Heizkosten sparen: Warum ein vollaufgedrehter Thermostat nichts bringt

Draußen ist es eiskalt, darum heißt es jetzt: heizen! Ein vollaufgedrehter Thermostat bringt aber nichts! So kannst du Heizkosten sparen - ohne zu frieren!

Wer das Heizungsthermostat auf eine hohe Stufe dreht, erzielt meist, dass die Heizungskosten steigen, ohne dass das Zimmer schneller die gewollte Temperatur erreicht
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Eine warme Wohnung und dabei Heizkosten sparen - geht das? Endlich ist es soweit, die Temperaturen fallen und weiße Flocken fallen vom Himmel: es schneit! Worauf wir an Weihnachten warten mussten, ist nun endlich da! Doch nicht für alle bedeuten weiße Landschaften ein Segen, unsere Handys haben das Nachsehen! Und auch unsere Heizkostenabrechnung wird uns nicht gerade erfreuen, denn der Gang zum Thermostat wird wieder gang und gäbe ist. Dabei zählt für die meisten vor allem: So schnell wie möglich soll die Kälte aus der Wohnung vertrieben werden! Was machen viele Menschen also? Sie drehen das Thermostat bis zum Anschlag auf und warten sehnsüchtig drauf, dass eine wohltuende Wärme den Raum durchflutet. Genau hier liegt der Fehler. Ein vollaufgedrehter Thermostat bringt aber nichts.

Wer einfach nur den Heizungsregler aufdreht, muss sich auf eine erhöhte Heizkostenrechnung am Ende des Monats einstellen. Wie du richtig heizt und gleichzeitig den Geldbeutel schonen kannst, erfährst du im Folgenden. 

Wer das Thermostat auf Stufe 5 stellt, erreicht eine höher Zieltemperatur und heizt damit länger, aber der Raum wird nicht schneller warm.
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Der allgemein verbreitete Glaube ist, dass eine hohe Stufe auf dem Thermostat einer schnelleren Erwärmung des Raumes gleicht. Damit sorgst du jedoch nur für hohe Heizkosten, nicht aber für die gewünschte schnelle Wärme. Drehst du den Heizungsregler nämlich auf Stufe 5, stellt sich deine Heizung auf eine höhere Zieltemperatur ein. Dadurch heizt du lediglich länger, nicht effektiver. 

Natürlich ist es ratsam, eine Reihe an Maßnamen anzuwenden, um Heizkosten zu sparen. Zum Beispiel solltest du darauf achten, dass deine Fenster richtig abgedichtet sind und dass du auf Stoßlüftung setzt.

Doch auch beim Heizen an sich können dir einige hilfreiche Tipps zur Seite stehen. 

Mit ein paar Tipps, wird das Sparen von Heizkosten kinderleicht
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Mit diesen Tipps wird das Sparen von Heizkosten kinderleicht

Je nachdem, wie warm du dein Zimmer haben möchtest, kannst du das mechanische Thermostat einstellen. Diejenigen, die es richtig wohlig warm haben wollen, sollten sich für die Stufe 4 entscheiden, denn damit erreicht man eine Temperatur von rund 24 Grad. Du ziehst dir lieber einen dicken, kuscheligen Pulli an, als im Winter im T-Shirt herumzulaufen? Dann reicht die Stufe 3, damit erwärmt sich dein Zimmer nämlich auf um die 20 Grad.

Außerdem gibt es in manchen Räumen zusätzliche Wärmequellen. Das heißt, dass du beispielsweise das Thermostat in der Küche auf einer geringeren Stufe einstellen kannst, weil Kühlschrank und Backofen durch die Energie, die sie verbrauchen, zusätzliche Wärme abgeben.

Im Schlafzimmer heißt es: Die perfekte Temperatur für einen angenehmen Schlaf liegt zwischen 16 und 19 Grad. Mit der Stufe 2 erreichst du rund 18 Grad. 

Sind dir neben den Zahlen auch schon mal gewisse Symbole aufgefallen?

Ein Thermostat, auf dem sich eine Schneeflocke befindet. Doch was bedeutet das Symbol?
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Das bedeuten die Symbole

Auf vielen Thermostaten befinden sich nicht nur Zahlen, sondern auch bestimmte Symbole. So ist dir sicherlich schon mal eine Schneeflocke, ein Halbmond oder auch eine Sonne aufgefallen oder? Auf einigen befindet sich auch ein „eco“. Doch was bedeuten diese Symbole eigentlich?

#1 Die Schneeflocke

Das Schneeflockensymbol steht für eine Frostschutzfunktion. Das bedeutet, dass die Heizung automatisch angeht, wenn die Temperatur zu niedrig ist und der Heizkörper Gefahr aufläuft, einzufrieren. Damit wird die Raumtemperatur bei sechs Grad eingestellt.

Die Sonne zeigt auf die optimale Zimmertemperatur, also 20 Grad Celsius
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#2 Die Sonne

Wenn du eine Sonne auf deinem Thermostat siehst, dann zeigt diese auf die empfohlene Temperatur für die Räume, in denen du dich tagsüber aufhältst. Die Grundeinstellung liegt hier bei 20° Celsius. Dementsprechend die optimale Zimmertemperatur.

Weißt du auch, was der Halbmond bedeutet?

Der Halbmond symbolisiert die Nachttemperatur
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#3 Halbmond

Sicherlich kannst du dir schon denken, was der Halbmond am Thermostat bedeutet oder? Denn dieser zeigt nämlich auf die optimale Nachttemperatur an. Du kannst nachts also mit gutem Gewissen alle Heizungen auf den Halbmond stellen. Dann wird die Temperatur auf 14° Celsius gesenkt.

Und was bedeutet schlussendlich dieses „eco“?

Wenn man sein Thermostat auf "eco" stellt, kann man Heizkosten sparen
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#4 „eco“

Nicht nur auf der Heizung, sondern auch bei Geschirrspülern, Waschmaschinen oder Fahrzeugen gibt es ein sogenanntes „Eco"-Programm. Dabei geht es darum den Energieverbrauch bestmöglich zu optimieren. „Eco“ steht für „ecological“, was so viel wie „ökologisch“ bedeutet. Du kannst also durchaus Heizkosten sparen, wenn dein Thermostat über eine „eco“-Funktion verfügt.

Unser Fazit: Lieber durchdacht, als zu viel heizen und eine unnötig hohe Heizkostenrechnung zu bezahlen!

Das Entlüften der Heizung kann zu niedrigeren Heizkosten führen.
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So entlüftest du deine Heizung

Das Entlüften von deiner Heizung hat mehrere Vorteile: Erstens erwärmt sich deine Heizung dann wieder gleichmäßiger und zweitens sparst du dadurch Heizkosten, da sie durch das Entlüften weniger Energie braucht. 

Aber wann sollte man eine Heizung entlüften? Auf jeden Fall solltest du auf die Geräusche achten, die deine Heizung von sich gibt: Sobald du Glucks- oder Fließgeräusche hörst, ist das ein eindeutiges Zeichen, vor allem wenn die Heizung trotz Anstellen kalt bleibt. Generell lässt sich sagen, dass man zu jeder Heizperiode die Heizung vor der Benutzung entlüften sollte. 

Aber wieso ist das eigentlich wichtig? Wie oben schon gesagt, spart es im Ganzen Heizkosten. Denn in der Heizung sammelt sich Luft, wodurch nicht genug Platz für das heiße Wasser bleibt. Das Wasser muss gut zirkulieren können, um zu funktionieren - ist dem nicht so, verbraucht man unnötig Energie und es bleibt trotzdem kalt. 

Weiter geht's zur Anleitung! 

Für das Entlüften braucht man keinen Profi.
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Das brauchst du zum Entlüften

Für das Entlüften der Heizung muss man wirklich kein geborener Handwerker sein. Mit ein bisschen Vorsicht und gesundem Menschenverstand schafft man das auch ganz einfach alleine und dauert in der Regel auch nicht länger als 5 Minuten. Du benötigst dafür 3 Dinge: 

#1 Entlüftungsschlüssel: Das ist ein Vierkantschlüssel, den man in jedem Baumarkt bekommt oder wahrscheinlich sogar daheim rumliegen hat. 

#2 Behälter: Um die entweichende Flüssigkeit aufzufangen, haltet euch auf jeden Fall einen Behälter bereit. 

#3 Tuch oder Lappen: Falls etwas daneben geht, ist auch ein Lappen von Vorteil. 

... und dann geht's auch schon los: 

Es sind nur 4 Schritte zur Entlüftung der Heizung.
Quelle: IMAGO / agefotostock

Step-by-Step Erkärung:

#1 Stelle deine Umwälzpumpe ab: Damit die Luft nicht weiter im Heizkörper und den dazugehörigen Rohren zirkuliert, sollte man die Pumpe abstellen. Wer keinen Zugang zur Umwälzpumpe hat, sollte darauf achten, den Heizkreislauf der Wohnung abzuschalten. 

#2 Voll aufdrehen: Drehe deine Heizung komplett auf und warte, bis genug Luft im Heizkörper vorhanden ist. 

#3 Entlüftungsschlüssel ans Ventil setzen: Jetzt geht's ans Eingemachte. Setze deinen Schlüssel an das Ventil der Heizung und halte einen Behälter für das entweichende Wasser bereit. Dann öffnest du das Entlüftungsventil (das sich übrigens gegenüber vom Thermostat befindet) eine viertel bis halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn. Wenn ein leichtes Zischen hörbar ist, läuft alles super, die Luft entweicht aus dem Heizkörper. Dann sollte kurz eine kleine Fontäne Wasser aus der Heizung kommen. 

#4 Entlüftung abschließen: Sobald ein konstanter Wasserstrahl aus der Öffnung kommt, heißt das, der Vorgang ist erfolgreich abgeschlossen. Dann kannst du das Ventil wieder schließen. Gegebenenfalls solltest du noch nachprüfen, ob deine Heizung genug Wasser hat und falls nötig, nachfüllen. 

Keine Heizung ist auch keine Lösung.
Quelle: IMAGO / robertkalb photographien

Keine Heizung ist auch keine Lösung

Viele werden dieses Jahr versuchen, weniger zu heizen. Manche spielen vielleicht sogar mit dem Gedanken, komplett auf die Heizung zu verzichten und sich einfach wärmer anzuziehen. Warum das keine gute Idee ist, sagen wir dir jetzt:

#1: Der offensichtlichste Grund ist natürlich, dass man dadurch seiner eigenen Gesundheit schadet. Mit zu kalten Räumen setzt man eindeutig sein Wohlbefinden auf's Spiel und ist anfälliger für Krankheiten. 

#2: Die Entstehung von Schimmel wird in zu kalten Räumen enorm gefördert. Bei kalten Temperaturen kondensiert die Feuchtigkeit dann an den Wänden und so entsteht gesundheitsschädlicher Schimmel. 

#3: Falls durch eure Weigerung zu Heizen Schimmel an den Wänden entsteht, hat euer Vermieter das Recht euch fristlos die Wohnung zu kündigen. Dabei handelt es sich dann um Gefährdung oder Vernachlässigung der Mietsache. Da zahlt man lieber ein wenig Heizkosten, aber behält seine Wohnung. 

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