Ein wahres Verbrechen in Schnaittach: Ingos tödliche Liebe

Die Geschichte eines wahren Verbrechens: Ingo lebt mit 25 Jahren noch bei seinen Eltern in Schnaittach. Als er sich verliebt, verändert sich alles.

Symbolbild: Die Familie lebte in einem normalen Einfamilienhaus in Schnaittach.
Quelle: Midjourney

Im Jahr 2016 lebt der 25-jährige Ingo P. gemeinsam mit seinen Eltern Elfriede (66) und Peter (70) in einem Einfamilienhaus in Schnaittach, einer kleinen Gemeinde im Nürnberger Land. Ingo ist Einzelkind, studierter Informatiker und arbeitet bei einem großen IT-Unternehmen. Die Familie gilt als ruhig, freundlich und unauffällig. Nachbarn erleben sie als harmonisch und fürsorglich. Ingo, groß und dunkelhaarig, ist musikalisch, intelligent und scheint seinen Eltern nur Freude zu bereiten. Trotz seines Alters wohnt er weiterhin dort – aus Zuneigung und Gewohnheit. Für Außenstehende ist alles in bester Ordnung. Keiner glaubt, dass hier ein wahres Verbrechen passieren könnte.

Niemand ahnt, dass dieses Bild bald in tausend Stücke zerbrechen wird:

Symbolbild: Ingo sehnte sich nach Liebe.
Quelle: Midjourney

Der große Wunsch nach Liebe

Ingo wünscht sich eine Partnerin, mit der er wie seine Eltern eine eigene Familie gründen kann. Ende 2016 meldet er sich auf einer Dating-Plattform an. Dort lernt er Stephanie S. (22) kennen, eine gelernte Kinderpflegerin aus der Nähe. Sie ist blond, trägt eine schmale Brille, wirkt sanft – und er ist sofort begeistert. Auch Stephanie zeigt schnell Interesse. Bereits nach wenigen Wochen sind sie ein Paar, kurze Zeit später verlobt. Alles geht rasch. Für Ingo scheint sich ein Lebenstraum zu erfüllen.

Er glaubt, in Stephanie seine große Liebe gefunden zu haben – und will sein Leben mit ihr teilen:

Symbolbild: Ingos Eltern waren mit der Beziehung nicht zufrieden.
Quelle: Midjourney

Der erste Schatten: Misstrauen und Ablehnung

Schon bald zeigt sich: Die Harmonie zwischen Stephanie und Ingos Eltern ist gestört. Elfriede kann sich mit der Beziehung ihres Sohnes nicht anfreunden. Sie wirkt skeptisch, distanziert. Stephanie empfindet die enge Bindung zwischen Ingo und seinen Eltern als belastend. Als Ingo ihr vorschlägt, nach der Hochzeit bei ihm im Elternhaus einzuziehen, lehnt sie entschieden ab. Im Frühjahr 2017 führt diese Uneinigkeit zu einer kurzfristigen Trennung. Doch das Paar findet wieder zusammen – mit einer neuen Bedingung: Stephanie zieht nur ein, wenn Elfriede und Peter nicht mehr im Haus wohnen.

Für Ingo beginnt ein innerer Kampf zwischen Loyalität und Verliebtheit.

Symbolbild: Die Familie scheint den Konflikt nicht lösen zu können.
Quelle: Midjourney

Ein verhängnisvoller Konflikt

Der Streit um das gemeinsame Zuhause eskaliert. Der Druck steigt. Im Laufe des Jahres 2017 wird klar: Ohne eine radikale Lösung gibt es keinen Weg nach vorn. Stephanie macht unmissverständlich deutlich, dass es keine gemeinsame Zukunft geben kann, solange die Eltern im Haus sind. Ingo beginnt offenbar, seine Familie nicht mehr als Rückhalt, sondern als Hindernis zu sehen. Aus Frust und Enttäuschung wächst ein fataler Plan – einer, der alles verändern wird. Und einer, bei dem offenbar jede Form der Menschlichkeit über Bord geworfen wird.

Und der im Dezember 2017 in die Tat umgesetzt wird:

Symbolbild: Elfriede wurde nach dem Kaffeetrinken plötzlich schlecht.
Quelle: Midjourney

Plötzliche Krankheit und ein seltsamer Tee

Anfang Dezember 2017 trifft sich Elfriede mit ihren Sohn und seiner Verlobten. Nach dem Kaffeetrinken klagt sie über Bauchschmerzen. Kurz darauf trinkt sie einen Tee, den sie als bitter empfindet und absetzt. Sie denkt zunächst, dass sie sich einen Virus eingefangen habe. Nach einigen Tagen geht es ihr besser. Am 13. Dezember sehen Nachbarn Elfriede und Peter ein letztes Mal auf ihrem Grundstück in Schnaittach. Niemand ahnt, dass dieser Anblick das letzte Lebenszeichen der beiden ist.

Am nächsten Tag, dem 14. Dezember 2017, geschieht etwas Unfassbares – und niemand wird das Ehepaar je wieder lebend sehen.

Symbolbild: Am 29. Dezember 2017 heiraten Ingo und Stephanie.
Quelle: Midjourney

Spurlos verschwunden

Am 14. Dezember 2017 verschwinden Elfriede und Peter P. spurlos. Ingo informiert niemanden. Erst am 28. Dezember 2017 meldet er seine Eltern bei der Polizei als vermisst. Einen Tag später, am 29. Dezember, heiraten Ingo und Stephanie standesamtlich in Schnaittach – obwohl Ingos Eltern vermisst werden. Familie und Bekannte sind schockiert. Warum dieser Schritt ausgerechnet jetzt? Warum keine Suche, kein öffentliches Aufrütteln? Die Hochzeit wirkt kalt, fast taktisch. Ein Verhalten, das Fragen aufwirft – bei Angehörigen und bei der Polizei.

Die Ermittler nehmen die Spur auf:

Symbolbild: Am 31. Dezember 2017 feiern Ingo und Stephanie Silvester.
Quelle: Midjourney

Feiern statt trauern – ein beunruhigendes Verhalten

Am 31. Dezember 2017 feiern Ingo und Stephanie Silvester. Laut Nachbarn wirken sie fröhlich, sie schießen Raketen in die Luft. Kurz darauf kaufen sie zwei Hundewelpen. In dem Haus, in dem Ingos Eltern verschwunden sind, lebt nun das frischverheiratete Paar. Anfang Januar 2018 wenden sie sich öffentlich an die Medien. In einem TV-Interview im Elternhaus erklärt Stephanie, wie sehr sie sich um Elfriede und Peter sorgt. Ingo bittet um Spenden für eine Suchaktion. Doch ihr Verhalten passt nicht zur besorgten Fassade.

Die Polizei bleibt dran – und entdeckt immer mehr Widersprüche in dem Verhalten des Paares:

Symbolbild: Am 22. Januar 2018 durchsucht die Polizei das Haus in Schnaittach.
Quelle: Midjourney

Der Schockfund in der Garage

Am 22. Januar 2018 durchsucht die Polizei das Haus in Schnaittach. In der Garage entdecken die Ermittler eine frisch gemauerte Wand. Dahinter, eingemauert in Beton, liegen die Leichen von Elfriede und Peter – eingewickelt in Folie, mit Plastiktüten über den Köpfen. Die Spuren deuten auf einen geplanten Mord hin. Ingo wird noch am selben Tag zusammen mit Stephanie auf offener Straße festgenommen. Die Ermittler sind fassungslos: Das Paar lebt wochenlang mit dem Wissen um die Tat – im selben Haus.

Die Ermittlungen fördern bald eine erschreckende Wahrheit zutage:

Symbolbild: In der Garage finden die Polizei die Vermissten.
Quelle: Midjourney

Eine düstere Wahrheit kommt ans Licht

Die Polizei wertet Handydaten aus. Chatverläufe zeigen, dass Ingo und Stephanie bereits im Dezember 2017 über Gift sprechen. Der Tee-Versuch scheitert. In der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember 2017 greift Ingo dann zur Gewalt: Mit einem Hammer erschlägt er zuerst seine Mutter im Schlaf – mit zwölf Schlägen. Als sein Vater flieht, verfolgt und tötet er auch ihn. Anschließend versteckt er die Leichen in der Garage, mauert sie ein. Stephanie hilft offenbar bei der Spurenbeseitigung. Ihr Handy ist in der Nähe, ihre Spuren finden sich am Tatort.

Die Ermittler sind überzeugt: Der Mord war geplant – von beiden:

Symbolbild: Am 19. Februar 2019 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth.
Quelle: Midjourney

Der Prozess offenbart ein toxisches Konstrukt

Am 19. Februar 2019 beginnt der Prozess vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth. Ingo wird wegen zweifachen Mordes angeklagt, Stephanie wegen Anstiftung zum Mord. Beide schweigen. Die Beweise sprechen für sich: Stephanie recherchiert im Vorfeld, wie man mit Gift tötet. Sie stellt Ingo vor die Wahl: Eltern oder ich. Sie bewegt sich nach der Tat frei, besucht ihre Familie, zeigt keine Anzeichen von Angst. Ein Ex-Freund sagt aus, dass sie auch in früheren Beziehungen eifersüchtig und manipulativ war. Das Gericht erkennt ein Muster: Besitzdenken, Kontrolle, emotionale Erpressung. Die Liebe, die Ingo verspürt, wird zur Waffe gegen ihn selbst.

Das Gericht fällt ein Urteil:

Symbolbild: Ingo und Stephanie werden zu lebenslanger Haft verurteilt.
Quelle: Midjourney

Die Verurteilung und der bittere Nachklang

Ingo und Stephanie werden zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht spricht von Mord aus niederen Beweggründen. Ingo tötet aus Hörigkeit, aus blinder Liebe. Stephanie manipuliert, ohne selbst Hand anzulegen. Ihre Ehe zerbricht nach der Festnahme. Noch vor der Verurteilung soll Stephanie auf Datingplattformen aktiv sein. Ihre Berufung bleibt erfolglos. Bis heute bestreitet sie, etwas mit der Tat zu tun zu haben. Doch die Beweise sind eindeutig. Die Mauer des Schweigens, die sie um ihre Tat errichten, hält nicht stand. Am Ende zeigt sich: Wahre Liebe zerstört nicht. Sie tötet nicht.

Du interessierst dich für wahre Verbrechen? Dann schaue dir mal den Fall von Julian  an oder höre dir einen dieser True Crime Podcasts an.

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