10 Fakten, die du schon immer über Amazon wissen wolltest
Gelbe Aufkleber, geheimnisvolle Codes und Retouren, die du behalten darfst. Beim Versandriesen Amazon stellen sich viele Fragen – wir geben dir Antworten.
Amazon ist mehr als nur ein Online-Shop. Das Unternehmen ist ein riesengroßes Logistik- und Datennetzwerk, das täglich Millionen von Nutzer hat und das am Tag ebenso viele Bestellungen abwickelt. Doch viele Nutzer*innen fragen sich, wie der Internetriese funktioniert und was dahintersteckt. Dabei treten ganz alltägliche Fragen auf, die den Versand, die Retouren, die Händler und das Geschäftsmodell von Amazon hinterfragen. Wir geben Antworten auf zehn Fakten, die du schon immer über Amazon wissen wolltest und bieten dir dabei spannende Einblicke hinter die Kulissen.
Los geht's …
#1 Was bedeuten die gelben Sticker auf den Amazon Paketen?
Wird dir ein Amazon-Paket geliefert, besitzt es gelbe Sticker. Doch was genau bedeuten sie? Bei diesen Stickern handelt es sich um sogenannte „Driver-Aid-Label“. Es sind interne Logistikmarkierungen, die Informationen zur Route, dem Versandzentrum, dem Lieferdienst oder der Sortierstation enthalten. Bevor im letzten Schritt das Versandetikett gedruckt wird, ist dein Paket schon lange Zeit im Logistikzentrum von Amazon unterwegs. Damit dir deine Bestellung jederzeit zugeordnet werden kann, gibt es diese gelben Aufkleber. Deine sensiblen Daten bleiben damit verborgen, aber trotzdem können Scanner und Roboter dein Paket identifizieren und an die richtige Stelle weiterleiten.
Frage zwei wird ebenfalls oft gefragt …
#2 Was bedeuten die Codes auf den Amazon-Kartons (A1,E2 oder M3)?
Die Codes auf den Amazon-Kartons prangen riesengroß auf jedem Paket. Zu sehen sind folgende gängige Codes: A1, A2, A3, A4, A5, E1, E2, E3, E4, E5, E6, M1, M2, M3, M4 und M5. Doch was bedeuten sie? Hinter diesen Informationen verbirgt sich die Verpackungsgröße deiner Bestellung. Die Größe A wird dabei für Kleinigkeiten verwendet, die locker noch in den Schlitz des Briefkastens passen. Die Größe M ist für mittelgroße Pakete reserviert, in denen zum Beispiel Kosmetik oder technische Geräte verschickt werden. Die Größe E beschreibt große Kartons, in denen Amazon beispielsweise Sammelbestellungen oder Haushaltsgeräte verschickt.
Auch über die Antwort auf Frage drei gibt es viele Vermutungen …
#3 Warum darf man teilweise retournierte Artikel behalten?
„Sie müssen diesen Artikel nicht zurücksenden. Ihre Gutschrift wurde veranlasst.“ Retournierte Amazon-Artikel darfst du behalten, wenn sich eine Rücksendung wirtschaftlich nicht lohnt. Bei besonders günstigen Artikel wie etwa Kabeln oder Handyhüllen wäre der Rücksende-Aufwand zu groß und würde den Warenwert beträchtlich übersteigen. Zurückgeschickte Artikel müssten geprüft und wieder eingelagert werden. Stattdessen erstattet dir Amazon deinen Kaufpreis und erlaubt dir, die Ware zu behalten oder zu entsorgen. Die Entscheidung trifft ein automatisiertes System, das den Produktwert mit dem Zustand des Produkts und den Retourenkosten verbindet. Das spart Amazon Zeit und Geld und fördert zugleich die Kundenbindung.
Die nächste Frage stellen sich ebenfalls viele Kund*innen …
#4 Was geschieht mit Retouren bei Amazon?
Schickst du Ware zurück zu Amazon, wird diese zentral geprüft. Dabei wird der Zustand erfasst und die Ware klassifiziert: „Neu“, „gebraucht – wie neu“, „gebraucht – gut“ und „defekt“. Produkte, die noch verkauft werden können, landen bei den Amazon Warehouse Deals. Andere Waren werden an den Großhändler, an Restposten-Verwerter oder als Spende weitergegeben. Mittlerweile wird nur noch ein kleiner Teil der Retouren entsorgt, etwa wenn Hygiene- oder Sicherheitsmängel vorliegen. Amazon startete zudem Programme wie das „FBA Donations“, bei dem Retouren oder Überbestände an wohltätige Organisationen in den USA gespendet werden.
Weiter geht es mit Frage Nummer fünf …
#5 Wie viel zahlen Marketplace-Händler bei Amazon?
Bei Marketplace-Händlern handelt es sich um Händler, die über Amazon verkaufen. Je nachdem, wofür sich der jeweilige Marketplace-Händler entscheidet, zahlt er verschiedene Gebühren. Die Nutzungsgebühr liegt entweder pauschal bei 39 € (exkl. MwSt.) pro Monat, egal wie viele Einheiten der Händler verkauft, oder im Tarif für Einzelanbieter bei 0,99 Euro pro verkaufter Einheit. Zusätzlich wird eine Verkaufsgebühr fällig, die zwischen acht bis 15 Prozent des Artikelpreises beträgt. Außerdem fallen ggf. zusätzliche Versand- und Lagergebühren an, wenn der Händler sich für „Fulfillment by Amazon“ entscheidet.
Unsere sechste Frage führt uns an die Anfänge von Amazon …
#6 Wie sah das erste Amazon-Logo aus?
Das erste Logo vom Versandriesen Amazon erschien 1995 und war schlicht. Es zierte ein großes „A“, durch das sich ein Fluss schlängelte. Darunter stand „Amazon.com“. Amazon nahm damit Bezug auf den Fluss Amazonas. Ab dem Jahr 1997 wurde das Design moderner. Es gab lediglich einen Amazon.com-Schriftzug und den Zusatz „Der weltgrößte Buchladen“ (Englisch: „Earth's Biggest Bookstore“). Im Jahr 2000 kam es schließlich zum bekannten Logo mit dem orangen Pfeil, der von A bis Z im Namen des Unternehmens zeigt und auch ein Lächeln symbolisiert. Der Pfeil stellt dar, dass Amazon alles „von A bis Z“ anbietet.
Weiter geht es mit der wichtigen siebten Frage …
#7 Womit verdient Amazon am meisten Geld?
Viele Personen würden jetzt auf den Online-Shop tippen, doch das ist falsch. Amazon verdient am meisten Geld mit dem Cloud-Computing-Dienst. Der Amazon-Dienst „AWS“ (steht für „Amazon Web Services“) bietet Server, Speicher und KI-Lösungen für Unternehmen weltweit an. Firmen wie Netflix, Adobe oder auch BMW laufen über AWS und obwohl der AWS nur rund 25 Prozent des Gesamtumsatzes von Amazon ausmacht, bringt er den meisten Gewinn ein. Der E-Commerce-Bereich bietet zwar den größten Umsatz, generiert aber auch hohe Kosten durch Versand und Retouren.
Nun kommen wir zur achten Frage …
#8 Warum bekommen Prime-Kund*innen oft schnellere Lieferungen?
Amazon behandelt Prime-Bestellungen bevorzugt. Dafür reserviert das Unternehmen extra bestimmte Flächen für besonders oft bestellte Prime-Produkte, um sie sofort verschicken zu können. Zudem nutzt Amazon eigene Logistikdienste wie „Amazon Logistics“ anstatt auf externe Anbieter zu setzen. So kann das Unternehmen wiederum die Lieferzeiten kontrollieren. In Ballungsgebieten wie großen Städten werden Produkte oft schon ohne konkrete Bestellung gelagert – dank Datenanalysen weiß Amazon, was demnächst gefragt ist. So können Pakete innerhalb eines Tages ankommen, während andere Sendungen in der Standard-Schleife warten müssen.
Jetzt geht es weiter mit Frage Nummer neun …
#9 Wie funktioniert die Preisgestaltung bei Amazon?
Bei Amazon werden die Preise automatisch angepasst, teilweise sogar mehrmals am Tag. Dabei hilft ein Algorithmus, der die Lagerbestände, die Nachfrage, die Preise der Konkurrenz und die Versandkosten im Blick behält. Ziel dabei ist es, immer das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten, ohne dabei Verluste zu riskieren. Aus diesem Grund können Preise innerhalb weniger Stunden schwanken. Auch Drittanbieter nutzen dynamische Preis-Softwares, die ihre Preise automatisch anpassen. Das bedeutet für dich: Beobachtest du ein Produkt und vergleichst es, kannst du echte Schnäppchen machen.
Und schon sind wir bei der letzten Frage angelangt …
#10 Was passiert mit geöffneten oder beschädigten Artikeln?
Produkte, die zurückgeschickt und geöffnet wurden oder leicht beschädigt sind, werden mit Rabatt bei den Amazon Warehouse Deals wieder verkauft. Die Produkte sind technisch einwandfrei und fast neu, aber deutlich günstiger im Preis. Kaputte technische Produkte gehen an einen Reparaturdienstleister, sodass sie anschließend wieder verkauft werden oder sie werden ausgeschlachtet. Nur Artikel, bei denen es Sicherheitsbedenken gibt oder die hygienisch unbrauchbar sind, werden entsorgt. Amazon versucht damit ein internes Kreislaufsystem zu erschaffen, das Ressourcen einspart und Rückläufe sinnvoll verwertet. Gleichzeitig dokumentiert Amazon Rücksendungen, damit kein Betrug entsteht.