16 Tricks im Supermarkt, die dich dazu bringen, mehr zu kaufen
Mit welchen Tricks verführen uns Geschäfte zum Kaufen? Da gibt es viele Methoden. So beeinflussen Supermarktketten dein Kaufverhalten.

Psychologische Verkaufstricks im Supermarkt
Kaufen, kaufen, kaufen! Das ist es, was die Geschäfte von uns wollen, denn nur so können sie Gewinn machen. Das ist in erster Linie ja nichts Verwerfliches, denn auch wir kaufen ja gerne ein oder müssen in den Supermarkt, um unseren Kühlschrank füllen zu können. Aber kennst du das, wenn du eigentlich nur einen kurzen Einkauf machen wolltest und dann wieder mit einem viel zu langen Kassenbon rauskommst? Oft geben wir viel zu viel Geld aus! Das liegt daran, dass die Geschäfte und Läden sich einige Tricks einfallen lassen haben, um uns zum Kaufen zu locken.
Welche das sind und wie du künftig beim Einkaufen mehr Geld sparen kannst, erfährst du hier.

#1 Der Eingangsbereich
Schon beim Gang ins Geschäft geht es los: Immer mehr Märkte setzen (wieder) auf Schranken und Drehkreuze im Eingang. Offiziell dient das dem Diebstahlschutz, aber es gibt auch psychologische Gründe. Denn wer so ein Portal passiert hat, betritt auch geistig einen anderen Raum: Die Kund*innen sind jetzt, durch den räumlichen Abschluss, voll auf Shopping eingestellt und lassen sich dadurch laut Experten mehr Zeit beim Einkauf und gönnen sich auch etwas Stöberei.
Die Barriere hat außerdem den Effekt, dass du nicht einfach wieder rausspazieren kannst, wenn du nichts gefunden hast, sondern durch den Kassenbereich gehen musst. Das ist vielen unangenehm, weshalb sie vielleicht doch noch eine Kleinigkeit shoppen.
Doch nicht nur die Schranke soll schon im Eingangsbereich auf dich einwirken, da gibt es noch mehr:

#2 Verführung mit allen Sinnen
Ist dir mal aufgefallen, dass gleich vorne in den Märkten ziemlich oft die Backstationen positioniert sind? Das hat natürlich Kalkül. Denn Brot und Brötchen verströmen einen Duft, den alle Menschen mögen und der durchaus den Appetit anregt. Und jeder weiß aus eigener Erfahrung: Wer mit Appetit einkaufen geht, ist sehr anfällig für spontane Lustkäufe!
Und nicht nur das: Wenn im Hintergrund Musik läuft, sorgt das dafür, dass du langsamer durch den Laden schlenderst. Du kommst in den Flanier-Modus. Und Weihnachtslieder im Winter stärken noch dazu die Lust auf Zimtsterne, Lebkuchen & Co. So werden alle Sinne angeregt, um das Portemonnaie zu erleichtern.
Auch der Einkaufswagen spielt eine Rolle:

#3 Der Einkaufswagen verleitet zum Kaufen
In vielen Supermärkten gibt es keine Handkörbe, sodass wir einen großen Einkaufswagen nehmen müssen. Das ist oft ein Trick der Geschäfte, denn in dem großen Wagen fühlt es sich für dich so an, als hättest du noch gar nicht so viel eingekauft. Die Leere verleitet dich dazu, mehr zu kaufen, damit sich der Gang zum Laden auch „lohnt“. Daher unser Tipp: Lass dich von der vermeintlichen Leere in deinem Einkaufswagen nicht beirren und kaufe nur das, was du auch wirklich brauchst!
Allerdings wird das absichtlich erschwert:

#4 Lange Wege füllen den Einkaufswagen
Selbst wenn man im Supermarkt etwas Bestimmtes haben will, muss man einmal durch das gesamte Geschäft laufen, viele Wege und Regale abklappern, bis man endlich da ist. Das verleitet einen schnell dazu, die ein oder andere Ware mit in den Einkaufskorb zu legen, die man eigentlich gar nicht wollte. Daher unser Tipp: Kauf am besten in kleinen Geschäften ein oder geh mit einer zweiten Person einkaufen. Das verkürzt meistens die Zeit, die du im Geschäft verbringst.
Ärgerlich ist auch der folgende Trick mit den Gängen:

#5 Ständiges Umräumen
Supermarktketten mögen keine Kund*innen, die genau wissen, was sie wollen und auch wissen, wo sie es finden. Denn diese Leute gehen streng nach Plan vor und schauen nicht links und rechts, was es noch gibt. Deshalb werden die Regale alle Jubeljahre neu sortiert. Wo früher das Mehl stand, sind jetzt auf einmal die Müllbeutel, wo die Butter war, wird jetzt der Käse gekühlt. Auf die Art sind auch routinierte Käufer*innen gezwungen, durch alle Regale zu gehen, um sich neu zu orientieren und ihre Einkaufsliste abzuarbeiten. Dass dabei der eine oder andere Artikel zusätzlich in den Korb wandert, ist Plan und Hoffnung der Geschäfte.
Und dafür gibt es noch einen Trick:

#6 Vorsicht bei Aktionen
Du kennst das: Plötzlich steht im Supermarkt ein Aufsteller oder Wühltisch und auffällige Schilder weisen auf limitierte Aktionen hin. Das riecht nach Schnäppchen – meist ist es aber genau das nicht! Heruntergesetzt sind die Produkte in der Regel nicht, du sollst das nur glauben. Da die Aufsteller weit entfernt von den eigentlichen Produktregalen stehen, kannst du auch nicht ohne Weiteres den Preisvergleich machen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in den Sonderboxen sogar teurere Varianten des selben Produktes enthalten sind.
Apropos vermeintliche Rabatte:

#7 Vermeintliche Rabatte manipulieren uns
Eine weitere beliebte Kauf-Falle findest du ganz häufig an den Regalen. Bunte Preisschilder statt der normalen weißen sorgen dafür, dass wir aufmerksam werden und uns das Produkt genauer anschauen. Durch die Farbe denken wir meistens, dass hier reduzierte Artikel zu finden sind, das wir uns nicht entgehen lassen dürfen. Wir empfehlen daher: Lass dich nicht von den Zettelchen irritieren und schau auch selbst nochmal, ob die Ware tatsächlich im Angebot ist und der Kauf sich auch wirklich lohnt.
Noch ein weiterer Regal-Trick soll die Kundschaft manipulieren:

#8 Bück- und Streckware sorgt dafür, dass du zu viel Geld ausgibst
Unten in den Regalen befinden sich nicht nur Produkte für Kinder, sondern auch die günstigeren Produkte. Geschäfte platzieren die Ware, die etwas teurer ist, meistens auf Augenhöhe, sodass du dort leichter rankommst. Die vergleichbare günstige Alternative ist dagegen etwas außer Sicht platziert, damit du sie bestenfalls verpasst und zum teuren Produkt greifst. Schau also bei deinem nächsten Einkauf, dass du auf den Trick nicht reinfällst!
Noch ein fieser Trick der Hersteller:

#9 Großpackungen täuschen Ersparnis vor
Die große Packung muss doch am Ende günstiger sein als die kleine, oder? In der Regel schon, doch nicht immer! Manchmal sollen Großpackungen genau das vortäuschen, der Preis nach Gewicht liegt dann aber höher als bei kleineren Gebinden. Deshalb schaue immer auf die kleingedruckten Angaben am Regal, dort ist der Preis aufs Gewicht genau aufgeschlüsselt. Nur so weißt du wirklich, welche Packungsgröße günstiger ist. Die Schwankungen sind teilweise enorm. Beispiel gefällig? Vor einiger Zeit meldete die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, dass der Kilopreis bei der Großpackung Merci-Schokolade saftige 61 % höher ist! Da lohnt sich der Check auf jeden Fall.
Auch die lieben Kleinen sind im Fokus der Supermärkte:

#10 Quengelware für Kinder
Die sogenannte Quengelware befindet sich genau auf Kinderhöhe in den Regalen und besteht meistens aus kleinen Spielwaren, Süßigkeiten oder anderen Leckereien, die Kinder lieben. Meistens befinden sie sich im Kassenbereich, wo man länger steht. So sehen Kinder direkt die Ware und quengeln, damit die Ware gekauft wird. Der Trick funktioniert dann perfekt, wenn die Eltern auch noch nachgeben und dem Kind gestatten, die Süßigkeit auch noch zu den Einkäufen zu legen. Wer also mit Kindern einkaufen geht, sollte ihnen am besten vorher ein Limit setzen, zum Beispiel zwei Wünsche. Wenn das Kind die Wünsche aufgebraucht hat, darf es dann nichts Weiteres mehr auswählen.
Besonders hinterhältig:

#11 Shrinkflation
Unter Shrinkflation versteht man den fiesen Trick, dass der ausgewiesene Preis zwar gleich bleibt, unbemerkt aber die Packungsgröße schrumpft – die Produkte werden also heimlich teurer. Beispielsweise bei Chipspackungen geht das völlig unbemerkt. Aktuelles Beispiel für dreiste Shrinkflation ist Milka-Schokolade. Die bekam den „Goldenen Windbeutel 2025“ verliehen – den Preis für den größten Verbrauchernepp. Denn die Tafel wurde mal eben von 100 auf 90 Gramm geschrumpft, der Preis aber nebenbei sogar noch angehoben!
Ganz wichtig also, dass du immer auf die kleingedruckten Angaben schaust, auf denen der Preis pro 100 Gramm bzw. pro Kilogramm angegeben ist. So kannst du ganz direkt vergleichen.
Eine Saison ist besonders im Fokus:

#12 Zur Weihnachtszeit kaufen wir besonders viel
Und das liegt auch an den guten Tricks, mit denen uns die Geschäfte zum Kauf verleiten! Ein Trick ist zum Beispiel die schöne Weihnachtsmusik, die du spätestens ab Ende November überall hörst. Sie erinnert uns immer wieder daran, dass bald Weihnachten ansteht und wir unbedingt dafür einkaufen müssen. Und auch welche Musik ausgewählt wird, hat einen psychologischen Hintergrund: Vormittags laufen meistens Schlager für die Hausfrauen, während nachmittags in den Geschäften Pop-Töne erklingen, die die Jugendlichen meist gut finden. Viele Geschäfte wählen dann auch bewusst Musik aus, die 72 Bassschläge pro Minute hat, denn das entspricht der Herzfrequenz von uns Menschen, sodass die Musik auch beruhigend auf uns wirkt.
Der nächste Trick der Märkte:

#13 Das Licht ist entscheidend
Geschäfte tricksen auch mit der Beleuchtung, um uns zum Kauf zu verleiten. So ist der Kassenbereich meistens eher dunkler, während die Obst- und Tiefkühlabteilung heller belichtet wird, damit die Ware frischer wirkt. Anders ist es aber zum Beispiel bei den Fleischartikeln, da werden dezente Rotlichter verwendet, um das Fleisch saftiger aussehen zu lassen. Achte bei deinem nächsten Besuch im Supermarkt mal darauf!
Deshalb steht die Kühltheke nie vorn:

#14 Darum steht die Butter im Supermarkt hinten
Was sind die Dinge, die für den täglichen Bedarf am meisten gekauft werden? Unter anderem Butter, Milch, Käse & Co. Und wo werden die im Geschäft angeboten? Na klar, meist in den letzten Gängen, sodass man durch den ganzen Laden gehen muss, um sie zu finden. Das hat natürlich auch Methode, denn so ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man zufällig auf Produkte stößt, die spontan noch gekauft werden.
Kommen wir zum Bezahlen:

#15 Der gefährliche Kassenbereich
Der Kassenbereich ist meist mit Wartezeiten verbunden – das machen sich die Supermärkte gezielt zunutze. All die kleinen Artikel, in denen man zum Zeitvertreib stöbert, scheinen nicht teuer zu sein und wandern schnell mal unbedacht auf das Kassenband. Dabei sind die kleinen Packungen oft teurer als größere des gleichen Produktes im Inneren des Marktes. Und wirklich benötigt werden sie in den seltensten Fällen. Also: Hände weg, das Sparschwein freut sich.
Nutze die Zeit lieber, um die Kundenkarte zu suchen oder Rabatt-App zu aktivieren. Aber Moment – auch die sind natürlich Tricks der Supermärkte:

#16 Vorsicht bei Rabatt-Apps und beim Punkte sammeln
Deutschlandcard, Kaufland-Card, Payback, REWE-App, etc. pp. Jeder Supermarkt hat mittlerweile sein eigenes Bonussystem, mit dem Kund*innen Punkte und Rabatte sammeln können. Abgesehen davon, dass die Märkte dadurch natürlich Unmengen wertvoller Daten zum Kaufverhalten sammeln können, können dich die Apps und Karten auch dazu bringen, mehr auszugeben, statt zu sparen! Klar, viele Angebote sind wirklich lukrativ, aber oft greift man einfach zu, weil sie im Angebot sind und nicht weil man sie wirklich haben will. Also entscheide immer sorgfältig, ob dir ein Rabatt oder Coupon auch wirklich etwas bringt!
Die folgenden Tipps sind bares Geld wert:

Sechs einfache Tipps, um beim Einkauf zu sparen
Es gibt ein paar einfache Dinge, die man tun kann, um weniger anfällig für die Marketing-Tricks der Supermärkte zu sein:
- Schreibe dir immer einen Einkaufszettel, am besten in der Reihenfolge, wie die Waren in deinem Supermarkt zu finden sind. So sparst du unnötige Wege, die dich an Verlockungen vorbeiführen und gehst schnell und fokussiert durchs Geschäft.
- Iss eine Kleinigkeit, bevor du shoppen gehst! Denn wer mit Heißhunger einkauft, kauft mehr als nötig.
- Nimm für kleine Einkäufe einen Korb, keinen Einkaufswagen, um nicht mehr zu kaufen als nötig.
- Achte immer auf den Kilo-Preis, so tappst du in keine Falle mit den Packungsgrößen.
- Informiere dich vorher über Angebote und Rabatte, so gehst du sie gezielt im Regal suchen und fällst nicht auf Scheinangebote herein.
- Geh nicht allein einkaufen. In Begleitung achtest du weniger auf die ganzen Lockrufe der Aufsteller und Regale.
Mit den Tipps im Gepäck sparst du bares Geld.
Jede Woche gehen wir in den Supermarkt, um uns mit Lebensmitteln für die nächste Zeit einzudecken. Es gehört somit zu einer der üblichsten Tätigkeiten, denen wir in unserem Alltag nachgehen. Doch nur wenige machen sich über die Regeln, die innerhalb des Supermarkts herrschen, Gedanken. Was ist eigentlich erlaubt und was darf ich keinesfalls machen?