„Cola Light“ und Co.: Darum solltest du diese Getränke nicht trinken

Die Diskussion zwischen der zuckerhaltigen Cola und den Light-Varianten ist für viele nicht neu. In diesem Artikel die Probleme der verschiedenen Getränke:

Verschiedene Coca-Cola-Sorten
Quelle: IMAGO / PanoramiC

Cola erfreut sich seit langer Zeit großer Beliebtheit, wobei neuere Light- und Zero-Varianten den gleichen Genuss ohne oder mit wenig Zucker versprechen. Unter den verschiedenen Getränke-Sorten haben sich in den letzten Jahren eigene Lager gebildet, jedes mit eigenen Argumenten und Motivationen. Die einen schwören auf das zuckerhaltige Original, während andere die zuckerfreie Variante nicht nur besser, sondern auch gesünder finden. Doch wo liegen eigentlich die Unterschiede und was passiert mit unserem Körper, wenn wir uns dem Cola-Genuss hingeben? In diesem Artikel soll deshalb geprüft werden, inwiefern sich die Getränke voneinander unterscheiden.

Zuerst sollten wir dafür wissen, was eigentlich in der Cola drin ist.

Coca-Cola-Flaschen mit „original taste“
Quelle: IMAGO / CHROMORANGE

Cola: Was ist drin?

Grundsätzlich hat die durchschnittliche Cola nicht viele Inhaltsstoffe. Nicht umsonst redet man hier gerne vom „Zuckerwasser“. So hat eine Cola meist zwischen 10-11 g Zucker auf 100 ml, bei einer 0,33 l Flasche wird das häufig mit 10 Zuckerwürfeln verglichen, was 100 Prozent des täglichen Gesamtbedarfs deckt. Neben dem gebräuchlichen Koffein, das in seiner Menge variiert, ist noch die enthaltene Phosphorsäure interessant: Nach dem Ex-Pharmazeut Niraj Naik ist diese nämlich vor allen Dingen dafür da, den süßen Geschmack des Getränks zu mildern, damit man sich nicht direkt übergeben muss.

Was ist aber in der Light- und Zero-Variante dieser Getränke enthalten?

Coca-Cola Zero und Coca-Cola Light
Quelle: IMAGO / STPP

Die Light-Variante zum Vergleich

Tatsächlich haben viele Cola-Light-Varianten nur einen 0 - 0,1 g Zuckeranteil auf 100 ml, wie das „Zero“ ja auch schon vermuten lässt. Dafür werden hier in der Regel die Süßstoffe Cyclamat, Acesulfam-K und Aspartam verwendet, um die Süße zu erhalten. Dabei ist nach Women's Health allein Cyclamat 30 - 50 mal süßer als der gewöhnliche Zucker und hat damit noch die geringste Süßkraft - da überrascht die beigefügte Phosphorsäure auch hier nicht. Während die Süßstoffe selbst laut Europäischer Behörde für Lebensmittelsicherheit zwar als unbedenklich gelten, wird häufig vor allen die Kombination verschiedener Süßstoffe kritisiert. Die Mischung macht's halt und darüber gibt es derzeit noch relativ wenig Informationen.

Im folgenden Abschnitt geht es ungesüßt weiter.

Frau trinkt mit Strohhalm aus Becher
Quelle: IMAGO / Imaginechina-Tuchong

Gar nicht mehr so süß

Wie schmeckt die Cola denn eigentlich? Die einfache Antwort wäre wohl: „süß!“ Ob nun die klassische Cola oder eine Light-Variante, Cola wird von vielen Menschen als süß empfunden. Die Gefahr ist allerdings, dass der Körper sich bei regelmäßigem Konsum an die Süße gewöhnt. Die ständige Belastung der Geschmacksnerven sorgt dafür, dass wir süße Sachen plötzlich nicht mehr oder zumindest weniger als süß empfinden, was den Zuckerkonsum höher werden lassen kann. Wer einmal zwei bis drei Wochen dem Zucker komplett entsagt und somit seine Geschmacksrezeptoren regeneriert hat, wird sehen, wie süß einige Lebensmittel plötzlich schmecken. Das Geheimnis für ein intensives Geschmackserlebnis liegt also in der Masse des Konsums.

Süßstoff auf einem Zuckerwürfel
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Was ist besser: Zucker oder Süßstoff?

Ganz so einfach lässt sich das leider nicht beantworten. Für eine gesunde Diät vermeidest du bestenfalls beides und greifst zu Wasser. Ansonsten kann man festhalten, dass Süßstoffe erst einmal nicht direkt ansetzen. Allerdings wird dem Gehirn durch Geschmack kenntlich gemacht, dass es gleich zu einer Zuckeraufnahme kommt, die dann aber nicht erfolgt. Dieser Effekt ist nicht ganz unbedenklich, da der Körper nun mit falschen Informationen arbeitet. Deshalb mag das Original zwar mit seinem Zucker auf den ersten Blick zurückliegen, aber der Körper bekommt zumindest das, was ihm die Zunge vorher verspricht.

Ausgeglichen ist es, wenn wir in den Bereich von Insulin-Ausschüttung geht.

Rote Flüssigkeit wird mit Spritze auf Würfelzucker getropft
Quelle: IMAGO / McPHOTO

Die Sache mit dem Insulin

Womit man sich sicher ist: Es ist egal, ob du nun Zucker oder Süßstoffe zu dir nimmst, als Folge steigt bei regelmäßigem Konsum zwangsweise dein Insulinspiegel. Insulin führt dazu, dass aufgenommener Zucker in Fett umgewandelt wird. Je höher also der Insulinspiegel, desto höher die Fetteinlagerung. Wenn jetzt durch Süßstoffe mehr Insulin ausgeschüttet wird, dagegen aber keine direkte Zuckereinnahme erfolgt, meldet der Körper irgendwann einen Nährstoffmangel, den der Körper beheben soll. Als Folge haben wir dann plötzlich Hunger, den es zu stillen gilt, während durch das erhöhte Insulin an dieser Stelle weiterhin Zucker als Fette gespeichert werden. Die aufgebaute Insulinresistenz sorgt übrigens auch langfristig für Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen oder Diabetes.

Warum wir die Cola trotzdem so mögen, wird dir gleich klar.

Frau lächelt und hält Becher mit Strohhalm
Quelle: IMAGO / Cavan Images

Wach und gut drauf

Zucker ist ein Kohlenhydrat und somit ein Energielieferant, während Koffein die Blutgefäße erweitert und den Stoffwechsel anregt. Der Glücklichmacher Dopamin wird ausgeschüttet. Folglich sind wir also wacher, energiegeladener und besser gelaunt - ähnlich wie wir es zum Beispiel auch von Süßigkeiten kennen. Dennoch sollte man auch diesen Effekt mit Vorsicht genießen, da er grundsätzliches Suchtpotenzial hat. So ist in den letzten Jahren der Begriff „Zuckersucht“ immer stärker in den Raum gerückt. Es gilt also, dass auch Cola nur in Maßen zu genießen ist.

Nicht nur der Suchtfaktor ist wichtig, wenn es um unseren Kopf geht

Pflaster am Kopf einer Silhouette eines Manns
Quelle: IMAGO / fStop Images

Alles Kopfsache

Die Überstimulation des Gehirns ist nicht die einzige besorgniserregende Thematik, wenn es um Cola, Cola-Light und Co. geht. Neben dem Suchtfaktor ist wahrscheinlich die Gefahr von Schlaganfällen und Demenzerkrankungen zu erwähnen. Wie bei vielen gesundheitlichen Themen bei Süßstoffen lässt sich auch hierbei noch nicht mit Gewissheit eine tatsächliche Kausalität zwischen Süßstoffkonsum und Gehirnerkrankungen nachweisen, dennoch spricht das Onlineportal Merkur davon, dass Mediziner ein fast dreimal so hohes Risiko von Demenzerkrankungen und Schlaganfällen festgestellt hätten. Es bleibt also abzuwarten, ob die Bezüge zueinander sicher hergestellt werden können, man muss sein Schicksal natürlich aber nicht herausfordern.

Aber nicht nur für unseren Kopf können Süßstoffe potenziell gefährlich sein.

Kranke Frau liegt auf Couch
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Machen mich Süßstoffe krank?

Wie bereits zuvor erwähnt, gibt es mehr oder minder indirekt durch den erhöhten Insulin-Spiegel das Risiko von Zuckererkrankungen wie Diabetes. Abseits davon diskutiert zum Beispiel die Women's Health ein erhöhtes Risiko für Krebs und Schlaganfall, die Bildung von Tumoren und die Veränderung von Darmbakterien. Allerdings konnte nichts davon mit Sicherheit beim Menschen bestätigt werden. Bis zu einem abschließenden Urteil wird wahrscheinlich noch etwas Zeit vergehen, aber Vermutungen legen nahe, dass der regelmäßige Konsum von Süßstoffen zumindest nicht ganz ohne Risiken zu betrachten ist.

Warum die Cola oder ihre Süßstoff-Varianten manchmal trotzdem passend sein kann, verrät dir der letzte Abschnitt.

Cola im Glas, rauchender Hintergrund
Quelle: IMAGO / Imaginechina-Tuchong

Alles in Maßen

Das Leitmotiv bleibt demnach bestehen: Alles in Maßen! Süßstoffe mögen zwar keinen direkten Zucker haben, allerdings gibt es gesundheitlich noch viele ungeklärte Faktoren und ganz ohne Nachteil ist die zuckerfreie Variante selbst durch die Insulin-Ausschüttung eben nicht. Wenn du dir zum Wochenende die heiße Sonne den letzten Nerv raubt und dich die Lust nach einem erfrischenden, koffeinhaltigen Getränk packt, tue dir keinen Zwang an und genieße den Tag. Als Diät-Mittel oder für grundlegende Hydration ist die Cola allerdings nicht die beste Lösung - Light oder nicht, ist dafür irrelevant.

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