuchs geben. Dass es sinnvoll ist, Kindern schon früh den Umgang mit Geld beizubringen, ist dabei offensichtlich: So lernen sie, mit Zahlen umzugehen und im Alltag zu rechnen. Außerdem begreifen sie so schon zeitig, dass ihre eigenen Entscheidungen im Umgang mit Geld Konsequenzen haben: Wer sich jeden Tag einen Schokoriegel kauft, kann nicht auf ein größeres Spielzeug sparen; Selbstdisziplin ist schließlich später im Umgang mit Geld ein wichtiger Faktor.

Allerdings steht damit für die Eltern auch die Frage ins Haus, wie viel Geld sie ihren Kindern geben sollen. Auch die Bedingungen, zu denen das Taschengeld gezahlt und wofür es ausgegeben werden darf, sind vielen Eltern nicht auf den ersten Blick klar.  

Deshalb zeigen wir euch auf den nächsten Seiten, welche Empfehlungen es für das Zahlen von Taschengeld gibt und wie hoch der Betrag sein sollte. 

Wie viel Taschengeld sollten Kinder kriegen?
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Tipps zum Zahlen des Taschengelds

Eine der wesentlichen Fragen beim Auszahlen des Geldes ist, in welchen Abständen man es seinem Kind geben sollte. Experten empfehlen, erst ab einem Alter von zehn Jahren einen monatlichen Rhythmus einzuführen – erst ab dann können die Kleinen so lange Zeiträume überblicken. Zuvor bietet sich ein wöchentlicher Auszahlungsrhythmus an. 

Wichtig ist es, dass das Geld immer pünktlich zu den vereinbarten Terminen gegeben wird und das Kind nicht erst danach fragen muss – das macht die Unabhängig- und Selbständigkeit, die damit erlernt werden soll, wieder zunichte. Ebenfalls sollte es nicht an Bedingungen geknüpft sein – mögliche Strafen für schlechtes Verhalten sollten genau so wie Belohnungen unabhängig vom Taschengeld geschehen. Sonst wird die ganze Idee des Taschengeldes hinfällig, da die Auszahlung willkürlich wird. 

Apropos Selbständigkeit: Auch wenn der Nachwuchs selbst entscheiden sollte, wofür er sein Geld ausgibt, sollten die Eltern mit ihm über den Umgang mit Geld sprechen – allerdings ohne erhobenen Zeigefinger! Dazu zählt dann auch, dass Vorschüsse nicht gegeben werden sollten, weil so Schulden zu etwas Selbstverständlichem werden.

Das Kind mit dem Geld völlig allein auf die Welt loslassen? Und mit wie viel eigentlich? Erfahrt mehr auf den nächsten Seiten!

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Sollte man sein Kind kaufen lassen, was es will?

Diese Frage ist zum Teil tatsächlich gesetzlich geregelt: Der § 110 des Bürgerlichen Gesetzbuchs sagt, dass die Eltern durch das freiwillige Zahlen des Geldes an ihr Kind automatisch zustimmen, dass es dieses für Sachen mit geringem Wert selbst ausgeben darf. Bei einem Fahrrad oder teurem Spielzeug dürfen die Eltern also sehr wohl einschreiten und ihr Nachwuchs muss sich daran halten – bei Süßigkeiten oder Stickern müssen sie nicht Spalier stehen. 

Insgesamt sollte man mit seinen Kindern vorher Grenzen abstecken, was zu kaufen in Ordnung ist und was nicht. Aber dabei gilt auch: Der ganze Sinn hinter dem Taschengeld besteht darin, dass der Nachwuchs lernt, selbst Entscheidungen zu treffen – und das sollte auch Spaß machen dürfen! Hier kann es auch sinnvoll sein, sich mit anderen Eltern abzusprechen und Erfahrungen auszutauschen.

Welche Taschengeldhöhe je nach Alter des Kindes angebracht ist, zeigen wir euch auf der nächsten Seite!

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Wie viel Taschengeld sollte man geben?

Die Höhe des Taschengeldes, da sind sich alle Experten einig, sollte von dem Alter des Kindes abhängen. Die deutschen Jugendämter geben dafür regelmäßig Empfehlungen aus, an denen Eltern sich orientieren können.

Um schon früh spielerisch den Umgang mit Geld zu lernen, wird empfohlen 4- bis 5-Jährigenrund 50 Cent pro Woche zu geben. In den ersten beiden Klassen, also mit rund 6 bis 7 Jahren werden bis zu 2 Euro pro Woche empfohlen, und schließlich von 8 bis 9 Jahren rund 3 Euro pro Woche

Einen kleineren Sprung empfehlen die Jugendämter mit dem Beginn des 10. Lebensjahres: Bis zu 16 Euro pro Monat werden hier als angemessen gesehen, für 12- bis 13-Jährige schließlich bis zu 22 Euro pro Monat, für 14- bis 15-Jährige 25 bis 30 Euro pro Monat. Ab dem 16. Lebensjahr können Kinder anfangen, sich durch kleinere Arbeiten selbst Geld hinzuzuverdienen – bis zu 45 Euro pro Monat empfehlen hier die Jugendämter. Mit 18 Jahren kann man dem Nachwuchs durchaus mehr Verantwortung im Umgang mit Geld zutrauen, weshalb bis zu 70 Euro pro Monat hier angemessen sein können.