Eklig! Das bedeutet starker Chlor-Geruch im Freibad
Es ist heiß und wir wollen uns gern im Freibad abkühlen, aber der Chlor-Geruch ist ziemlich stark – wie eklig! Was bedeutet das?
Es ist heiß und duschen allein hilft auch nicht mehr, um dich ordentlich abzukühlen. Wenn die erste Hitzewelle über uns hereinbricht, wollen wir nämlich lieber in ein Freibad flüchten, um uns ein wenig abzukühlen. Aber wenn dir dabei ein starker Chlor Geruch in die Nase steigt, ist das einfach eklig. Außerdem kann es zu Haut- und Augenreizungen führen und insgesamt das Schwimmen unangenehm machen. Doch warum ist überhaupt so viel Chlor im Wasser von Freibädern oder Schwimmbädern? Könnte man es nicht auch einfach weglassen? Wir haben es herausgefunden und sagen es dir! Das bedeutet es, wenn es im Freibad stark nach Chlor riecht:
Eine Abkühlung, bitte!
Im Sommer werden es gut und gerne mal um die 30-40 Grad. Da wollen wir manchmal nichts lieber tun, als unseren Kopf einmal unter Wasser zu halten. Eine Abkühlung im Freibad ist an heißen Tagen einfach Gold wert. Mal davon abgesehen, dass Frauen es sich vielleicht zweimal überlegen, wenn sie sich gerade die Haare gewaschen haben. Aber es gibt schließlich auch Gründe, warum du deine Haare nicht ständig waschen solltest. Aber das ist eine andere Sache, zurück zu dem ekligen Chlor-Geruch und seiner Bedeutung.
Vermutlich denkst du, dass es bei starkem Chlor-Geruch im Freibad besonders sauber ist, oder?
Darum ist Chlor im Wasser
Wer denkt denn an Freibad, ohne an den Chlorgeruch zu denken? Niemand! Die zwei Sachen gehören zusammen wie Pech und Schwefel. Viele glauben, dass es besonders sauber und hygienisch zugeht, wenn es sehr stark nach Chlor riecht. Hofft man auch irgendwie mehr, als das man es vermutlich denkt. Denn schließlich möchte man in Ruhe seine Bahnen schwimmen. Aber nein, dem ist leider nicht so! Es ist nicht viel sauberer, nur weil es besonders stark nach Chlor riecht. Denn Chlor hat einen anderen Zweck, nämlich Krankheitserreger abzutöten. Der Geruch ist dabei aber irrelevant.
Denn der Geruch hat eine ganz andere Ursache. Kennst du sie?
Was bedeutet denn dann der starke Chlor-Geruch?
Jetzt fragst du dich sicherlich, was es dann zu bedeuten hat, wenn es im Freibad mal wieder ordentlich nach Chlor riecht. Denn üblicherweise riecht es kaum, wie du inzwischen weißt. Allerdings beginnt Chlor in Verbindung mit etwas anderem stark zu riechen. Na, du ahnst es vermutlich schon, oder? Ja, genau, leider: Harnstoff. Der beißende Geruch entsteht also erst, wenn jemand in das Becken gemacht hat. Leider passiert das. Eklig ist das aber natürlich trotzdem! Beim Kinderpool würden wir das ja noch irgendwie verstehen, aber im normalen Freibad?
Aber auch Leute, die vorher nicht duschen, tragen zu dem Chlor-Geruch bei:
Harnstoff ist nicht das einzige Problem...
Auch wenn der Harnstoff einer der Gründe für den penetranten Chlor-Geruch ist, bleibt er leider nicht der einzige. Denn auch die Menschen, die sich vor dem Planschen bzw. Schwimmen nicht abduschen, tragen dazu bei. Aber wie denn das, fragst du dich sicherlich. Schließlich hat man vorher (also zu Hause) geduscht. Allerdings kommt der Harnstoff nicht nur aus der Blase, sondern auch von der Körperoberfläche. Huch, was bedeutet denn das? Bevor du dich anfängst zu ekeln: So schlimm ist es nicht, denn das ist ganz normal und ein natürlicher Bestandteil gesunder Haut. Wenn man sich vor dem Baden also nicht abduscht, gelangt der Harnstoff ins Becken. Daher kommt also der starke Chlor-Geruch.
Doch wie viel Urin ist wirklich in den Schwimmbädern?
So viel Urin ist wirklich in den Schwimmbädern
Menschen auf der ganzen Welt folgen scheinbar dem Motto: Warum den Weg zur Toilette gehen, wenn man sich auch ungestört im Schwimmbecken erleichtern kann? Eine kanadische Studie hat nun den Urin-Gehalt in 31 Schwimmbädern untersucht und erschreckende Ergebnisse gefunden. In einem Becken mit 830.000 Litern Wasser wurden insgesamt 75 Liter Urin entdeckt, während die Konzentration in Whirlpools etwa dreimal höher war. Obwohl der Urin im Schwimmbad kaum gesundheitliche Bedenken hervorruft, kann das zugesetzte Chlor in Verbindung mit Urin die Augen reizen und bei häufigem Aufenthalt im Schwimmbad zu Asthma führen, bedingt durch die hohe Urin-Konzentration. Während Urin bei gesunden Menschen steril ist und keine Krankheitserreger enthält, bleibt die hygienische Praxis dennoch bedenklich.
Mit diesen ekligen Bakterien kannst du dich beim Baden anstecken:
#1 Kryptosporidien
Diese Parasiten haben die Neigung, hauptsächlich Kälber in Ställen zu befallen, jedoch besteht auch die Möglichkeit einer Infektion beim Menschen. Schwimmbäder sind oft ein gängiger Lebensraum für diese unerwünschten Einzeller, da sie gegen Chlor resistent sind. Sobald eine Infektion auftritt, äußert sie sich oft durch Durchfall, was bedeutet, dass eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme von großer Bedeutung ist. Darüber hinaus ist Durchhaltevermögen entscheidend, da die Symptome oft unangenehm sein können. Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren, angemessene Hygienemaßnahmen zu ergreifen und gegebenenfalls medizinische Hilfe zu suchen, um die Infektion zu bekämpfen und den Genesungsprozess zu unterstützen.
Doch das ist nicht das Einzige:
#2 Pseudomonas
Pseudomonas-Bakterien sind häufig in warmem Wasser anzutreffen und können verschiedene unangenehme Symptome hervorrufen. Dazu gehören Juckreiz und Hörprobleme, die jedoch bei Personen mit einem intakten Immunsystem selten auftreten. Personen, die bereits krank sind oder ein geschwächtes Immunsystem haben, wie Kinder und ältere Menschen, sind anfälliger für Infektionen durch diese Bakterien. Obwohl medikamentöse Behandlungen möglich sind, sind Pseudomonas-Bakterien resistent gegen Antibiotika. In solchen Fällen können alternative Therapien erforderlich sein, um die Infektion zu kontrollieren und die Symptome zu lindern. Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten, insbesondere für Personen mit einem geschwächten Immunsystem.
Haben wir dir Angst gemacht? Wir sind noch nicht am Ende:
#3 Legionellen
Diese Stäbchenbakterien, Legionellen genannt, sind vielen Menschen in Deutschland bekannt, da sie immer wieder der Grund für Duschverbote in städtischen Gebieten sind, insbesondere wenn die Wasserrohre veraltet oder verschmutzt sind. Legionellen sind auch häufig in Whirlpools anzutreffen. Sie können zwei Krankheiten verursachen: die Legionärskrankheit (Legionellose), eine selten auftretende, aber schwere Lungenentzündung, sowie das Pontiac-Fieber, das starke Muskelschmerzen verursachen kann. Beide Krankheiten sind meldepflichtig, was bedeutet, dass Fälle den Behörden gemeldet werden müssen. Bei Verdacht auf eine Infektion ist es wichtig, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten. Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Wartung von Wasseranlagen und hygienische Standards sind entscheidend, um das Risiko einer Legionelleninfektion zu reduzieren.
Hier geht es weiter:
#4 Cyanobakterien
Diese Bakterien, auch bekannt als Blaualgen, sind in verschiedenen Gewässern wie Seen, Flüssen und dem Meer weit verbreitet. Sie bilden Zellen, die verschiedene Toxine enthalten, von denen einige auch für den Menschen gefährlich sein können. Der Kontakt mit diesen Bakterien kann zu Augen- und Hautirritationen führen, und auch die Kehle von Badenden kann betroffen sein. Wenn man Wasser mit einem hohen Gehalt an Blaualgen verschluckt, können Symptome wie Brechreiz und starke Kopfschmerzen auftreten. Es ist wichtig, den Kontakt mit belastetem Wasser zu vermeiden und Warnungen sowie Anweisungen der örtlichen Behörden zu beachten, um potenzielle gesundheitliche Risiken zu minimieren. Bei auftretenden Symptomen sollte man medizinischen Rat einholen, um eine angemessene Behandlung zu erhalten.