Zeitumstellung: Das musst du jetzt über Sommerzeit und Winterzeit wissen

Wann findet die nächste Zeitumstellung statt, warum haben wir überhaupt Sommerzeit und Winterzeit, welche Folgen hat die Uhrumstellung für Mensch und Tier?

Die Umstellung von Sommerzeit auf Winterzeit ist ein ungeliebtes Ritual.
Quelle: Midjourney

Unser Leben lang erleben wir sie zweimal im Jahr und irgendwie kommt sie doch immer wieder überraschend: die Zeitumstellung. Jedes Mal, egal ob zur Sommerzeit oder Winterzeit, stellt man sich dann dieselben Fragen: In welche Richtung wird die Uhr umgestellt? Wird es dann morgens eher hell oder abends später dunkel? Sollte das nicht schon längst abgeschafft werden? Seit wann gibt es das eigentlich –  und warum? Macht die ganze Welt da mit? Auf all das und viele weitere Fragen gibt es jetzt und hier gebündelt die Antworten, ganz ohne Zeitverschiebung.

Die Zeitumstellung findet immer im März und Oktober statt.
Quelle: Midjourney

Wann wird die Uhr umgestellt?

Winterzeit: In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2025 wird auf Winterzeit umgestellt. Das ist die schönere Variante, bei der diese Nacht um eine Stunde verlängert wird: um 3:00 Uhr stellen sich die Uhren auf 2:00 Uhr zurück. Die Umstellung auf Winterzeit findet immer am letzten Oktober-Wochenende statt.

Das hat zur Folge, dass es am morgen früher hell und am Abend früher dunkel wird.

Sommerzeit: Die nächste Umstellung auf Sommerzeit findet in der Nacht vom 28. März auf Sonntag den 29. März 2026 statt. Dann werden die Uhren um 2:00 Uhr um eine Stunde auf 3:00 Uhr vorgestellt, diese eine Nacht wird also kürzer. Die Umstellung auf Sommerzeit findet immer am letzten März-Wochenende statt.

Ab dann ist es vorerst am Morgen später hell und am Abend später dunkel. Doch die Zeitumstellung hat auch einige Nebenwirkungen, die wir gleich sehen werden.

Die Zeitumstellung empfinden viele Menschen als Mini-Jetlag.
Quelle: Midjourney

Die Nebenwirkungen der Zeitumstellung

Auch wenn es sich nur um eine Stunde handelt, wirkt sich die Zeitumstellung spürbar auf die Menschen aus – etwa ein Drittel verspürt körperliche oder psychische Folgen! Das fängt damit an, dass viele am Folgetag müde sind und quasi einen Mini-Jetlag haben. Auch die Konzentrationsfähigkeit leidet und es kommt vermehrt in direkter Folge der Zeitumstellung zu Krankmeldungen am Montag danach. Übrigens sind von den körperlichen Problemen mehr Frauen als Männer betroffen.

Auch Babys können Probleme mit der Zeitumstellung haben, ihr natürlicher Rhythmus passt dann nicht mehr so gut zum Alltag der Eltern. Deshalb empfiehlt es sich, die Schlafenszeiten schon ein oder zwei Wochen vor Umstellung in kleinen Schritten an die neue Zeit anzupassen.

Probleme wie Verschlafen oder Verspätungen dürften heutzutage übrigens deutlich zurückgegangen sein, da die meisten Uhren (in Smartphones, Computern oder Funkuhren) sich automatisch umstellen und weniger als früher das manuelle Einstellen erforderlich ist.

Doch auch Bahnreisende werden hier und da die Zeitumstellung zu spüren bekommen, da Züge, die genau zur Umstellungszeit unterwegs sind, eine Stunde später (oder früher, je nach Saison) am Ziel eintreffen.

Die Zeitumstellung beeinflusst auch Wild- und Haustiere.
Quelle: Midjourney
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Welche Auswirkungen hat die Zeitumstellung auf Tiere?

Auch wenn es im ersten Moment seltsam klingt: auch die Tierwelt spürt den Einfluss der Zeitumstellung – weil sie sich nicht danach richtet!

Das fängt bei Haustieren an. Wenn zum Beispiel der Hund eine ganz bestimmte Uhrzeit zum Gassigehen gewohnt ist, kann eine Verzögerung schonmal zum Pipi-Unfall auf dem Teppich führen. Katzen reagieren noch empfindlicher, wenn zum Beispiel der Rhythmus der Fütterung aus dem Takt gerät.

Auch bei Bauernhoftieren sollte bereits vorher eine Umgewöhnung stattfinden, denn Milchkühe beispielsweise sind fest auf ihren Melkrhythmus geeicht.

Im Straßenverkehr führt Statistiken zufolge die Zeitumstellung zu bis zu 10 % mehr Wildunfällen, da die Tiere, die sich an Tag und Nacht orientieren, plötzlich in mehr Berufsverkehr geraten.

Wir sehen also, dass die Zeitumstellung weitreichende Folgen hat. Aber seit wann gibt es sie überhaupt?

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Die Zeitumstellung wurde 1980 in Deutschland eingeführt.
Quelle: Midjourney

Seit wann gibt es die Zeitumstellung in Deutschland?

Hierzulande wurde die jetzt noch gültige Zeitumstellung im Jahr 1980 in BRD und DDR eingeführt, als Reaktion auf die Ölkrise 1973. Die Idee war, durch veränderte Tageslichtzeiten Energie sparen zu können. Ob das wirklich funktioniert, sehen wir später.

Das Konzept der Zeitumstellung war aber beileibe nicht neu: Bereits 1916, also im Ersten Weltkrieg, ließ Kaiser Wilhelm II eine Sommerzeit einführen. In Irland und Großbritannien folgte die Einführung der „Daylight Saving Time“ (Tageslichtsparzeit) bereits wenige Wochen später. 1919, nach dem Krieg, wurde die Maßnahme in der Weimarer Republik wieder abgeschafft. Im Zweiten Weltkrieg kam es erneut zur Umstellung, was bis 1949 beibehalten und dann vorerst abgeschafft wurde.

Die Zeitumstellung wird in vielen Ländern unterschiedlich gehandhabt.
Quelle: Midjourney

Gibt es die Zeitumstellung in allen Ländern?

Lange Zeit gab es nicht einmal in der EU klare Regeln für die Zeitumstellung, erst 1996 wurde die Sommerzeit für Mitgliedsstaaten vereinheitlicht. Ausnahmen bilden EU-zugehörige Gebiete, die außerhalb des Kontinents liegen, wie etwa die zu Frankreich gehörenden Inseln Réunion oder Guadeloupe.

Tatsächlich wird die Zeit in den meisten Ländern der Erde nicht umgestellt, beispielsweise in Afrika, Asien und Südamerika gibt es nur wenige Länder, in denen das stattfindet. In den USA, Kanada und Australien wird es noch komplizierter – hier gibt es je nach Bundesstaat unterschiedliche Regelungen. Ein ganz schöner Flickenteppich also.

Schon Benjamin Franklin diskutierte über den Sinn einer Zeitumstellung.
Quelle: Midjourney

Was bringt die Zeitumstellung wirklich?

Die Idee, dass eine Zeitanpassung Energie sparen kann, formulierte Benjamin Franklin bereits im 18. Jahrhundert! Über Nutzen und Schaden wurde seitdem eifrig diskutiert. Eine Studie Im Auftrag des Bundestages ergab im Jahr 2016 Folgendes: Die Zeitumstellung habe weder positive noch negative energetische oder wirtschaftliche Effekte, die nachweisbar wären. Die Einsparungen seien minimal oder würden sich aufheben. Auf gesundheitlicher Ebene würden die Folgen womöglich unterschätzt. Da stellt sich die Frage: Sollte die Zeitumstellung nicht sowieso längst abgeschafft werden?

Die EU-weite Abschaffung der Zeitumstellung wird ein Wunsch bleiben.
Quelle: Midjourney

Zeitumstellung abschaffen? So ist der aktuelle Stand in der EU

2018 gab es eine EU-weite Umfrage, bei der 80 % der Teilnehmenden für eine Abschaffung der Zeitumstellung stimmten. Daraufhin wurde zwar ein Gesetzentwurf vorgelegt und abgenickt. Seitdem liegt das Projekt allerdings auf Eis, weil sich die Mitgliedstaaten, auch aufgrund ihrer unterschiedlichen geografischen Herausforderungen, bisher nicht auf einen einheitlichen Weg einigen konnten. Also wird es wohl noch lange ein ungelöstes Problem bleiben.

Auch zur Zeitumstellung gibt es kuriose Fakten.
Quelle: Midjourney

Zeitumstellung: Trivia und Kuriositäten

Um etwas Unterhaltsames aus der Zeitumstellung zu ziehen, gibt es hier noch einige spannende Trivia zum Thema:

  • Die US-amerikanische Süßigkeitenlobby forderte in den 1980ern, dass die Zeitumstellung nach dem 31. Oktober stattfinden soll – damit Halloween eine Stunde länger dauert und mehr Süßigkeiten verkauft werden können.
  • An der bereits erwähnten EU-Umfrage nahmen insgesamt 4,56 Millionen Menschen teil. 3,14 Millionen davon waren Deutsche, aber nur 25.000 Italiener beteiligten sich.
  • In der Türkei wurde die Zeitumstellung innerhalb eines Jahrhunderts neunmal eingeführt und abgeschafft.
  • William Willett, der Ur-Ur-Großvater von Coldplay-Sänger Chris Martin, war einer der ersten Verfechter der Zeitumstellung in Europa.
  • Im Jahr 2008 gab es in Marokko vier Zeitumstellungen – um im Fastenmonat Ramadan die Tage nicht unnötig zu verlängern.
  • Nur im Jahr 1947 gab es in Deutschland eine doppelte Sommerzeit, also zwei Stunden Verschiebung.
Für die Zeitumstellung gibt es nützliche Eselsbrücken.
Quelle: Midjourney

Merksprüche, um die Zeitumstellung zu meistern

Um in Zukunft nicht mehr den Moment der Zeitumstellung zu verpassen und sofort zu wissen, in welche Richtung sich die Zeiger drehen, gibt es ein paar nette Eselsbrücken und Merksätze:

  • Im Frühjahr kommen die Gartenmöbel vor das Haus, im Herbst kommen sie wieder zurück.
  • Die Umstellung erfolgt immer zum Sommer hin: Im Frühling eine Stunde vor und im Herbst eine Stunde zurück.
  • Im Sommer zeigt das Thermometer Plus und im Winter Minus.
  • Die Zeit, die man im Frühjahr abgibt, holt man sich im Herbst zurück.
  • Die Zeitumstellung ist wie alles im Leben: Man muss erst etwas geben, bevor man etwas zurückbekommt.

Jetzt kann ja nichts mehr schiefgehen, oder?

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