Obst und Gemüse saisonal einkaufen: 11 Fehler, die du im Frühling nicht machen darfst

Es ist toll, wenn man saisonal einkauft. Doch ist es gerade im Frühjahr wichtig, diese 11 Fehler beim Kauf von Obst und Gemüse zu vermeiden.

Obst und Gemüse saisonal und regional einkaufen ist gut. Aber es gibt wichtige Dinge zu beachten.
Quelle: IMAGO / Ardan Fuessmann

Im Frühling startet auch die Erntesaison wieder richtig durch. Überall schießen die Stände mit frischem Spargel und leckeren Erdbeeren aus dem Boden und in den Gemüseregalen wächst die Vielfalt. Doch Vorsicht: Um Obst und Gemüse wirklich vernünftig saisonal frisch einzukaufen, gilt es, einige Fehler zu vermeiden. Achte deshalb auf die folgenden 11 Dinge.

Fehler #1: Der Angabe „Herkunftsland Deutschland“ blind vertrauen

Es ist Beerensaison und im Supermarkt preist ein Schild die Ware als regional oder mit der Herkunft Deutschland an? Das muss nicht immer stimmen! Wie Stichproben laut utopia.de gezeigt haben, kommt es häufiger vor, dass Händler an dieser Stelle tricksen. Deshalb solltest du immer auch die Verpackung checken – bei Obst und Gemüse muss das Land der Ernte korrekt angegeben werden.

Den nächsten Fehler zu vermeiden, dürfte vielen Genießern schwerfallen.

Zum Start der Spargelsaison sollte man nicht zugreifen, ohne genau hinzusehen.
Quelle: Midjourney

Fehler #2: Frühen Spargel kaufen

Ab März wird frischer Spargel angeboten, dabei beginnt die Saison für das Königsgemüse aus heimischem Anbau erst im April. Was man davor bekommt, stammt entweder aus anderen Ländern oder von beheizten Feldern, die ökonomisch und ökologisch wenig sinnvoll sind. Wenn die hiesige Spargelsaison im April gestartet ist, kann man aber getrost zugreifen. Allerdings kann es ratsam sein, noch etwas auf das leckere Stangengemüse zu warten, schließlich ist der erste Spargel in der Regel noch recht teuer. Im Laufe der Saison sinkt der Preis aber spürbar, bedingt durch das größere Angebot und die Sättigung der ersten Nachfrage.

Auf den nächsten Fehler kann man schnell reinfallen, wenn man nicht aufpasst.

Erdbeeren sollte man immer aus der Region kaufen.
Quelle: Midjourney

Fehler #3: Während der Saison Erdbeeren aus der Ferne kaufen

Ist die Erdbeersaison so richtig im Gange, bekommt man die besten, geschmacksintensivsten Früchte vom Anbau um die Ecke. Wer zu ungeduldig ist und schon zum Frühlingsbeginn Erdbeeren kauft, tut sich selbst und der Umwelt keinen Gefallen. Immerhin ist das meist Importware, die oft geschmacksarm ist und weite Wege zurücklegen muss. Außerdem verschlingt der Anbau, zum Beispiel in wasserarmen Regionen Spaniens, Unmengen an Ressourcen. Das betrifft natürlich auch viele andere Obst- und Gemüsesorten. Aber bei Erdbeeren ist der Verzicht auf Importware noch einfacher.

Auf der nächsten Seite gibt es noch einen wichtigen Tipp für Erdbeer-Liebhaber.

Bei Erdbeeren sollte man sich auf seinen guten Riecher verlassen.
Quelle: Midjourney

Fehler #4: Bei Erdbeeren nur nach dem Aussehen gehen

Schöne große, rote Erdbeeren sind die beste Wahl? Von wegen. Oft sind gerade die besonders wässrig und fad. Das liegt auch an den Pestiziden, mit denen sie gespritzt werden, denn diese entziehen laut focus.de den Früchten Geschmack und Aroma – von ihren gesundheitsschädlichen Aspekten ganz abgesehen. Ein viel wichtigeres Erkennungszeichen einer wirklich leckeren Erdbeere ist das Aroma. Wenn dich allein schon ihr Duft ins kulinarische Traumland verführt, bist du richtig!

Dass die Größe für den Geschmack nicht entscheidend ist, beweisen nicht zuletzt Walderdbeeren. Die sind so klein und lecker – und leider nirgends im Handel erhältlich.

Der nächste Fehler ist wahrscheinlich ein Geheimtipp.

Sei schnell bei Chicorée – das Wurzelgemüse ist im Sommer nicht verfügbar.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Fehler #5: Nicht rechtzeitig beim Chicorée zuschlagen

Wenn du im April noch Chicorée im Laden siehst – greif zu! Denn das Wurzelgemüse hat im Winter Saison und ist dann für eine ganze Weile nicht verfügbar. Dabei ist das leicht bittere Gewächs ein schmackhafter Geheimtipp, den man wunderbar vielseitig einsetzen kann – gebraten, im Salat, überbacken, als Nachtisch, und vieles mehr. Chicorée ist übrigens nicht nur förderlich für Verdauung, Stoffwechsel und Kreislauf, sondern auch reich an vielen wichtigen Vitaminen. Im Supermarkt kann man Chicorée übrigens leicht übersehen – zu seinem Schutz wird er meistens dunkel in einem Pappkarton gelagert.

Auch beim nächsten Fehler ist gutes Timing wichtig.

Frisch aus dem Wald: Bärlauch ist ein saisonaler Segen für die Küche.
Quelle: IMAGO / Gutschalk

Fehler #6: Nicht in den Wald gehen

Wer jetzt nicht in den Wald geht, ist selber schuld! Schließlich wächst gerade an vielen Ecken leckerer Bärlauch. Unverkennbar an seinem würzigen Duft ist er absolut frisch, kostenlos verfügbar, vielseitig verwendbar und oberlecker. Wichtig ist nur eins: Verwechsle ihn nicht mit den giftigen Maiglöckchen, die Blätter sehen sich relativ ähnlich. Da der Geruch des Barlachs aber so markant ist, ist er eigentlich leicht zu unterscheiden. Und wenn du ihn gesammelt hast, kannst du fast alles damit veredeln: Pesto, Brot, Nudeln, Salate, Salz und so vieles mehr. Hmmmm.

Der nächste Fehler ist der Generation unserer Großeltern sicher nicht passiert.

Oma wusste, wie man Frisches das ganze Jahr über nutzen kann.
Quelle: Midjourney

Fehler #7: Saisonales Obst und Gemüse nicht weiterverarbeiten

Man kennt das: Kommen die ersten heimischen Erdbeeren, kann man gar nicht genug davon bekommen. Aber irgendwann im Laufe der Saison wird es einem zu viel und man greift nicht mehr zu, obwohl die Früchte immer saftiger werden und die Preise sinken.

Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, saisonales Obst und Gemüse für das ganze Jahr nutzbar zu machen: Koch dir eine leckere Erdbeermarmelade, friere den Spargel ein, mach dir eingelegtes Obst oder Kompott, so wie Oma damals. Die Möglichkeiten sind schier unendlich.

Der vielleicht wichtigste Tipp zum saisonalen Obst- und Gemüsekauf kommt auf der nächsten Seite.

Vorgeschnittenes, eingepacktes Obst? Hände weg!
Quelle: IMAGO / Sven Simon

Fehler #8: Saisonales Obst und Gemüse abgepackt und portioniert kaufen

Haben das Obst und Gemüse Saison, sind sie am besten genau so, wie sie vom Feld oder vom Baum kommen: unverarbeitet und unverpackt. Lass die Finger von eingeschweißtem Obst und folienverpacktem Gemüse. Und vor allem von Vorportioniertem! Denn das ist viel teurer als am Stück. Bis zu fünfmal mehr kann Obst kosten, wenn es geschnitten und verpackt ist. Dazu kommt noch das Gesundheitsrisiko: Denn unter der Folie können sich Schimmelpilze ganz prächtig vermehren, auch wenn man es nicht immer sieht. Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wies beispielsweise in 29 % der Proben von vorgeschnittenem Supermarkt-Obst bedenklich hohe Keimwerte nach.

Apropos Schimmel: Beachte unbedingt auch den nächsten Tipp!

Schau dir das frische Obst vor dem Kauf genau an.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Fehler #9: Nicht genau prüfen

Obst und Gemüse sind frische Naturprodukte. Da ist es selbstverständlich, dass auch mal Mängel auftreten. Oft sind die völlig unbedenklich – eine Druckstelle am Apfel etwa ist kein großes Problem. Aber wenn die Schale Himbeeren unten schon schimmelt, ist das überaus ärgerlich und außerdem ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko. Schau dir deshalb die Ware schon beim Kauf genau an. Solltest du den Schimmel erst zuhause bemerken, besteht laut Welt.de unter Umständen die Möglichkeit des Umtausches. Deshalb solltest du den Kassenbon unbedingt aufbewahren.

Der nächste Tipp hilft dir dabei, die gute von der schlechten Ware zu unterscheiden.

Die fachgerechte Lagerung ist wichtig für die Frische von saisonalem Obst und Gemüse.
Quelle: Midjourney

Fehler #10: Nicht auf fachgerechte Lagerung achten

Achte unbedingt schon beim Kauf darauf, dass die Lebensmittel fachgerecht gelagert werden. Chicorée muss, wie bereits erwähnt, dunkel liegen. Aufgeschnittene Melone unbedingt gekühlt sein. Gurken, grüne Bohnen oder Tomaten beispielsweise sind aber kälteempfindlich und gehören nicht in den Kühlschrank.

Auch sollte man laut alnatura.de Äpfel, Nektarinen und anderes Obst nicht in der Nähe von Gurken oder Tomaten lagern, denn das Obst verströmt Reifegase, die dafür sorgen, dass anderes Erntegut schneller verdirbt. Das ist auch wichtig für die Aufbewahrung zuhause.

Wenn du jetzt noch auf den Hinweis auf der nächsten Seite achtest, steht dem saisonalen Genuss nichts mehr im Wege.

Ein kleiner Überblick über saisonales Obst und Gemüse im Frühjahr.
Quelle: Canva

Fehler #11: Nicht wissen, was saisonal ist

Was ist die wichtigste Regel, wenn man saisonal einkaufen und essen möchte? Man muss wissen, was die jeweilige Saison hergibt, klar. Wenn man einfach vor Ort auf den Wochenmarkt gehen und vom regionalen Bauern kaufen kann, hat man natürlich immer die beste Beratung aus erster Hand. Steht dir aber nur ein Discounter oder Supermarkt zur Verfügung, lohnt es sich, einen Blick auf einen Erntekalender zu werfen. Dafür gibt es im Internet zahlreiche Beispiele. In unserer Infografik gibt es ein paar leckere Beispiele – die Liste ist aber natürlich noch viel länger.

Wir sehen: Es ist toll, wenn man saisonal einkauft. Doch ist es wichtig, auch jetzt genau zu schauen, wo etwas herkommt, wie es angeboten wird und wie frisch die Ware tatsächlich ist. Verlass dich am besten auf deine gute Nase, die hat oft noch das beste Gespür. Und dann: Guten Appetit!

Pinterest Pin Total ärgerlich: Viele Leute begehen beim Kauf von Erdbeeren einen fatalen Fehler! Du etwa auch?