Junge merkt bei Bewerbung, dass er seit 12 Jahren vermisst wurde

Ein Junge bewirbt sich beim College und bemerkt durch die Bewerbung, dass er seit 12 Jahren vermisst wird und unter einem falschen Namen bekannt ist!

Der kleine Junge namens Julian Hernandez wurde damals von seinem Vater entführt / Symbolbild
Quelle: IMAGO / PhotoAlto / Symbolbild

12 Jahre lang war keine Spur von dem US-amerikanischen Jungen Julian Hernandez, der von seiner Mutter als vermisst gemeldet wurde. Dann bewirbt er sich im Alter von 18 Jahren an verschiedenen Colleges  – und erfährt durch diese Bewerbungen, dass er damals von seinem eigenen Vater gekidnappt wurde! Die Geschichte ereignete sich 2015 in der Großstadt am Lake Erie in Ohio und bewegt bis heute viele Menschen.

Doch was war genau geschehen und wieso konnte der Junge so lange nicht gefunden werden?

Vater und Mutter streiten und das Kind leidet am Ende darunter / Symbolbild
Quelle: IMAGO / Panthermedia / Symbolbild

Er lebte Jahrelang unter einem falschen Namen

Sein eigener Vater, Bobby Hernandez hatte den kleinen Julian im Jahr 2002 nach einem Sorgerechtsstreit mit der Mutter entführt und nach Cleveland gebracht. Die Mutter lebte in Bimingham, Alabama und bemerkte die Entführung, als ihr Ex-Partner ihren Sohn nicht wie verabredet in die Vorschule brachte. Stattdessen hob er sein Geld von der Bank ab, packte den Jungen ins Auto und fuhr davon. Angeblich soll er dann in Richtung Cleveland gefahren und untergetaucht sein. Die Mutter bemerkte die Entführung und verständigte sofort die Polizei, doch jahrelang gab es keine Spur von ihrem Sohn. Das hatte wohl auch damit zu tun, dass der Vater neue Pässe organisiert hatte. Und so erhielt auch Julian unwissentlich einen neuen Namen: Jay Mangina.

Ein kleiner Junge, der in den USA entführt wurde/ Symbolbild
Quelle: IMAGO / Aurora Photos / Symbolbild

Viele Hinweise, doch keine heiße Spur

Jahrelang suchte die Polizei nach dem entführten Jungen und hunderte Hinweise versprachen Erfolg. Doch diese stellten sich schlussendlich als falsch heraus. Die Beamten vermuteten den Vater eher in einer wärmeren Region als Ohio, da er selbst aus Puerto Rico stammt. Während die Hinweise ins Leere liefen, wartete die Mutter auf ein Wiedersehen mit ihrem kleinen Sohn.

Und eine gute Fügung des Schicksals brachte sie schließlich wieder zusammen!

Ein Symbolbild von einem Computerraum am College, wo man auch Bewerbungen abschicken oder erhalten kann
Quelle: IMAGO / Mint Images / Symbolbild

Ein Zufall brachte alles ins Rollen

Nachdem Julian alias „Jay“ zwölf Jahre lang mit seinem Vater, seiner neuen Frau und seinen beiden Halbgeschwistern zusammen gelebt hatte, wollte er nach seinem Schulabschluss ans College gehen. Dafür bewarb er sich bei mehreren Universitäten. Ein Wendepunkt in der Geschichte, denn die Behörden hatten ihn immer nur unter seinem echten Namen gesucht. Als dann seine Social-Security-Number, die mit dem deutschen Personalausweis vergleichbar ist, nicht mit seinem Namen übereinstimmte und stattdessen ein Hinweis für eine Datei von vermissten Kindern auftauchte, kam alles ins Rollen. Dann erfuhr er, dass er nicht nur sein Leben lang unter einem falschen Namen gelebt hatte, sondern auch eine Mutter hat, die nach ihm sucht. 

Schließlich konnte die Mama ihren verloren geglaubten Sohn wieder in die Arme schließen
Quelle: IMAGO / Cavan Images / Symbolfoto

Die Wahrheit kommt ans Licht

Tatsächlich hatte Jay keine Ahnung, dass er eigentlich Julian Hernandez heißt. Er konnte nicht mal sagen, wann und wo er geboren wurde. Ein ziemlicher Schock für den Teenager, schließlich geriet mit einem Schlag seine ganze Existenz ins Wanken. Den Dingen, die sein Vater ihm erzählt und die er als die Wahrheit empfunden hatte, konnte der Junge nun keinen Glauben mehr schenken. Als die Behörden seine Mutter über sein Auffinden informierten, konnte sie es zunächst gar nicht fassen. Schließlich gab es im Laufe der Zeit immer wieder falsche Hinweise, die ihre Hoffnung schlussendlich zerstörten. Doch als sie die Gewissheit hatte, sei sie vor Freude ausgeflippt und habe wenig später sogar bereits mit ihrem Sohn telefoniert. 

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Inzwischen habe er seinem Vater vergeben

Dass dem Vater danach eine Gefängnisstrafe drohte, war wohl jedem klar. Schließlich wurde er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Sohn bat angeblich sogar den Richter darum, die Strafe zu vermindern, da er ihm vergeben habe. Denn er wuchs bereits ohne Mutter auf und wolle nicht auch noch seinen Vater in seinem Leben verlieren.

Wie es Julian heute geht, ist unbekannt, aber wir hoffen, dass er seinen Weg trotz dieser Erfahrung weiter gegangen

[cleveland19news via Twitter]

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