Mundhygiene-Frage #1: Zähneputzen vor oder nach dem Frühstück?

Ein niederschmetterndes Ergebnis der Deutschen Mungesundheitsstudie aus dem Jahr 2016: Nur ein Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben kariesfreie Zähne. Wie bitte? Wieso bringen uns unsere Eltern dann so früh eine eigenverantwortliche Zahnhygiene bei und statten uns mit Zahnpasta und -bürste aus? 

Wenn Zähneputzen anscheinend auch nicht viel bringt: Worin liegt dann das große Geheimnis gesunder Beißer? 

Wir stehen auf und sehen uns schon mit der großen Frage des Hygiene-Himmels konfrontiert:

#1 Frage: Zähneputzen lieber vor oder nach dem Frühstück?

Kurz gesagt: Wenn du morgens zu denjenigen gehörst, die rasch aus dem Bett hüpfen, unter die Dusche springen und die Zeit ganz knapp einkalkulieren, dann putze lieber vor dem Essen deine Zähne. Aber wieso? 

Während des Essens lösen sich Substanzen aus deinen Zähnen heraus, wodurch diese weicher werden (für kluge Köpfe: den Prozess nennt man Demineralisierung). Wenn du dann sofort deine Zähne putzt, dann schadest du diesen eher - es dauert nämlich eine halbe Stunde, bis die Beißer wieder remineralisiert sind. 

Wenn du diese halbe Stunde nach dem Essen nicht hast, weil du wie ein aufgescheuchtes Huhn deinen Zeitplan einhalten musst, dann trete mit deinem Zepter an und putze vor dem Essen.

Aber warum sollen wir überhaupt die Zähne putzen?

#2 Frage: Warum sollst du überhaupt die Zähne putzen?

...- weil du nicht wie die zahnlose Minka aussehen möchtest, oder?

Jeder Mensch hat Bakterien im Mund. Jeder Mensch schiebt sich gerne Zucker in den Rachen (meistens in Form von Süßigkeiten). Fazit: Die zuckerhaltigen Lebensmittel werden von den Bakterien zu Säure zersetzt. Diese greift dann unsere Zahnsubstanz an, was im Umkehrschluss wieder zu Karies führt. 

Das Zähneputzen verhindert (ein wenig) die Bildung von Bakterien und deswegen: Putze deine Zähne auch vor dem Schlafengehen, andernfalls haben die ungebetenen Gäste genügend Zeit, um sich in deinem Mund zu vermehren.

Die Wahl deiner Zahnpasta ist auch wichtig:

Wenn du die Wahl hast und deine Mama dir nicht noch deine Zahnpasta aus der Drogerie mitbringt, dann greife zu Produkten mit Aminfluorid, denn diese schützen bis zu sechs Stunden vor der Bakterienbildung.

Nun stellt sich die nächste bahnbrechende Frage:

#3 Frage: Wie oft sollst du deine Zähne putzen (damit du genüsslich in einen Apfel beißen kannst)?

Bitte nicht nur einmal am Tag. Zwei- oder dreimal am Tag für mindestens zwei Minuten sollte schon drin sein - du schaffst das! Aber bitte auch nicht mehr, sonst schädigst du nur deine Zahnsubstanz. Balance is the key!

Aber wie putzt du richtig?

#4 Frage: Wie putzt du deine Zähne richtig?

Die Bewegung der Zahnbürste muss vom Zahnfleisch wegführen, wenn du nicht diese nervigen Bakterien in dein Zahntaschen schieben möchtest. Dadurch kann sich dein Zahnfleisch entzünden - und eine Investition in eine Zahnreinigung mindestens halbjährlich schadet definitiv nicht.

Und eine weitere Investition, die sich lohnt: Eine elektrische Zahnbürste, denn die reinigt gründlicher als die klassischen Zahnbürsten.

Wie sieht es mit Zahnseide aus?

#5 Frage: Muss ich nach dem Putzen auch Zahnseide benutzen?

Ja. Denn eine Zahnbürste kommt nicht in alle Zwischenräume, die eine gute Brutstätte für Bakterien sind. Die Zahnseide ist für die Vorreinigung und anschließend solltest du zu einer Interdentalbürste greifen, die dann alles nochmal rausholt - und das mindestens einmal täglich.

Und nun eine freudige Botschaft für diejenigen, die ihre Zahnbürste bei einer Übernachtung vergessen haben:

#6 Frage: Was machst du, wenn du deine Zahnbürste vergessen hast?

Eine freudige Botschaft: Karies ist nicht ansteckend. Was für ein Glück, du kannst also ungehemmt die Zahnbürste deines Freundes oder deiner Freundin nehmen, denn jeder Mensch hat andere Bakterien im Mund. Problematisch wird es dann nur, wenn die andere Person krank ist, denn Keime können so leichter übertragen werden - Ansteckungsgefahr!