10 Menschen, die in Problemvierteln aufgewachsen sind, erzählen, was sie bis heute nicht loslässt

Das konnten sie auch nach Jahren nicht hinter sich lassen

10 Menschen, die in Problemvierteln aufgewachsen sind, erzählen, was sie bis heute nicht loslässt
Quelle: Unsplash

Was in den gefährlichen Vierteln und Problembezirken der Welt passiert, versuchen die Medien durch dramatische Bilder und Schlagzeilen abzubilden, doch nur die Anwohner selbst können ein realistisches Bild der Zustände zeichnen.

Umso interessanter sind daher die folgenden zehn Stories von Menschen, die in von Drogen, Gewalt und Verbrechen bestimmten Gegenden aufwuchsen: Auf Reddit erzählen sie ungeschönt und authentisch, welche eine Sache sie bis heute nicht vergessen konnten und was sie ihr Leben im Problembezirk gelehrt hat. 

In Problemvierteln herrscht oftmals ein anderer Umgangston.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Reneeisme: 

"Mir kam alles normal vor, bis ich wegzog. Du wächst auf und lernst, wie du dich aus Sachen raushältst und mit welchen Leuten du dich besser nicht anlegst. Du siehst jeden Tag wilde, verrückte und beängstigende Dinge und lernst, deinen Mund zu halten und so zu tun, als sei das alles nie geschehen. Du bist ein Kind, so wie jedes andere Kind auch, doch du musst dir schon in jungen Jahren bewusst sein, welche Beziehung und Hierarchien es gibt, damit du nicht zur falschen Zeit am falschen Ort landest. [...] Ich fand es damals total normal, dass ich nach der Schule nur auf einer bestimmten Straßenseite nach Hause laufen konnte, da die andere meinen sicheren Tod bedeuten könnte. So ist es einfach. Es ist deine Art von 'normal'."

In manchen Vierteln entwickelt man ein starkes Gefühl für die Umgebung.
Quelle: IMAGO / Shotshop

thedankbank1021:

"Du lernst, dass es Zeit ist zu gehen, wenn sich etwas komisch anfühlt. Manchmal spürst du einfach, dass gleich etwas passieren wird. Man hat mir deshalb schon oft vorgeworfen, ich sei zu ängstlich."

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meat_on_a_hook:

"Vor einigen Jahren wollte ich gerade das Haus verlassen, um zur Uni zu gehen, als ich plötzlich ein lautes Geräusch aus dem Haus meiner Nachbarn hörte, die ich nicht gut kannte, aber mit denen ich ab und an plauderte. Ich lebte damals mit meinem Bruder zusammen in einer gefährlichen Gegend, in der es viele Einbrüche und Kämpfe gab [...]. Ich ging nach draußen, um nachzusehen und beobachtete einen Typen (der, wie sich später herausstellte, Polizist war), der mit einer Ramme versuchte, ins Haus zu kommen. Die Polizei stürmte das Haus und fand vier Frauen, die aussahen, als seien sie missbraucht worden, super viele Typen und Tonnen von Drogen und Waffen. Es stellte sich heraus, dass meine Nachbarn ein Bordell betrieben hatten und seit Monaten von der Polizei beobachtet worden waren. [...] Echt gruselig!"

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bibliophile_75: 

"Du lernst, dich nicht erschießen zu lassen.

Ich zog um, als ich immer regelmäßiger Schüsse von draußen hörte. Ironischerweise wurde drei Tage nach meinem Umzug in eine nettere Gegend die Scheibe meines Autos eingeschlagen [...]. Das war mir in meiner alten Nachbarschaft nie passiert."

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Bookworm153:

"Die eine Sache, die mich nicht loslässt, ereignete sich am Weihnachtsabend. Ich war acht Jahre alt und eine Frau, die wir noch nie zuvor gesehen hatten, klopfte an unsere Tür und sagte, eine Leiche würde vor unserem Haus liegen. Ich wohnte in einer gefährlichen Gegend – Drogen, Gangs und Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung – doch Mordfälle gab es eigentlich nie. Doch dieses Mal hatte man jemanden nur wenige Meter vor unserer Haustür ermordet, direkt im Vorgarten, im sicheren Schutz des Gartenzauns. Es war dunkel und der Körper des Toten war bedeckt von seinem Regenmantel und den Einkaufstüten, die er getragen hatte, weshalb ihn niemand zuvor entdeckt hatte [...]. Der arme Typ wurde mit drei Messerstichen in den Rücken ermordet, doch es gab keinerlei Zeugen. Die Sicherheitskamera einer benachbarten Schule zeigte schließlich, dass er schon vorher attackiert wurde und sich nur noch zu unserem Haus geschleppt hatte, wo er dann zusammenbrach. [...] Ich fand nie genau heraus, wer er war, doch dieses Weihnachtsfest wird mir auf ewig in Erinnerung bleiben."

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sed2017:

"Du bist immer wachsam. Schließt deine Tür immer ab ... ein Gefühl vollkommener Entspannung und Sicherheit kennst du nicht. Vor nicht allzu langer Zeit drang jemand in das Haus meiner Nachbarn ein und versuchte, deren sechsjähriges Kind zu kidnappen."

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Evie_Chandler:

"Ich erinnere mich gut an einen Vorfall, bei dem ich etwa elf Jahre alt war: [...] Ich war mit meiner Mom unterwegs und beobachtete die Leute, die an uns vorbeiliefen. Ganz plötzlich griff ein Typ, der gerade die Straße überquerte, den Kopf eines fremden Mannes und schlug ihn mit aller Gewalt gegen einen Ampelpfosten. Dann lief er weiter, als sei nichts passiert. Das Opfer war voller Blut und taumelte umher, während er etwas Unverständliches vor sich hin murmelte. [...] Bis heute schockt es mich, dass so etwas passieren kann. Der Täter kannte das Opfer nicht einmal, er entschied einfach aus dem Nichts, den Tag und vielleicht auch das Leben eines völlig Fremden zu ruinieren."

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the_marathonian: 

"Mein Dad wurde ins Gesicht geschlagen, als er einfach nur an einer Gang vorbeilief und auch viele weitere Male völlig aus dem Nichts heraus angegriffen. Ich wurde zweimal fast beraubt, konnte mich aber gerade noch so retten. Meine Freunde und ich verständigten uns sofort, wenn komische Typen in der Nachbarschaft unterwegs waren. Wir hatten auch immer Pfefferspray dabei. [...]"

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glutenfreewater:

"Ich vermied jeglichen Augenkontakt, wenn ich draußen unterwegs war, insbesondere, wenn ich verrückten Obdachlosen begegnete. Nach der Schule ging ich auf direktem Weg nachhause, trug niemals auffällige Kleidung und verzichtete auf Make-up. Ich wollte so unattraktiv und unsichtbar wie möglich sein. In der Nachbarschaft joggen gehen war ebenfalls ein Ding der Unmöglichkeit. [...] Zum Glück bin ich mittlerweile umgezogen!"

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LucasBackwards: 

"Was mich echt verrückt machte, war, dass es immer und überall laut war. Polizei-, Krankenwagen- und Feuerwehr-Sirenen, laute Musik der Nachbarn, denen einfach alles egal ist, Schüsse, Verrückte, die Tag und Nacht durch die Gegend schreien, Zuhälter, die mit Prostituierten streiten – die Liste ist endlos. [...]"