Illegale Müllentsorgung: Die Bußgelder kommen auf dich zu

Für die Müllentsorgung gibt es in Deutschland strikte Vorschriften, die aber immer wieder gerne ignoriert werden. Die Bußgelder können auf dich zukommen.

Wer seinen Müll nicht ordentlich entsorgt, muss im Zweifel mit einem entsprechenden Bußgeld rechnen.
Quelle: IMAGO / photothek

Müllentsorgung und -trennung werden in Deutschland schon lange diskutiert, dennoch wird Müll regelmäßig immer noch nicht entsprechend getrennt und somit nicht ordentlich beziehungsweise illegal entsorgt. Das hat zufolge, dass eine Neusortierung der Mülltonnen oder eine Sonderleerung beauftragt werden muss, die dann in der Regel von allen Mieter*innen getragen wird. In allen anderen Fällen können sogar Bußgelder verhängt werden, die teilweise sogar recht teuer werden können, da es sich hier in jedem Fall um Ordnungswidrigkeiten handelt. Nicht nur das: Es behindert auch das mögliche Recyceln von Kunststoffen und Co.

Auf welche Bußgelder du dich bei den Müllarten vorbereiten solltest, erfährst du hier:

Wenn du deinen Sperrmüll nicht ordentlich entsorgst, könnte das je nach Masse ziemlich teuer werden.
Quelle: IMAGO / Michael Gstettenbauer

#1 Sperrmüll

Beim Sperrmüll ist das Bußgeld vor allen Dingen abhängig von der Menge des Speermülls sowie vom Bundesland, in dem du lebst. Wenn du deinen Sperrmüll nicht richtig entsorgst und zu entsprechenden Stellen bringst, könnten je nach Bundesland folgende Bußgelder erwarten: Bei einem Einzelstück wie einem Stuhl wären das zwischen 37,50 und 250 Euro, bei größeren Gegenständen oder mehrere kleinen Einzelstücken eine Strafe von 100-1.000 Euro, bei einer Menge von bis zu einem Kubikmeter oder 200 kg 100 bis 2.000 Euro, während dich darüber hinaus eine Strafe von 400 bis 10.000 Euro erwartet. Besonders erwähnenswert sind hier schadstoffhaltige Bestandteile wie Farbe und Lack, die generell ein Bußgeld zwischen 150 und 2.500 Euro zufolge haben.

Auch die folgende Sache sieht man immer wieder:

Batterien sollten nicht einfach in den Hausmüll geworfen werden.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

#2 Batterien

Mittlerweile sollten eigentlich alle wissen, dass alte Batterien nicht in den Hausmüll gehören, sondern dafür gesonderte Sammelstellen existieren, da sie einige gefährliche Schadstoffe enthalten. In der Regel findest du entsprechende Behälter in jedem Discounter oder auch Media Markt, aber auch sonst gibt es eine Reihe von Sammelstellen, da Händler dazu verpflichtet sind, sie unentgeltlich entgegenzunehmen. An Entsorgungsstellen mangelt es also bei der Entsorgung von Batterien gewiss nicht. Falls du Batterien dennoch illegal entsorgst, wird je nach Bundesland ein Bußgeld zwischen 50 und 2.500 Euro fällig und kann ordentlich ins Geld gehen!

Ähnlich wird genauso der Gegenstand gerne falsch entsorgt:

Energiesparlampen können nicht wie Glühbirnen einfach im Müll entsorgt werden.
Quelle: IMAGO / Schöning

#3 Glühbirnen bzw. Energiesparlampen

Schon seit 2009 existiert das sogenannte „Glühbirnenverbot“, weswegen Glühbirnen nicht mehr in den Handel gelangen, aber Restbestände immer noch verkauft werden dürfen. Glühbirnen, die nur aus Metall und Glas bestehen können bedenkenlos im Hausmüll entsorgt werden, anders verhält es sich aber mit den heute eher üblichen Energiesparlampen, die wegen ihrer giftigen Stoffe wie Quecksilber dort nichts zu suchen haben. Diese können an Sammelstellen beziehungsweise im Handel zur ordentlichen Entsorgung abgegeben werden. Solltest du dich nicht an die Vorschriften halten, könntest du bei einer einzelnen Lampe 10 Euro bis 400 Euro zahlen, während bei mehreren eine Summe von bis zu 4.000 Euro auf dich zukommen könnte.

Besonders einfach machen es sich Leute zudem damit:

Elektrogeräte sollten zu den dafür vorgesehenen Stellen gebracht werden.
Quelle: IMAGO / Schöning

#4 Elektroschrott

Leider werden auch Elektrogeräte nicht immer zu den Recyclinghöfen oder Sammelstellen gebracht, sondern ganz gerne an den Straßenrand gestellt oder einfach irgendwo im Grünen entsorgt. Das ist nicht nur ein riesen Ärgernis für Anwohner*innen oder Spaziergänger*innen, sondern stellt manchmal sogar ein Sicherheitsrisiko dar, weil Wege ungünstig blockiert sein können. Außerdem ist es kein Müll, der biologisch abbaubar wäre und somit werden ganze Müllfriedhöfe in Wäldern geschaffen. Darum kann auch für dieses Vergehen ein Bußgeld anfallen, dass je nach Masse und Bundesland zwischen 10 und 2.556,46 Euro liegt.

Zur Weihnachtszeit ist zudem die Art der „Müllentsorgung“ immer wieder zu sehen:

Tannenbäume werden jedes Jahr aufs Neue vielfach falsch entsorgt.
Quelle: IMAGO / Raimund Müller

#5 Tannenbäume

Wenn die Weihnachtszeit verstrichen ist, sieht man es jedes Jahr aufs Neue: Überall sieht man Tannenbäume herumliegen, wobei viele davon natürlich nicht ordentlich entsorgt wurden. Wenn du deinen Baum entsprechend zerkleinerst, darf er in die Biotonne, ansonsten kümmert sich normalerweise die Müllabfuhr um die Bäume und weist häufig dafür Stellen aus, die nahe des Hausmülls sind. Da es sich aber um unbehandeltes Holz handelt, sollte dein Baum nicht einfach in den Sperrmüll kommen und auch das Entladen in Wäldern ist untersagt, da somit die Pflanzen- und Tierwelt beeinträchtigt werden könnte. Die Handhabung einer falschen Entsorgung kommt also der von Gartenabfällen gleich und fängt bei einer Tanne mit 5 Euro Bußgeld an und endet bei mehreren Tannen je nach Bundesland bei 500 Euro.

Richtig nervig ist die Angewohnheit mancher Menschen:

Bei der Glasentsorgung werden vor allen Dingen die Sortierung und die Zeiten dafür nicht eingehalten.
Quelle: IMAGO / Schöning

#6 Altglas und Zeiten

Wenn du dein Altglas wegschmeißen möchtest, ist zuallererst zu sagen, dass einige Materialien nicht in die Glastonne gehören: So sollten beispielsweise Keramik, Porzellan, Glühbirnen, Bleikristall, Weihnachtskugeln und Fensterscheiben hier nicht entsorgt werden und können abhängig von Größe und Material eine Strafe bis zu 300 Euro nach sich ziehen, da somit der Schmelzprozess gestört wird und es sich somit um eine illegale Entsorgung handelt. Weiterhin solltest du hier, wie vorgesehen, auch farblich sortieren. Du findest an den meisten Glascontainern sogar entsprechende Hinweise, was eben alles nicht in die Tonne gehört.

Was solltest du außerdem beachten, wenn es um Altglascontainer geht?

Auch die Einwurfzeiten sollten beim Altglascontainer beachtet werden.
Quelle: IMAGO / sepp spiegl

Daran musst du dich zusätzlich bei Altglascontainern halten

Ansonsten gibt es führ Glascontainer in der Regel gesonderte Einwurfzeiten, die zwischen 07:00 Uhr und maximal 20:00 Uhr liegen, da die Entsorgung zu übermäßigen Lärm führt. Bei einer Mittagsruhe muss diese natürlich auch eingehalten werden, da es sich sonst nach OWiG § 117 Unzulässiger Lärm um eine Ordnungswidrigkeit handelt, die mit bis zu 5.000 Euro bestraft werden kann. Am besten siehst du einfach an deinem Glascontainer nach, welche Zeiten einzuhalten sind. Verärgerte Nachbar*innen könnten sonst das Ordnungsamt verständigen, sodass du zur Kasse gebeten wirst.

Wusstest du übrigens, was du nicht im Keller lagern darfst?

Bestimmte Gegenstände stellen eine Brandgefahr dar und dürfen deshalb nicht im Keller lagern.
Quelle: IMAGO / teutopress

#7 Was darf man im Keller lagern und bei was droht eine Strafe?

Es ist wichtig zu wissen, was man im Keller lagern darf und was nicht. Viele Leute denken vielleicht, dass sie alles im Keller aufbewahren können – aber es gibt einige Dinge, die verboten sind. Man sollte beispielsweise keine Gegenstände oder Substanzen mit gefährlichen Inhaltsstoffe in seinem Hauskeller lagern – dies umfasst zum Beispiel Giftmüll oder Chemikalien.

Außerdem wird es wahrscheinlich viele überraschen, dass keine Matratzen, alte Zeitungen oder sogar Kleiderstücke im Keller gelagert werden dürfen. Der Grund? Auch diese Gegenstände können eine Brandgefahr darstellen und gefährden somit potenziell die Sicherheit der Anwohner*innen.

Es gibt noch mehr dazu zu wissen:

Wer regelmäßig den Keller ausräumt, verringert die Gefahr, dass gefährliche Gegenstände dort lagern.
Quelle: IMAGO / Paul von Stroheim

Was hat nichts im Keller zu suchen?

Darüber hinaus ist es nicht nur illegal, gefährliche Abfallprodukte zu entsorgen, sondern du darfst diese auch nicht zu Hause zwischenlagern – hierzu gehören beispielsweise Autobatterien oder leere Farbeimer. Es ist daher ratsam, regelmäßig aufzuräumen und den Kellereingang sauber zu halten, damit keine Risiken entstehen, die strafrechtlich verfolgt werden können. Zudem solltest du deinen Versicherungsvertrag prüfen, ob der Schutz des Kellers eingeschlossen ist. Es ist ratsam für den Fall, dass etwas mit den Gegenständen passiert, die du in deinem Keller lagerst. Insgesamt bedeutet es, dass alle selbst die Verantwortung für das Lagern von Gegenständen im Keller tragen und dafür auch haftbar gemacht werden können. Sieh am besten in deinem Mietvertrag nach, ob du bestimmte Dinge nicht im Keller lagern darfst!

Viele Menschen sind auch hiermit etwas überrascht:

Kassenbons gehören eigentlich nicht in den Papiermüll, sondern sollten im Restmüll landen.
Quelle: IMAGO / ecomedia/robert fishman

#8 Kassenzettel gehören in den Restmüll

Wie viele Leute wirst du deine alten Kassenbons sicher in den Papiermüll werfen, allerdings ist das gar nicht so gut: Kassenzettel werden nämlich in der Regel auf Thermopapier gedruckt und enthalten den Farbentwickler Bisphenol. Dieser wurde laut Umwelt Bundesamt EU-weit als „besorgniserregender Stoff“ für die menschliche Gesundheit als auch für die Umwelt identifiziert. So gilt der Stoff als reproduktionstoxisch und greift in das Hormonsystem ein. Im Altpapier kann es dann passieren, dass die Stoffe zum Beispiel über Recyclingprodukte wie Toilettenpapier zurück zu Verbraucher*innen und in die Umwelt kommen. Du solltest darum deine Kassenzettel also besser in den Restmüll werfen, um Probleme damit zu vermeiden.

Auch für die Biotonne haben wir einen nützlichen Tipp:

Maden im Biomüll lassen sich auch umweltfreundlich und ökologisch bekämpfen.
Quelle: IMAGO / Zoonar

#9 Das Problem mit den Maden in der Biotonne

Gerade im Sommer ist die Biotonne immer mal wieder ein Anblick, der nicht gerade appetitlich ist, weil sich Maden darin herumtreiben. Darum greifen viele direkt zu Branntkalk, Waschpulver oder Chemikalien, um sie loszuwerden, doch diese sind nicht gerade umweltfreundlich. Es lohnt sich also darauf zu achten, ob die Mittel genauso ökologisch und kompostierbar ist wie der Müll, der darin liegt, damit die Tonne auch ihren Sinn behält. Zusätzlich kannst du neben dem Ausspülen auch Essig mit Wasser mixen und die Tonne damit besprühen oder mit einem essiggetränkten Lappen wischen, um die Insekten abzuschrecken.

Im Vorfeld lässt sich aber noch mehr tun:

Schon im Vorfeld lassen sich einige Dinge tun, um den Madenbefall im Bioeimer zu verhindern.
Quelle: IMAGO / Lobeca

Schon im Vorfeld den Madenbefall verhindern

Wenn du schon im Vorfeld dafür sorgen willst, dass Maden erst gar nicht in den Müll kommen, greifen etliche Leute darauf zurück, ihre Küchenabfälle in Zeitungspapier einzuwickeln, um die Feuchtigkeit herauszubekommen und nicht zusätzlich Fliegen anzulocken. Alternativ kannst du auch trockenes Gras oder Heu in den Eimer packen, da es die Feuchtigkeit bindet und die Faulgase, die Fliegen so lieben, nicht mehr so gut entweichen können. Genauso sollte der Müll auch nicht zu sehr in der Sonne stehen und du könntest die Tonne zwischendurch offen lassen: Bei Wärme und Feuchte ziehst du nämlich mehr der Insekten an; es gilt also diese beiden Sachen möglichst zu verhindern. Wenn du alle Tipps beachtest, wird sich das Problem in Zukunft wesentlich verringern!

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