Ein wahres Verbrechen in Sögel: Was geschah mit Elke?

Ein wahres Verbrechen: Elke ist erst 24 Jahre alt, als ein unbekannter Täter sie 1995 aus dem Leben reißt. Was geschah wirklich damals in Sögel?

Ein wahres Verbrechen fand 2025 in Schnaittach statt.
Quelle: Midjourney

Am 21. August 1995 freut sich die 24-jährige Elke auf die Sögeler Kirmes. Es ist ein warmer Montagabend im norddeutschen Emsland, und Elke, eine fröhliche, lebenslustige Rechtsanwaltsgehilfin, plant mit Freund*innen einen ausgelassenen Abend. Schon seit Monaten schwärmt sie für einen jungen Mann aus ihrem Freundeskreis – an diesem Abend will sie ihm endlich ihre Gefühle gestehen. Gegen ein Uhr morgens, vor einer Musikbar in Sögel, fasst sie all ihren Mut zusammen. Doch statt der erhofften Nähe bekommt sie eine deutliche Abfuhr.

Gekränkt und enttäuscht verlässt Elke die Gruppe – niemand weiß, dass dies das letzte Mal ist, dass man sie lebend sieht.

Die Polizei fand Elke am Morgen nach der Feier.
Quelle: Midjourney

Ein grausamer Fund am Morgen danach

Am Morgen des 22. August 1995 entdecken Nachbarn auf einem abgeernteten Feld – nur 500 Meter von Elkes Elternhaus entfernt – ihren leblosen Körper. Elke ist verletzt, ihre Kleidung beschädigt, ihr Gesicht blutverschmiert. Die Polizei wird sofort alarmiert. Für die Menschen im beschaulichen Sögel ist der Schock unermesslich. Elke war bekannt und beliebt. Dass ein Mord mitten in ihrer Gemeinde geschehen ist, macht fassungslos – und löst Angst und Entsetzen aus.

Die Polizei sieht sich am Tatort ganz genau um, um herauszufinden, was hier vorgegangen sein musste:

Die Ermittler untersuchten den Tatort.
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Die ersten Spuren: Kampf um Leben und Tod

Die Ermittler*innen finden Hinweise auf einen gewaltsamen Übergriff. Am Feldrand liegt Elkes Schuh. Zertrampeltes Gras und tiefe Spuren belegen: Elke hat versucht zu fliehen. Das Stoppelfeld liegt auf ihrem Heimweg, nur zwei Kilometer von der Musikbar entfernt. Alles deutet darauf hin, dass sie in ein Auto gestiegen ist – ob freiwillig oder aus Täuschung, bleibt zunächst unklar.

Die Polizei geht davon aus, dass der Täter ihr vertraut oder zumindest nicht fremd erschien. Aus einem bestimmten Grund:

Die Polizei beginnt mit einer groß angelegten Befragung.
Quelle: Midjourney

Verzweifelte Suche nach dem Täter

Die Polizei beginnt mit einer groß angelegten Befragung. Elkes Umfeld wird komplett durchleuchtet: Familie, Freund*innen, Kolleg*innen – alle müssen Rede und Antwort stehen. Doch niemand scheint ein Motiv zu haben, niemand war zur Tatzeit in der Nähe. Elke war vorsichtig, nahm nachts selten Wege allein. Die Theorie: Sie muss in ein Fahrzeug gestiegen sein, das sie für sicher hielt – vielleicht ein Taxi? Doch kein Fahrer meldet sich.

Die Ermittlungen laufen ins Leere, dabei gibt es wichtige Hinweise:

In den folgenden Jahren bleibt der Mord an Elke ungelöst.
Quelle: Midjourney

Jahre der Ungewissheit

In den folgenden Jahren bleibt der Mord an Elke ungelöst. Die Polizei findet zwar fremde Fasern an ihrer Kleidung – olivgrün und blau –, doch ohne passenden Vergleich sind sie wertlos. Auch die DNA-Spuren am Körper stammen nur von Elke selbst. Immer wieder hoffen Familie und Freund*innen auf einen Durchbruch. Doch nach fünf Jahren werden die Ermittlungen eingestellt. Der Fall wird zu einem „Cold Case“.

Für Elkes Angehörige ein Albtraum: Keine Antworten, keine Gerechtigkeit, keine Ruhe.

Im Jahr 2018 erwacht eine neue Hoffnung.
Quelle: Midjourney

Ein Funke Hoffnung im Jahr 2018

23 Jahre nach dem Mord, im Jahr 2018, führt neue Spurentechnik zu einem Durchbruch. Elkes T-Shirt wird erneut untersucht und diesmal findet man eine DNA-Spur, die nicht zu ihr gehört. Die Forensiker arbeiten unter Hochdruck. Nach intensiver Analyse wird die DNA mit der polizeilichen Datenbank abgeglichen und es gibt einen Treffer. Der Name des Verdächtigen: Siegfried K. Ein Mann, der zu Elkes Lebzeiten völlig außerhalb ihres Umfelds stand.

Doch wie war das möglich?

Mörder von Elke: Siegfried K. ist zur Tatzeit 41 Jahre alt.
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Ein Täter aus dem Nichts

Siegfried K. ist zur Tatzeit 41 Jahre alt. Er ist ein vielfach vorbestrafter Krimineller mit einer langen Geschichte von Gewalt, besonders gegenüber Frauen. 2011 wird er als „dümmster Bankräuber Deutschlands“ bekannt, doch sein eigentliches Verbrechen liegt Jahre zurück. Die neue DNA-Spur entlarvt ihn.

Es ist der Moment, auf den Elkes Familie fast ein Vierteljahrhundert gewartet hat.

Widersprüchliche Aussagen im Verhör machte die Polizei hellhörig.
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Widersprüchliche Aussagen im Verhör

Als die Polizei K. befragt, streitet er den Mord ab. Er behauptet, am Tag vor dem Verbrechen auf der Kirmes gewesen zu sein und sich dort kurz an eine Frau angenähert zu haben – angeblich Elke. Die Ermittler*innen sind misstrauisch: Woher weiß er nach 23 Jahren so genau, mit wem er Kontakt hatte? Seine Version wirkt wie ein Deckmantel. Die Polizei vermutet: K. versucht, die gefundenen Spuren mit einer harmlosen Geschichte zu erklären.

Doch sie konnten ihn mit einem Trick überführen:

Die Polizei zeigt, dass der Täter schuldig ist.
Quelle: Midjourney

Die Spur führt bis in die Kleidung

Bei weiteren Untersuchungen finden Ermittler*innen seine DNA nicht nur außen, sondern auch an der Innenseite von Elkes Hose – ein klares Indiz für einen körperlichen Übergriff. Zudem passen die an ihrer Kleidung gefundenen Fasern zu einem Pullover, den K. damals häufig trug. Für das Gericht ergibt sich ein klares Bild: Elke war in der Nacht auf dem Heimweg, als sie auf K. trifft. Er lockt sie in sein Auto, gibt sich möglicherweise als Taxifahrer aus – und überfällt sie brutal.

Wie war es dazu gekommen? Die Polizei rekonstruiert das Verbechen:

Elke wurde auf dem Heimweg ermordet.
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Das Tatgeschehen: Ein Mord auf dem Heimweg

Elke steigt gutgläubig in das vermeintliche Taxi. Als sie merkt, dass etwas nicht stimmt, versucht sie zu fliehen. Dabei verliert sie einen Turnschuh. In Panik rennt sie über das Feld, doch K. holt sie ein und ermordet sie. Die Spurensicherung, die Aussage seiner Ex-Frau und die gefundenen DNA-Spuren bestätigen dieses Szenario. Der Prozess beginnt im März 2020. K. zeigt keine Reue.

Doch die Beweislage ist eindeutig:

2020 wird Siegfried K. wegen Mordes an Elke zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
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Gerechtigkeit nach einem Vierteljahrhundert

Im Jahr 2020 wird Siegfried K. wegen Mordes an Elke zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt – 25 Jahre nach der Tat. Elkes Familie erlebt endlich den Moment, auf den sie so lange gehofft hat. Der Schmerz bleibt, doch nun gibt es eine Antwort, einen Namen, ein Urteil. Der Mord an Elke zeigt: Gerechtigkeit braucht manchmal Zeit – aber sie darf nie vergessen werden.

Du willst noch mehr über wahre Verbrechen und deren Auflösung wissen? Dann schau dir doch mal die Fälle über Julian oder Ingos Eltern an. 

Pinterest Pin Cold Case: 25 Jahre lang sucht die Polizei den Mörder von Elke (†24)