9 Essenstricks, die man als Konsument kennen sollte

Viele Menschen haben eine große Leidenschaft für Essen. Um Profite zu maximieren, nutzt die Industrie allerlei Tricks, die man als Konsument gar nicht kennt

Essen ist zwar etwas Alltägliches, doch viele Konsumenten setzen sich mit der Produktion gar nicht auseinander und bemerken die Tricks der Industrie nicht.
Quelle: IMAGO / photothek

Essen ist für alle etwas Alltägliches: Nicht nur bekommen wir darüber die Energie für den Tag, sondern es macht uns zu gewissen Teilen auch glücklich. Es ist also kein Wunder, dass viele Menschen eine regelrechte Leidenschaft dafür entwickeln – immerhin mangelt es uns auch kaum am Angebot. Trotzdem guckt man als Konsument meistens gar nicht genauer auf die Verpackung und genügt sich mit den Vorstellungen über die Produkte, die man so kauft. Das macht sich auch die Industrie zunutze, die an vielen Stellen Tricks nutzt, um möglichst Kosten einzusparen und Gewinne zu maximieren. Hier erfährst du, was Konsument*innen beim Kauf verschwiegen wird.

Los geht's:

Wer von der Zubereitungsanleitung auf der Verpackung bei Pommes abweicht, setzt sich einem Risiko aus.
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#1 Das Risiko bei goldgebräunten Pommes

Falls du dich mal gefragt hast, warum die Pommes nie richtig durch sind – selbst wenn du den Ofen vorgeheizt hast und dich wirklich an die Anleitung gehalten hast – kannst du aufatmen: Es handelt sich dabei nicht um einen Zufall! Der Grund für die ungenaue Anleitung ist die Entstehung von Acrylamid, das sich bei kohlenhydratreichen Lebensmitteln gehäuft bildet, sobald die Produkte bei zu hohen Temperaturen verarbeitet werden. Weil es im Verdacht steht, krebserregend zu sein, gibt es demnach auch Beschränkungen zur Menge, die im Essen enthalten sein darf, sowie Minimierungsmaßnahmen. Um auf der sicheren Seite zu sein, gibt die Industrie also eine ungenaue Gebrauchsanweisung und wälzt somit das Risiko auf die Verbraucher*innen ab, wenn sie doch goldgebräunte Pommes haben wollen.

Doch das ist noch nicht alles:

Das Verhältnis von Fett und Kohlenhydraten in Chips aktiviert die Zentren für Belohnung und erzeugt somit Sucht.
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#2 Süchtig nach Chips

Chips sind herrlich zum Nebenbei-Essen, doch wenn man nicht aufpasst, sind sie schnell leer, während man selbst eigentlich Lust auf mehr hat. Was hat es aber mit der fehlenden Beherrschung auf sich, wenn es um Chips geht? Ganz einfach: Tatsächlich ist das Verhältnis von Fett und Kohlenhydraten schuld, wobei auch von der „Fressformel“ gesprochen wird. Bei einem Fettanteil von 35 Prozent und Kohlenhydratanteil von 55 Prozent werden unsere Zentren für Belohnung und demnach auch Sucht besonders angesprochen und aktiviert, was zur fehlenden Kontrolle bei Lebensmitteln wie Chips führt. Übrigens lässt sich das auch auf eine Vielzahl von Fertiggerichten übertragen. Bedenkt man jetzt noch die mundgerechte Form und Größe der Chips, sind sie direkt doppelt gefährlich, da es auch so schön einfach ist, sie zu essen.

Auch bei anderen Lebensmitteln wird gerne getrickst:

Die Aufschrift „Hergestellt in“ verweist nur auf den letzten Arbeitsschritt des Produkts, nicht aber auf die tatsächliche Herstellung.
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#3 Wo kommt das Fleisch her?

Beim Kauf von Fleisch sind dir sicher schon einmal solche Schriftzüge aufgefallen wie: „Hergestellt in Deutschland“. Warum also nicht zuschlagen, wenn das Produkt regional produziert wurde und somit nicht der Umwelt zusätzlich schaden? Leider handelt es sich auch hierbei um einen Trick der Industrie, weil nur der letzte Arbeitsschritt dort vorgenommen werden muss, um den Wortlaut „Hergestellt in ...“ zu tragen. Du bekommst damit aber keine wirklich Auskunft über die Herkunft des Fleisches, das meistens aus Massentierhaltung außerhalb aus Deutschlands kommt und im Zweifel nur hier verpackt wird. Nur, wenn die Formulierung wirklich klar und eindeutig ist, kannst du dir sicher sein, dass das Fleisch wirklich aus der angegebenen Region kommt.

Beim Fleisch gibt es noch mehr zu wissen:

Fleisch wird häufig zusätzlich mit Wasser versetzt, um das Gewicht zu erhöhen und somit den Profit zu erhöhen.
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#4 Mit allen Wassern gewaschen

Eigentlich ist im Fleisch ja nicht viel drin, wie kann da also schon groß getrickst werden? Leider fängt es schon mit Wasser an, das natürlicherweise ja im Fleisch ist. Es handelt sich also um eine wirklich günstige Zutat, die man noch zusätzlich hineingeben kann, um die Masse zu erhöhen und dabei Kosten zu sparen. Auf die Idee sind mit der Zeit so viele Hersteller*innen gekommen, dass es mittlerweile Grenzwerte für den Wasseranteil in Fleisch gibt. So liegen die Grenzwerte für die Rostbratwurst beispielsweise bei bis 10 Prozent Wasseranteil. Dennoch hat der NDR schon in 2014 geschrieben, dass trotzdem „fünf von 29 Produkten zu viel Fremdwasser enthalten“. Der Blick auf die Verpackung beim Kauf könnte dir also einiges an Kosten sparen.

Es wird außerdem noch mit einer anderen Zutat gespart:

Wenn du auf die Verpackung von Wurst guckst, wirst du feststellen, dass die meiste Wurst großteilig Schwein enthält.
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#5 Schwein gehabt

Was wie ein schlechter Witz klingt, ist leider bittere Realität: Viel der Wurst im Supermarkt beinhaltet großteilig Schweinefleisch. So darf beispielsweise Geflügel-Wurst bis zu 20 Prozent Schweinefleisch enthalten. Auch Kalbsleberwurst muss nur einen Leberanteil von mehr als 50 Prozent vom Kalb enthalten, während Kalbfleischleberwurst sogar nur Kalbfleisch beinhalten muss, nicht aber einen Leberanteil davon. Besonders interessant wird es dann bei Leberwurst mit Kalbfleisch, die nur noch einen geringen Anteil Kalbfleisch enthalten muss. Der Rest kommt in der Regel vom Schwein, weil es in der Produktion wesentlich kostengünstiger ist. Der Trick kann aber nur bestehen, solange man nicht auf die Inhaltsstoffe auf der Verpackung schaut, die die Wahrheit schnell offenbart.

Kommen wir zum nächsten Produkt:

Schon bei den Formulierungen auf dem Produkt kann man wissen, was im „Eis“ anteilig wirklich enthalten ist.
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#6 „Eis“ ist nicht gleich Eis

„Eis“, „Eiscreme“, „Sahneeis“ ... Wüsstest du, worin der Unterschied zwischen den ganzen Formulierungen besteht oder ist es zum Schluss doch alles das gleiche? Tatsächlich wird es nur „Eis“ genannt, wenn im Produkt kein Milchfett, sondern günstigeres Pflanzenfett enthalten ist. „Fruchteiscreme“ muss dagegen 8 Prozent, „Eiscreme“ 10 Prozent und „Sahneeis“ sogar 18 Prozent Milchfett enthalten.

Ähnlich verhält es sich auch mit den Zutaten: Bei „Vanille“ muss beispielsweise echte Vanille oder zumindest Auszüge davon enthalten, während bei „Vanillegeschmack“ einfach nur ein Aroma zugesetzt sein kann. Genauso ist es auch bei „Erdbeereis“, das 20 Prozent Erdbeeren enthalten muss; derweil muss Eis „mit Erdbeergeschmack“ überhaupt keine enthalten. Ganz schön verwirrend, oder?

Noch bei anderen Sache wird von Eishersteller*innen getrickst:

Die Literangabe bei Eisverpackungen sagt dir nicht automatisch, welches Gewicht an Eis du eigentlich kaufst.
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#7 Alles nur Luft

In der Schule haben wir gelernt, dass ein Liter Wasser ungefähr einem Kilogramm gleicht, was heutzutage zu dem Irrglauben führt, dass es sich bei Literangaben in Produkten auch um das ungefähre Gewicht handelt. Dennoch beschreibt „Liter“ ein Volumen einer Masse, nicht aber das Gewicht, was viel Spielraum für Tricks lässt, um  das Volumen zu erhöhen. Bei der gängigsten Variante wird beim Volumen mit einem Lufteinschlag getrickst, der das Eis zwar unter anderem cremiger macht, aber auch das Volumen erhöht, ohne mehr Gewicht in die Verpackung zu geben. Das merkst du schon, wenn du verschiedene Verpackungen mit gleicher Literanzahl anhebst, sich das Eis aber dennoch unterschiedlich schwer anfühlt. Du kannst probehalber ja einfach mal dein Eis einen Tag stehen lassen und gucken, was davon übrigbleibt, da die Luft über Zeit wieder entweicht. Übrigens: Viele Hersteller*innen geben mittlerweile auch ein Füllgewicht an.

Auch der nächste Tipp könnte dir noch nützlich sein:

Für bestimmte Gerichte bieten sich manche Zwiebeln besser an als andere.
Quelle: Unnuetzes.com

#8 Die richtige Zwiebel für das Essen

Fragt man willkürlich Leute, welche Zutaten in ein gutes Essen gehören, wären Zwiebeln sicher ganz vorne mit dabei. Die Zwiebel ist aber nicht gleich Zwiebel und die verschiedenen Sorten bieten sich eigentlich für unterschiedliche Gericht entsprechend an oder eben nicht. Am beliebtesten ist wohl die gelbe bzw. Speisezwiebel, die etwas schärfer ist und sich wunderbar für Soßen, Suppen, Eintöpfe, aber auch für die Zubereitung von Fleisch vielseitig anbietet. Demgegenüber stehen süße Zwiebeln, die wesentlich milder ist und sich besser für Gemüse, Salate und auch zum rohen Verzehr eignet. Ähnlich verhält es sich auch bei roten Zwiebeln, die nicht nur in Salate und sogar roh auf Brote passen, sondern selbst in einer Guacamole hervorragend hineinpassen.

Es gibt natürlich noch mehr:

Falls du nur Schalotten im Haus hast, kannst du damit sogar andere Zwiebelsorten wunderbar ersetzen.
Quelle: Unnuetzes.com

Die richtige Zwiebel für das Essen

Weiße Zwiebeln werden zwar seltener verwendet und finden eher Anwendung in südlicheren Küchen, dennoch passen sie perfekt in viele Pfannen- sowie Wok-Gerichte und sind auch in Salsas und Chutneys ein wichtiger Bestandteil. Für Pfannengerichte kannst du außerdem auf grüne bzw. Lauchzwiebeln zurückgreifen, die ja zudem häufig Bestandteil der Garnierung von Suppen sind und auch in Nudelgerichten nicht selten verwendet werden. Im Zweifel kannst du aber so ziemlich immer auf Schalotten ausweichen, die in die meisten Gerichte passen und viel Verwendung in asiatischen Küchen finden. Aufgrund ihres feinen Aromas ist sie auch in gehobenen Küchen gerne gesehen.

Was steckt wirklich in deinem Nutella-Glas
Quelle: Unnuetzes.com

#9 Wenn du denkst, es geht nicht mehr, löffel' das Nutella leer

Wenn man an seine Kindheit denkt und die gemeinsamen Frühstücke mit der Familie, denkt man natürlich auch an ein großes, dick beschmiertes Nutellabrot – gibt es eigentlich etwas besseres? Allein der Geruch hat uns als Kind schon das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen! Oder der schöne „Plopp“-Ton, wenn man das Papier bei einem frischen Glas Nutella aufgemacht hat. Da kriegt man direkt wieder Lust auf den Schoko-Aufstrich... Aber was genau ist eigentlich in Nutella enthalten, dass es so unglaublich lecker macht?

Die Antwort wird dich überraschen und vielleicht etwas abschrecken... 

Die Inhaltsstoffe von Nutella sind leider nicht so positiv
Quelle: Unnuetzes.com

Da vergeht einem die Lust auf Nutella...

Haben wir dir gerade noch richtig Lust auf einen großen Löffel Nutella direkt aus dem Glas gemacht, so müssen wir dir jetzt leider die rosa-rote Brille abnehmen – denn die Inhaltsstoffe von Nutella sind wirklich alles andere als gesund: 20% Palmöl (was im Verdacht steht, krebserregend zu sein), nur 10% Kakao, 15% Haselnüsse, aber sage und schreibe 45% Zucker – das ist fast die Hälfte! Um das ganze noch etwas deutlicher zu machen: In einem Nutella-Glas befinden sich etwa 84 Stück Würfelzucker! Da vergeht einem ein bisschen der Hunger, oder? 

Trotzdem: Ein leckeres Nutellabrot darf man sich natürlich immer mal wieder gönnen – es kommt auf die gesunde Balance an! 

Pinterest Pin Bei unserem Essen wird an vielen Stellen getrickst, was leider nur wenigen auffällt: