Frau sammelt angeblich Geld für Obdachlosen – doch das Ganze soll ein Betrug sein!

Die augenscheinlich herzerwärmende Story ging um die Welt. Nun hat sie weitreichende Konsequenzen:

Obdachlose Person sitzt auf der Straße
Quelle: Unsplash | Symbolbild

Vor rund zwei Jahren sorgte die US-Amerikanerin Katelyn McClure mit einer rührseligen Geschichte für Schlagzeilen: Wie sie berichtete, blieb sie mit leerem Tank mitten in der Nacht auf der Straße liegen – ohne Geld oder Benzinreserven! Der Veteran Johnny Bobbitt Jr., der ein Obdachlosencamp in der Nähe bewohnte, soll sie daraufhin angewiesen haben, ihr Auto von innen zu verriegeln und zu warten, während er von seinen letzten 20 Dollar Benzin an einer Tankstelle besorge. 

Die junge Frau brachte die Story selbst in die Schlagzeilen, nachdem sie zusammen mit ihrem Freund Mark D'Amico eine GoFundMe-Spendenkampagne ins Leben rief, die Geld für den augenscheinlich herzensguten Bobbitt zusammentragen sollte. 

Kurze Zeit später ...

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... hatte sie ihr Ziel von 10.000 Dollar schon übertroffen. Die auf den ersten Blick herzerwärmende Geschichte ging weltweit viral und zog Spender aller Nationen an. 400.000 Dollar kamen so zustande, zahlreiche Medien, darunter CNN, berichteten. Von dem gesammelten Geld wollte der Obdachlose unter anderem ein Haus und ein gebrauchtes Auto kaufen – quasi ein Neustart in ein geordnetes Leben?

Genau an dieser Stelle würden wir gerne einen Punkt setzen, aufstehen und die Geschichte ruhen lassen. Schließlich glauben wir alle gerne an das Gute in der Welt und im Menschen. Im Fall von McClure und Bobbitt erscheint uns dies im Nachhinein jedoch mehr als naiv: Kurze Zeit später kamen Schlagzeilen auf, dass McClure das Geld nicht etwa an Bobbit auszahlte, sondern mit ihrem Partner D'Amico ausgab. Demnach soll das Pärchen sich unter anderem einen neuen BMW und Designer-Handtaschen von den Spenden gekauft haben.

Bobbitt verklagte das Paar daraufhin, was die Ermittler veranlasste, einen genaueren Blick auf die Sache zu werfen – was sie dann herausfanden, löste einen wahren Sturm der Empörung aus:

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Laut US-Medien-Berichten, darunter dem Philadelphia Inquirer, soll die gesamte Spendenaktion Betrug gewesen sein: Bobbitt, McClure und D'Amico sollen sich schon ein einen Monat lang gekannt haben, als sie die GoFundMe-Aktion ins Leben riefen. Die herzerwärmende Geschichte rund um eine Frau in Not und einen selbstlosen Obdachlosen ist demnach frei erfunden. Das soll McClure auch in einer Textnachricht an Bekannte zugegeben haben.

McClure könnte nun bis zu 33 Monate hinter Gittern landen, während Bobbitt unter Umständen zwischen sechs bis 30 Monate Haft erwarten. Lediglich die gutmeinenden Spender gehen positiv aus der Sache: GoFundMe soll die gesamten 400.000 Dollar bereits an die Wohltäter zurückgezahlt haben.