Hitze im Sommer: Darum sollte dein Ventilator nachts ausbleiben
Die Hitze im Sommer macht dich fertig und darum läuft bei dir immer der Ventilator? Warum das nachts so manche Risiken birgt, wird hier erklärt.

Der lang ersehnte Sommer fängt endlich an und du kannst wieder zum See fahren, grillen und im Park sitzen. Was macht man aber für die Tage, an denen man doch zu Hause sitzt oder vielleicht sogar von zu Hause aus arbeitet? Ganz einfach: Man schaltet den Ventilator ein. Folglich neigt man auch gerne einmal dazu, den Ventilator auch nachts laufen zu lassen, wenn die Hitze besonders schlimm wird. Warum das nicht unbedingt gut für die Gesundheit ist und wie man die Risiken von Ventilatoren über Nacht unter Umständen minimieren kann, zeigt dieser Artikel.
Doch warum überhaupt den Ventilator über Nacht laufen lassen?

Besser schlafen mit kühler Brise?
Wer einen Ventilator hat, wird es verstehen: Kaum etwas ist schöner als den Ventilator nachts anzumachen, wenn man den ganzen Tag nicht daheim war und das Zimmer gefühlte 50 °C hat. Statt die ganze Nacht zu schwitzen, kannst du kuschelig mit Decke einschlafen. Außerdem musst du in der Stadt nicht den kompletten Lärm von draußen hören, nur weil du zwangsweise ein Fenster geöffnet hast. Dabei ist nicht einmal gesagt, dass die einströmende Luft von draußen wesentlich angenehmer ist und im schlimmsten Fall darfst du dich direkt mit Mücken anfreunden. Also schaltest du vielleicht den Ventilator ein und lässt die Welt direkt draußen.
Warum das aber durchaus zum Problem werden könnte, wird folgend erklärt.

Eine Gefahr für Allergiker
Ein bekanntes Problem bei Ventilatoren ist, dass keine neue Luft in den Raum strömt, sondern diese eben nur zirkuliert oder aufgewirbelt wird. Was dabei häufig vergessen wird, ist, dass gleichzeitig kleine Teilchen im Raum mit bewegt werden - so unter anderem Hausstaub oder Pollen, die es vielleicht über den Tag in den Raum geschafft haben. Gelangen diese Stoffe in die Nasennebenhöhlen, kann die Nacht schnell zum Albtraum für Allergiker werden. Eine passende Lösung kann dafür ein Luftreiniger sein, allerdings ist das Risiko damit nur minimiert.
Nicht nur für Allergiker können Ventilatoren nachts zum Problem werden.

Im Sommer mit Fieber im Bett
Der ständige Luftzug eines Ventilators mag im ersten Moment eine erfrischende Wirkung haben, senkt aber über längeren Zeitraum unter Umständen die eigene Temperatur von Hals und Kopf. Folglich können sich Viren durch eine kalte Rachenschleimhaut besser erhalten und der Körper bildet mehr eigenen Schleim. Deswegen kann man sich über Nacht bei laufendem Ventilator auch erkälten, selbst wenn dieser nicht einfach die Raumtemperatur beeinflusst. Folgen können auch Kopfschmerzen und gereizte Augen durch die trockene, kalte Luft sein, die die ganze Nacht auf unseren Körper einwirkt.
Selbst wenn wir nicht direkt krank werden, sind wir nach so einer Nacht nicht unbedingt erholt:

Am Morgen kalt und steif
Der ständige Luftzug von Ventilatoren kann uns nicht nur krank machen, sondern sorgt auch für Muskelverspannungen und kann zu Krämpfen in den Muskeln führen. Vor allen Dingen, wenn der Ventilator nicht rotiert, sondern die ganze Zeit auf eine Stelle bläst, kann das gefährlich für den entsprechenden Muskel werden und je nachdem für morgendliche Kopfschmerzen mitverantwortlich sein. Der Ventilator hat also einen gegenteiligen Effekt für die Muskeln als zum Beispiel die Sauna, welche mit Wärme den Muskel entspannt. Weiterhin sollte erwähnt werden, dass Ventilatoren über längere Zeit auch die Haut austrocknen.
Was ist die Alternative, um der Hitze dennoch zu entgehen?

Klimaanlage als Alternative
Wessen finanzielle Mittel reichen, kann selbstverständlich auf eine Klimaanlage ausweichen, da damit tatsächlich die Raumtemperatur gesenkt wird und keine zirkulierende Luft die ganze Zeit auf den Körper trifft. Allerdings sind Klimaanlagen im Gegensatz zu Ventilatoren häufig wesentlich teurer in der Anschaffung und nicht immer unbedingt leicht anzubringen. Natürlich gibt es Klimaanlagen mittlerweile in allen möglichen Größen und Formen, dennoch solltest du bei der Überlegung im Vorfeld eine entsprechende Recherche machen und sehen, ob sich die Investition wirklich für dich lohnt oder es nicht einfachere Wege zur Abkühlung gibt.
Welche Kompromisse mit Ventilator möglich sind, wird dir im nächsten Abschnitt verraten.

Mit Achtsamkeit und Ventilator schlafen
Du musst wegen der gesundheitlichen Risiken aber nicht unbedingt auf den geliebten Ventilator über Nacht verzichten, solange du entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen kannst. Viele Ventilatoren haben zum Beispiel mittlerweile einen Timer, womit sich der Ventilator nach gewisser Zeit selbst abstellt - ein Umstand, der dir wahrscheinlich egal ist, wenn du tief schläfst. Weiterhin ist die Geschwindigkeit des Ventilators relevant: Je geringer die Stufe, desto milder fallen eventuelle Risiken aus. Genauso sollte der Ventilator nicht unbedingt die ganze Zeit auf dich gerichtet sein, sondern rotieren. Im Zweifel bietet sich ein Deckenventilator an, weil die Zirkulation von oben geringere Risiken birgt. Saubere Räume und Luftreiniger können dagegen gerade für Allergiker ein wahrer Segen sein.
Wie du dich entscheidest, ist natürlich zum Schluss komplett dir überlassen, solange du deine Möglichkeiten und Risiken kennst. Dann bleibt nur noch, den Sommer gebührend zu genießen!