Die Pflanzen darfst du nicht auf dem Balkon oder im Garten anpflanzen

Pflanzen werten deinen Außenbereich auf, aber nicht alle sind erlaubt. Welche dürfen laut EU-Verordnung nicht gepflanzt, verschenkt oder verbreitet werden?

Nicht alle Pflanzen sind erlaubt.
Quelle: IMAGO / Udo Kröner

Viele Pflanzen wirken auf den ersten Blick attraktiv. Sie sind schön blühend, vielleicht sogar exotisch und im besten Fall pflegeleicht. Ohne sie würde es im eigenen Garten an Farbe und so manchem Duft fehlen. Doch manche Pflanzenarten breiten sich so stark aus, dass sie heimische Blumen, Kräuter und Bäume verdrängen oder ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen. Ihr Besitz ist verboten und kann mitunter sogar mit Geldbußen bestraft werden. Hier kommen Pflanzen, Kräuter und Bäume, die im Garten oder auf dem Balkon verboten sind!

Los geht’s mit einem Baum …

Der Götterbaum ist üppig und schön, aber verboten.
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#1 Götterbaum (Ailanthus altissima)

Der Götterbaum ist bekannt dafür, anspruchslos zu sein und scheinbar überall zu wachsen. Doch genau diese Eigenschaft macht ihn so gefährlich. Ursprünglich aus Asien eingeführt, verbreitet er sich rasant und wird mittlerweile als invasive Art eingestuft. Er verdrängt heimische Pflanzenarten, beeinträchtigt das ökologische Gleichgewicht und kann sogar Mauern, Asphalt oder andere Bausubstanzen durch seine starken Wurzeln beschädigen. Seine Widerstandsfähigkeit macht es schwer, ihn dauerhaft zu entfernen, da er selbst aus kleinen Wurzelresten wieder austreiben kann. Bereits seit vielen Jahren ist der Götterbaum in der gesamten EU verboten. Wer ihn im Garten hat, ist verpflichtet, ihn zu entfernen. Neue Anpflanzungen sind streng untersagt, um seine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Die nächste Pflanze kann gefährlich für deine Haut werden …

Vorsicht bei dieser hübschen Pflanze.
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#2 Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

Der Riesen-Bärenklau, auch bekannt als Herkulesstaude, beeindruckt mit seiner imposanten Größe von über drei Metern und seinen großen weißen Blütendolden. Doch hinter der ansprechenden Optik verbirgt sich eine ernsthafte Gefahr. Der Pflanzensaft enthält phototoxische Substanzen, die in Verbindung mit Sonnenlicht schwere Hautreaktionen wie Blasen oder Verbrennungen auslösen können. Ursprünglich aus dem Kaukasus nach Europa gebracht, verbreitet sich der Riesen-Bärenklau unkontrolliert und verdrängt heimische Pflanzenarten. Aufgrund seiner gesundheitlichen Risiken und seines invasiven Verhaltens ist er in Deutschland streng verboten. Wer ihn in der Natur oder im Garten entdeckt, sollte Abstand halten und keinesfalls ungeschützt mit der Pflanze in Kontakt kommen. Das Entfernen sollte nur mit Schutzkleidung oder durch Fachleute erfolgen, um Verletzungen zu vermeiden und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Die nächste Pflanze sieht unscheinbar aus ...

Auch unscheinbare Pflanzen können intensiv sein.
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#3 Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia)

Ambrosia, auch bekannt als Beifußblättrige Ambrosie, ist eine unscheinbare Pflanze mit enormer Wirkung und ernst zu nehmenden Risiken. Bereits wenige Pollenkörner reichen aus, um bei empfindlichen Menschen heftige allergische Reaktionen hervorzurufen – von starkem Heuschnupfen bis zu Asthmaanfällen. Besonders problematisch ist ihre späte Blütezeit im Spätsommer und Herbst, wenn andere Pollen längst verschwunden sind. Deshalb ist der Anbau, Verkauf und die Verbreitung in einigen Regionen Deutschlands (zum Beispiel in Sachsen) bereits verboten. Wenn du das Beifußblättrige Traubenkraut in der Natur findest, solltest du dies den Behörden melden. 

Die nächste Art ist trotz ihrer Schönheit gefährlich invasiv ...

Auch eine Schönheit wie diese, braucht ihre Grenzen.
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#4 Kudzu (Pueraria montana var. lobata)

Kudzu, eine ursprünglich aus Ostasien stammende Pflanze, ist bekannt für ihr rasantes Wachstum und ihre Fähigkeit, nahezu alles zu überwuchern – von Zäunen und Bäumen bis zu ganzen Gebäuden. Obwohl die Pflanze mit ihren grünen Blättern und violettfarbenen Blüten auf den ersten Blick romantisch und dekorativ wirkt, stellt sie eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Vegetation dar. Kudzu entzieht anderen Pflanzen Licht und Nährstoffe, wodurch diese kaum eine Chance haben, in ihrer Nähe zu überleben. Innerhalb weniger Wochen kann Kudzu ganze Landschaften ersticken und eine Monokultur hinterlassen. In den USA hat sich die Pflanze bereits zu einem erheblichen Umweltproblem entwickelt, das Millionen an Bekämpfungskosten verursacht.

Noch dekorativer, aber genauso problematisch wird’s jetzt mit einem beliebten Ziergras …

Nicht jedes Lampenputzergras ist invasiv.
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#5 Afrikanisches Lampenputzergras (Pennisetum setaceum)

Diese federartigen Halme sind aus Instagram-Gärten kaum wegzudenken und verleihen jedem Außenbereich mit ihrer eleganten Optik eine besondere Note. Besonders beliebt sind sie wegen ihrer dekorativen Blütenstände, die im Wind sanft hin und her wiegen – doch Vorsicht ist geboten. Es gibt verschiedene Gattungen von Ziergräsern, allerdings gelten das afrikanische Lampenputzergras und das Anden-Pampasgras als invasiv und sind daher in einigen Regionen verboten. Diese Unterarten breiten sich schnell aus, da sie sich über ihre zahlreichen Samen unkontrolliert vermehren. Zudem sind sie äußerst widerstandsfähig und nur schwer wieder zu entfernen. 

Bei der nächsten Pflanze geht’s um einen scheinbar harmlosen, aber sehr dominanten Kletterer ...

Der Japanische Hopfen ist aus gutem Grund verboten.
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#6 Japanischer Hopfen (Humulus scandens)

Er wächst schnell, klammert sich überall fest und überwuchert innerhalb kürzester Zeit ganze Flächen: Der Japanische Hopfen ist eine invasive Pflanze, die heimischen Arten kaum eine Chance lässt. Besonders problematisch ist, dass er oft mit anderen, ungefährlichen Hopfenarten verwechselt wird, weshalb es wichtig ist, auf die botanische Bezeichnung Humulus japonicus zu achten. Der Japanische Hopfen bildet dichte Matten aus, die verhindern, dass Licht und Nährstoffe die darunterliegenden Pflanzen erreichen. Seine Samen werden leicht durch Wind oder Wasser verbreitet, was eine schnelle Ausbreitung über große Distanzen ermöglicht. 

Die nächste Pflanze sieht harmlos aus, ist aber ein echter Ökokiller …

Trotz seiner unscheinbaren Optik ist dieses Kraut verboten.
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#7 Karottenkraut (Parthenium hysterophorus)

Diese Pflanzenart stammt aus Nord- und Südamerika und wurde früher sogar gerne in Wildblumenmischungen verwendet. Heute ist jedoch klar, dass diese Pflanze Blumen und Kräuter aus den heimischen Gärten verdrängt. Auch sie ist daher in Deutschland verboten – und sollte auf keinen Fall in deinem Garten oder auf dem Balkon gepflanzt werden. Hast du sie im Garten oder auf dem Balkon, ist es wichtig, sie rechtzeitig zu entfernen, bevor sie sich unkontrolliert ausbreitet.

Diese Pflanze fühlt sich im Wasser wohl ...

Das brasilianische Tausendblatt fühlt sich nur im Wasser wohl.
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#8 Brasilianisches Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum)

Diese Wasserpflanze wird gern für Aquarien oder Gartenteiche genutzt – dabei ist genau das der Grund für ihre rasante Verbreitung. Das brasilianische Tausendblatt bildet dichte Teppiche auf der Wasseroberfläche, verdrängt andere Wasserpflanzen und gefährdet so ganze Teichökosysteme. In Deutschland und der restlichen EU ist das Pflanzen des brasilianischen Tausendblatts verboten.

Wer dachte, schlimmer geht’s nicht …

Ludwigia peploides ist eine blühende Pflanzenart aus der Familie der Nachtkerzengewächse.
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#9 Flutendes Heusenkraut (Ludwigia peploides)

Noch eine Wasserpflanze, die viel mehr zerstört, als man ihr ansieht. Das Flutende Heusenkraut kann sich rasant ausbreiten und andere Pflanzen im Teich sozusagen „ersticken“. Deshalb steht es auf der EU-Liste invasiver Arten. Gerade hier wird es eindeutig: Ganz gleich wie schön, farbenfroh und niedlich eine Pflanze aussieht, es sagt überhaupt nichts darüber aus, ob sie für heimische Arten zur Bedrohung wird. Das Problem ist, dass sich die Pflanze durch kleine Pflanzenreste oder Samen leicht in neuen Gewässern ansiedelt.  

Zum Schluss eine Pflanze, die vielen besonders vertraut vorkommen dürfte ...

Das Drüsige Springkraut ist vor allem an Flussufern zu finden.
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#10 Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)

Mit ihren auffälligen rosa Blüten ist diese Pflanze vielen sympathisch. Doch leider verdrängt das Drüsige Springkraut an Flussufern und Waldrändern immer mehr heimische Pflanzen und erschwert so Bienen und Insekten den Zugang zu vielfältigen Blüten. Dadurch wird auch die Vielfalt der heimischen Blüten reduziert, was es Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten erschwert, ausreichend Nahrung zu finden. Sie hat also auf Balkonen und im Garten nichts zu suchen.