Zu viel bezahlt? GEZ-Gebühren zurückbekommen

Ihr könnt bis zu 630 Euro wiederkriegen, wenn ihr für die GEZ zu viel bezahlt habt. Wie bekommst du die Gebühren zurück:

Zu sehen ist eine Fernbedienung, die auf einem Stapel Geldscheine liegt.
Quelle: IMAGO / Fotostand

Wir alle kennen ihn, den Brief von den Rundfunkanstalten ARD und ZDF: Die Rundfunkgebühren, die bei den meisten noch unter dem alten Namen GEZ bekannt sind, sind wahrscheinlich vielen ein Dorn im Auge. Für Wohngemeinschaften oder Familien sind die 18,36 Euro pro Haushalt ja noch zu verkraften. Aber Studenten, die alleine wohnen oder mit Mühe und Not über die Runden kommen, können 18,36 Euro bereits wehtun. Vielleicht habt ihr aber sogar zu viel GEZ bezahlt und könntet Geld zurückbekommen?

Erst einmal wollen wir die Frage klären: Was sind die Rundfunkgebühren überhaupt? Warum gibt es an ihnen so viel Kritik an ihnen?

Die deutschen Rundfunkgebühren sind eine Gebühr, die in Deutschland von jedem Haushalt, Unternehmen und Institution erhoben wird, der in der Lage ist, öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu empfangen.
Quelle: Midjourney

Die deutschen Rundfunkgebühren sind eine Gebühr, die in Deutschland von jedem Haushalt, Unternehmen und Institution erhoben wird, der in der Lage ist, öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu empfangen. Sie werden verwendet, um die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wie ARD, ZDF, Deutschlandradio und andere regionale Anstalten zu finanzieren.

Es gibt mehrere Gründe, warum viele Menschen die Rundfunkgebühren kritisieren oder ablehnen: Ein Hauptkritikpunkt ist, dass die Gebühren obligatorisch sind. Man muss zahlen, unabhängig davon, ob man die Programme der öffentlich-rechtlichen Sender nutzt oder nicht.

Einige Menschen sind der Ansicht, dass die öffentlich-rechtlichen Sender nicht immer Programme von hoher Qualität bieten. Sie argumentieren, dass die Gebühren nicht gerechtfertigt seien, wenn sie nicht in hochwertige Inhalte investiert würden.

Wie auch immer, die Kosten kommen auf jeden zu. Doch es gibt eine Möglichkeit etwas zurückzuverlangen, denn nicht wirklich jeder muss zahlen ...

Zu sehen ist ein Antrag für die Befreiung der GEZ-Gebühr.
Quelle: IMAGO / suedraumfoto

Geld zurück

In Deutschland gibt es bestimmte Personengruppen, die unter bestimmten Voraussetzungen von der Rundfunkbeitragspflicht befreit sind. Zu diesen Gruppen gehören in der Regel:

1. Empfänger von Sozialleistungen: Personen, die bestimmte Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II (Hartz IV), Sozialgeld, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung oder Asylbewerberleistungen erhalten, können unter Umständen von der Rundfunkbeitragspflicht befreit sein.

2. Empfänger von BAföG: Studierende, die BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) erhalten, können in der Regel eine Befreiung vom Rundfunkbeitrag beantragen.

3. Schwerbehinderte: Personen mit einem bestimmten Grad der Behinderung (ab 80%) können unter bestimmten Bedingungen eine Befreiung beantragen.

Wer ebenfalls Anspruch auf eine Befreiung hat, erfährst du auf der nächsten Seite ...

Es gibt auch noch weitere Menschengruppen, die in Deutschland den Rundfunkbeitrag ebenfalls nicht zahlen müssen.
Quelle: Midjourney

Weitere Personengruppen befreit von GEZ

Es gibt auch noch weitere Menschengruppen, die in Deutschland den Rundfunkbeitrag ebenfalls nicht zahlen müssen. Das sind

4. Blinde, taubblinde Menschen und gehörlose Menschen können unter bestimmten Voraussetzungen von der Rundfunkbeitragspflicht befreit sein.

5. Personen, die Pflegegeld nach § 37 Abs. 1 SGB XI (Sozialgesetzbuch XI) erhalten, können unter Umständen befreit werden.

6. Personen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, können von der Rundfunkbeitragspflicht befreit sein.

Es ist außerdem möglich, dass es spezielle Regelungen für besondere Härtefälle gibt. Bei Unsicherheiten oder individuellen Fragen ist es empfehlenswert, sich direkt an die zuständige Stelle zu wenden.

Wie kann man sich nun befreien lassen und Geld zurückfordern? 

Mittlerweile kannst du die Befreiung vom Rundfunkbeitrag ganz einfach online beantragen.
Quelle: IMAGO / Kirchner-Media

Antrag auf Befreiung stellen

Für Student*innen, die Bafög beziehen, gibt es eine praktische Regelung: Das zuständige Amt stellt in der Regel ein zusätzliches Dokument aus, das speziell dafür vorgesehen ist, es an die Rundfunkgesellschaft zu senden. Diese Vorgehensweise macht den Befreiungsprozess unkompliziert und zeitsparend.

Eine interessante Besonderheit ist, dass nicht nur der Bafög-Empfänger selbst, sondern auch die gesamte Wohngemeinschaft von dieser Befreiung profitiert, sofern die Wohnung auf den Bafög-Empfänger angemeldet ist. Das bedeutet: Wenn die Wohnung auf den Bafög-Empfänger angemeldet ist, profitiert übrigens die ganze WG davon. Ansonsten könnt ihr auf der Website des Rundfunkbeitrags ganz einfach einen Antrag ausfüllen und die erforderlichen Dokumente beilegen. 

Falls die Wohnung nicht auf den Bafög-Empfänger angemeldet ist, ist das auch kein Problem. Auf der Website des Rundfunkbeitrags steht ein unkomplizierter Antragsprozess zur Verfügung. Hier könnt ihr mühelos einen Antrag ausfüllen und die notwendigen Dokumente beifügen. Dieser Service ist darauf ausgerichtet, den Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten und sicherzustellen, dass alle berechtigten Personen von der Befreiung profitieren können.

Aber ab wann ist die Befreiung gültig?

Sobald ein Befreiungsgrund festgestellt wurde, tritt die Befreiung ab dem Zeitpunkt der Antragstellung in Kraft.
Quelle: Midjourney

Wann beginnt die Beitragsbefreiung?

Viele Student*innen fragen sich jetzt natürlich: Wann genau beginnt die Beitragsbefreiung? 

Sobald ein Befreiungsgrund festgestellt wurde, tritt die Befreiung ab dem Zeitpunkt der Antragstellung in Kraft. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass sie bis zu drei Jahre rückwirkend gültig ist. Dies ist der Fall, wenn Sie kontinuierlich einen nachweisbaren Befreiungsgrund für diesen Zeitraum vorlegen können. Das bedeutet, dass Sie gegebenenfalls auch bereits entrichtete Beiträge zurückfordern können, was eine durchaus erfreuliche Aussicht sein kann.

Du solltest aber nicht auf gut Glück deine Zahlungen einstellen, denn das kann richtig nach hinten losgehen, wie wir dir auf den nächsten Seiten erklären ...

Wenn du deine Befreiung vergessen hast, ist es rückwirkend bis zu drei Jahren noch möglich.
Quelle: IMAGO / agefotostock

Befreiung vergessen?

Doch was geschieht, wenn ihr über Jahre hinweg gar nicht wusstet, dass ihr tatsächlich von der Pflicht zur Zahlung der GEZ-Gebühren befreit wärt? Keine Panik! Es gibt eine gute Nachricht: Ihr habt die Möglichkeit, rückwirkend bis zu drei Jahre zurückzufordern. Das bedeutet, dass ihr potenziell 630 Euro zurückerstattet bekommen könnt. Das ist eine beträchtliche Summe, die euch zurückgegeben wird.

Es ist also ratsam, einen genauen Blick auf eure Situation zu werfen, um sicherzustellen, dass ihr tatsächlich berechtigt seid, die Gebühren nicht zu zahlen. Vielleicht habt ihr einen Grund, von dieser Verpflichtung befreit zu sein, den ihr bisher übersehen habt. Es lohnt sich definitiv, die Sache zu prüfen, um von dieser möglichen Rückzahlung zu profitieren und euer Budget zu entlasten.

Viele fragen sich berechtigterweise, was passiert, wenn man die Gebühr nicht zahlt. Welche Konsequenzen das hat, erfahrt ihr auf der nächsten Seite.

Wenn du alle Mahnungen ignorierst, kann dein Bankkonto gepfändet werden oder eine Gefängnisstrafe drohen.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Konsequenzen bei fehlender Zahlung

Grundsätzlich ist es festgelegt, dass jeder den Rundfunkbeitrag leisten muss. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt, wird durch eine Vielzahl von Mahnungen daran erinnert, bis es letztendlich zu ernsthaften Maßnahmen wie der Pfändung des Bankkontos oder im Extremfall sogar zu einer Gefängnisstrafe kommen kann. Dies verdeutlicht, wie strikt die Regelungen in dieser Angelegenheit gehandhabt werden. Selbst wenn ihr also in eurem Zuhause keinen Fernseher habt oder keine Radiosender empfangt, bleibt die Beitragspflicht bestehen.

Dennoch steht der Rundfunkbeitrag immer wieder im Zentrum kritischer Diskussionen. Viele Menschen hinterfragen die Legitimität dieser Regelung und die Art und Weise, wie sie durchgesetzt wird. Angesichts dieser anhaltenden Debatte stellt sich die Frage, wie lange diese gegenwärtige Regelung in ihrer Form noch bestehen bleibt und ob möglicherweise in Zukunft Anpassungen oder Alternativen in Betracht gezogen werden.

Aber was ist, wenn man die Mahngebüren nicht zahlt?

Wiederholte und hartnäckige Nichtzahlung kann im äußersten Fall zu einer Ordnungshaft führen, das heißt, dass man ins Gefängnis kommen könnte. Dies ist jedoch eine extrem seltene Maßnahme und wird nur in den seltensten Fällen angewandt.
Quelle: Midjourney

Bei Weigerung: Die Konsequenzen kommen auf Mahnungsverweigerer zu!

Wenn man die Mahngebühren im Zusammenhang mit dem Rundfunkbeitrag nicht zahlt, können verschiedene Konsequenzen eintreten:

Es ist wahrscheinlich, dass weitere Mahnungen verschickt werden. Diese können mit zusätzlichen Kosten verbunden sein, die die Gesamtschuld weiter erhöhen. Nach mehreren erfolglosen Mahnungen kann der Beitragsservice das Inkasso-Unternehmen beauftragen, die ausstehenden Beträge einzufordern. Das Inkasso-Unternehmen kann zusätzliche Gebühren erheben. Wenn auch die Forderungen des Inkasso-Unternehmens ignoriert werden, kann eine Pfändung des Bankkontos angeordnet werden. Das bedeutet, dass ein Teil oder die gesamte Summe von einem Gerichtsvollzieher direkt von eurem Konto eingezogen wird. Wiederholte und hartnäckige Nichtzahlung kann im äußersten Fall zu einer Ordnungshaft führen, das heißt, dass man ins Gefängnis kommen könnte. Dies ist jedoch eine extrem seltene Maßnahme und wird nur in den seltensten Fällen angewandt.

Nun kommt auf uns alle eine Veränderung hinzu ...

Der Brief mit dem Überweisungsschein der Rundfunkgebühren GEZ, die jeder bezahlen muss.
Quelle: IMAGO / BildFunkMV

Eine Änderung, die viele betreffen wird:

Kommt es dir vielleicht schon lange vor, dass du keine Rundfunkgebühren mehr bezahlen musstest? Aber es kam einfach kein Brief mit der Zahlungserinnerung? Dann solltest du schleunigst danach gucken. Denn seit dem 15.05.2022 erfolgen keine Zahlungserinnerungen mehr, es könnte ansonsten teuer werden. Säumniszuschläge von 1% bzw. mindestens 8€ sollen die Folge sein.

Pinterest Pin Änderung bei den Rundfunkgebühren: Worauf du jetzt achten solltest!