Mehr als nur Papier: Darauf solltest du bei Kassenbons achten
Oft ist es wirklich hilfreich den Kassenbon gründlich zu prüfen, denn es kommt öfter zu Fehlern bei der Eingabe von Kassierer*innen, als du denkst.
Beim Thema Kassenbon handeln Menschen ganz unterschiedlich und völlig willkürlich. Die meisten haben für sich keine Regelung wann sie ihren Kassenbon mitnehmen wollen und wann nicht. Manchmal wird mit „ja“ und manchmal mit „nein“ auf die Frage nach dem Kassenbon geantwortet. Doch hast du dir schonmal Gedanken über die Notwendigkeit oder auch die eventuelle Schädlichkeit von Kassenbons gemacht? Es gibt mittlerweile außerdem so einige Alternativen zum herkömmlichen Kassenbon. Alle wichtigen Infos, worauf du beim Kassenbon achten solltest, erfährst du im folgenden Artikel.
Darum können manche Kassenbons giftig sein:
#1 Das macht den Kassenbon sogar gefährlich
Was den Kassenbon zu Thermopapier macht, ist eine Beschichtung mit dem Stoff Bisphenol A (BPA). Dadurch wird beim Bedrucken keine Tinte benötigt. Die Buchstaben werden durch Wärme auf der Beschichtung erzeugt. BPA ist ein Weichmacher, von denen die meisten nachweisbar gesundheitsschädlich sind. Wenn wir nun einen Kassenbon in die Hand nehmen, überträgt sich das BPA auf unsere Haut und wird damit von unserem Körper aufgenommen. Das Problem dabei: In Studien konnte gezeigt werden, dass BPA Einfluss auf das Hormonsystem haben kann, und kann insbesondere für eine Risikogruppe Auswirkungen haben. Insbesondere schwangere Frauen sollten beim Umgang mit Kassenbons vorsichtig sein. Denn durch seinen Einfluss auf das Hormonsystem kann BPA die Entwicklung des Embryos stören. Ebenso gibt es Indizien, dass bei Frauen durch zu häufigen Kontakt auch das Risiko für Krebs, Diabetes und Herz-Kreislaufprobleme steigt. Zum einen ist es nicht nur aus Gesundheits-, sondern auch aus Umweltgründen besser, auf einen Kassenbon beim Einkauf zu verzichten. Immer öfter verwenden die Unternehmen jedoch ungiftige Alternativen zu den ursprünglichen Kassenbons. Daher kannst du hier schonmal etwas beruhigt sein.
Steht auf deinem Kassenbon mehr, als das was du gekauft hast?
#2 Überprüfe, ob Artikel auf dem Kassenbon stehen, die du gar nicht kaufen wolltest
Beim Kauf von beispielsweise Obst oder Gemüse müssen Kassierer*innen einen „PLU-Code“ (Price Look-Up) eingeben, um die Menge oder das Gewicht zu erfassen. Wenn es dann zu einem Zahlendreher bei der Eingabe kommt, kann es dazu führen, dass versehentlich ein anderes, teureres Produkt berechnet wird, beispielsweise ein Granatapfel statt einer Kiwi. Daher ist es wichtig, nicht nur die digitale Anzeige während des Einkaufs zu beobachten, sondern auch den Kassenbon sorgfältig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die berechneten Preise korrekt sind.
Darum musst du montags besonders aufpassen:
#3 Montags kann es besonders oft zu Fehlern auf dem Kassenbon kommen
Manchmal sind aktuelle Angebotspreise montags noch nicht im Kassensystem erfasst. Beispielsweise können Produkte, die montags und mittwochs günstiger angeboten werden, am Montagmorgen noch zum alten Preis verkauft werden, da der neue Preis noch nicht aktualisiert wurde. Deshalb ist es ratsam, den Kassenbon sorgfältig zu überprüfen. Wer dieses Risiko vermeiden möchte, könnte es in Erwägung ziehen, nicht am ersten Tag der Woche einzukaufen. Andernfalls sollte am Montag besonders genau darauf geachtet werden, dass alle Rabatte auch wirklich den Kassenbon erreicht haben.
Doch was ist, wenn du deinen Kassenbon verloren hast?
#4 Reklamation: Können Artikel zurückgegeben werden, wenn man den Kassenbon verloren hat?
An der Kasse geht es oft hektisch zu, und Kassenzettel verschwinden leicht – ob im Einkaufsbeutel, der Jackentasche oder im Müll. Trotzdem können Waren reklamiert werden, auch ohne den Originalbon. Es reicht, nachzuweisen, dass das Produkt im entsprechenden Geschäft gekauft wurde. Das ist besonders einfach bei Eigenmarken. Als Nachweis dienen nicht nur der Kassenzettel, sondern auch ein Foto davon, ein Kontoauszug oder ein Zeuge des Kaufs. Selbst reduzierte Ware kann reklamiert werden, wenn sie fehlerhaft ist.
Folgender Punkt ist besonders wichtig.
#5 Wie lange soll der Kassenbon aufgehoben werden?
Auch wenn der Aktenordner bereits überquillt, sollten Kassenbons nicht voreilig entsorgt werden. Wie lange sie aufbewahrt werden sollten, hängt nämlich von der Art der Ware ab. Grundsätzlich sollten Kassenbons so lange aufgehoben werden, wie ein Gewährleistungsanspruch besteht. Das sind normalerweise zwei Jahre. Kassenbons von Supermarkteinkäufen, die nur Artikel wie Brot, Käse oder Milch enthalten, müssen jedoch nicht aufgehoben werden, da für Lebensmittel keine Gewährleistungspflicht besteht.
Eventuell bewahrst du deinen Kassenbon nicht richtig auf:
#6 So bewahrst du deinen Kassenbon richtig auf
Selbst wenn Kassenbons aufbewahrt werden, kann es bei Reklamationen zu Problemen kommen. Viele Geschäfte nutzen Thermopapier für ihre Bons. Dieses Material verblasst oft schon nach einigen Wochen oder Monaten. Empfohlen wird, diese Bons sicherheitshalber zu kopieren, einzuscannen oder beim Kauf eine zusätzliche Quittung auf normalem Papier zu verlangen, insbesondere bei teuren Einkäufen. Wer keine extra Kopie machen möchte, kann folgendes probieren: Im Dunkeln lagern, z.B. in einer Schachtel, da Licht die Schrift verblassen lässt. Außerdem keine Klarsichtfolien verwenden, da deren Weichmacher das Altern beschleunigen. Im Portemonnaie sollte er auch nicht aufbewahrt werden, da Gerbstoffe im Leder den Druck unleserlich machen.
Darauf solltest du ebenfalls achten:
#7 Ungefragtes Aufrunden ist nicht erlaubt
Händler dürfen den Kaufbetrag nicht ohne ausdrückliche Zustimmung des Kunden aufrunden, selbst wenn es nur um einen Cent geht. Ein Kunde eines Elektronikmarktes erlebte jedoch genau das: Statt 21,99 Euro zahlte er 22 Euro, da der Verkäufer ungefragt einen Gutschein hinzufügte und einen Cent berechnete. Verbraucherschützer mahnten den Händler ab, und das Landgericht Stuttgart verbot diese Praxis. Bei Spendenaktionen von Supermärkten, besonders zur Weihnachtszeit, gilt ebenfalls: Aufrunden darf nur mit Zustimmung beider Seiten, Händler und Kunde, erfolgen. Das kann man auch auf dem Kassenbon nachvollziehen.
Unternehmen können Kassenbons auch für sich selbst nutzen:
#8 Kassenbons können Unternehmen auch für Marketingzwecke nutzen
Händler nutzen die Daten von Kassenbons, um das Kaufverhalten ihrer Kunden zu analysieren. Diese Informationen helfen Trends zu erkennen und das Sortiment entsprechend anzupassen. Durch die Analyse der Verkaufsdaten können Geschäfte effizienter planen und Bestände besser verwalten, um Überbestände oder Engpässe zu vermeiden. Kassenbon-Daten werden genutzt, um gezielte Werbeaktionen und Rabatte zu entwickeln. Händler können so nachvollziehen, welche Produkte beliebt sind und welche weniger gut laufen.
Folgendes solltest du auf gar keinen Fall tun.
#9 Kassenbons nicht knicken
Falls du schonmal einen Kassenbon geknickt in deinem Portemonnaie aufbewahrt hast, kennst du dieses Phänomen bestimmt: Das Papier nutzt sich besonders an der Faltkante ab, wodurch die Schrift nach dem Auffalten an dieser Stelle kaum noch zu lesen ist. Wenn die Schrift dann besonders klein ist, können manche Wörter oder Zahlen kaum noch entziffert werden. Bewahre deinen Bon also lieber beispielsweise in einem Ordner auf, wo er faltenfrei eingeheftet wird. Sonst kann es ärgerlich werden, wenn du diesen Kassenbon nochmal aus irgendeinem Grund brauchst.