Sonnenstich, Hitzepickel & Co.: Was solltest du im Sommer beachten?

Im Sommer wollen wir natürlich alle das Wetter genießen, aber wegen Sachen wie Sonnenstiche und Hitzepickel ist es wichtig, dass wir auf uns aufpassen:

Auch wenn wir uns jedes Jahr auf den Sommer freuen, kann uns die Hitze gesundheitlich zu schaffen machen.
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In der kalten Jahreszeit ersehnen wir uns immer den Sommer mit all seinen Annehmlichkeiten herbei: Dann können wir endlich wieder die ganze Zeit draußen sein und die Wärme mit Familie und Freunden genießen. Wenn es aber erst einmal soweit ist, wird uns schnell klar, dass die Sonne und Hitze ihre ganz eigenen Gefahren mit sich bringen, weswegen man während der Hitzemonate besonders gut auf sich aufpassen muss.

Hier geht's direkt los ...

Eine Reihe von Symptomen deuten auf einen Sonnenstich hin.
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#1 Sonnenstich: Was sind die Ursachen und Symptome?

Natürlich will man im Sommer auch ausreichend die Sonne genießen, doch wenn dein Kopfbereich über längere Zeit der direkten Wärmestrahlung ausgesetzt ist, könntest du einen Sonnenstich erleiden, weil Hirnhaut und Hirngewebe besonders gereizt werden – dabei können Beschwerden auch erst Stunden später auftreten. Häufig wird der Ablauf mit einer leichten Hirnhautentzündung verglichen und macht sich neben Kopf- und Nackenschmerzen noch an weiteren Symptomen bemerkbar: So klagen Betroffene des Öfteren über Übelkeit, Verwirrtheit, Schwindel sowie über Erschöpfung oder ein einsetzendes Schwächegefühl. Auch ein roter oder heißer Kopf sowie innere Unruhe können auf einen einsetzenden Sonnenstich hindeuten. Bei Kindern kommt es zusätzlich sogar vereinzelt zu Fieber, weswegen du hier besonders aufpassen solltest.

Aber was kannst du eigentlich dagegen tun oder den Sonnenstich sogar vermeiden?

Bei einem Sonnenstich solltest du dich an einem kühlen Ort schonen.
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#2 Sonnenstich: Was kannst du dagegen tun?

Um es gar nicht erst zu einem Sonnenstich kommen zu lassen, solltest du folglich direkte Sonnenstrahlung auf Kopf sowie Nacken zu vermeiden und bestenfalls einen Hut oder Ähnliches tragen. Weiterhin empfiehlt es sich, gerade zur Mittagszeit eher schattige Plätze aufzusuchen. Solltest du doch betroffen sein, solltest du sofort einen kühlen Ort ohne direkte Sonne aufsuchen. Des Weiteren solltest du dann auch deinen Körper schonen und dich so hinlegen, dass Kopf und Oberkörper erhöht sind, um den Druck auf den Kopf zu verringern. Kalte und feuchte Tücher auf Nacken und Kopf können deine Schmerzen lindern, allerdings ist zu starke Kälte eine zusätzliche Belastung, weswegen sich Eis eher nicht empfiehlt. Natürlich solltest du weiterhin genügend trinken, solange die Übelkeit es auch zulässt. Übrigens schützt dich Sonnencreme nicht vor einem Sonnenstich, da sie nur UV-Strahlen abfängt, nicht aber Infrarotstrahlung, die Auslöser für den Sonnenstich ist.

Doch in der Hitze kannst du nicht nur einen Sonnenstich erleiden ...

Der Hitzschlag unterscheidet sich in einigen Punkten vom Sonnenstich.
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#3 Was ist der Unterschied zum Hitzschlag?

Obwohl Sonnenstich und Hitzschlag häufig für dasselbe gehalten werden, verrät schon der Name einen entscheidenden Unterschied: Der Hitzschlag wird durch Hitze und nicht durch die Sonne selbst verursacht. Die Symptome sind zwar sehr ähnlich, allerdings ist hierbei der ganze Körper betroffen und beeinflusst auch Kreislauf und Blutdruck, weshalb unter anderem zusätzlich Blässe, Kreislaufzusammenbrüche und Bewusstlosigkeit eintreten könnten, die dann in einigen Fällen tödlich enden. Beim Hitzschlag sollte auch Kühle und Ruhe berücksichtigt werden, allerdings sollten kreislaufbedingt eher die Beine in Rückenlage hochgelegt sowie im Zweifel direkt ein Arzt gerufen werden. Außerdem wird empfohlen, hin und wieder den Puls zu checken, um einen schlimmen Verlauf schon frühzeitig zu erkennen.

Nicht ganz so schlimm, aber dennoch problematisch, ist auch Folgendes ...

Hitzepickel entstehen vor allen Dingen, wenn die Hitze besonders schweißtreibend ist.
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#4 Hitzepickel: Was sind die Ursachen und Symptome?

Wenn die Hitze besonders schweißtreibend ist, kann es auch vorkommen, dass deine Schweißdrüsen verstopfen und sich Hitzepickel bilden, weil der Schweiß nicht schnell genug an der Hautoberfläche verdunstet. Das passiert besonders an Körperstellen mit vielen Schweißdrüsen: So zum Beispiel unter den Achseln, an den Kniekehlen, an den Oberschenkeln oder am Dekolleté. Begünstigt werden sich zusätzlich durch warme und enganliegende Kleidung, synthetische Stoffe und hohe Luftfeuchtigkeit. Als Folge bilden sich dann helle, kleine Bläschen, die bei Reibung aufplatzen können oder intensiv rote Flecken, die einem Ausschlag gleichen und sich durch Bakterien noch weiter entzünden können. Häufig werden betroffene Stellen jucken oder brennen. 

Und was kannst du dagegen tun?

Hitzepickel brauchen keine medizinische Behandlung, solange du behutsam damit umgehst.
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#5 Hitzepickel: Was kannst du dagegen tun?

Zuallererst: In den meisten Fällen ist eine medizinische Behandlung nicht notwendig, solange keine Infektion oder Ähnliches vorliegt und du sorgsam damit umgehst. Ansonsten solltest du natürlich schweißtreibende Tätigkeiten und Sonne an der Stelle eher vermeiden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen und die Haut trocken zu halten. Zusätzlich kann dir eine lauwarme Dusche sowie lockere Kleidung aus beispielsweise Baumwolle helfen. Auch Kühlung mit feuchten Tüchern verschafft dir etwas Linderung, solange sie nicht zu kalt sind. Bestenfalls vermeidest du für die Zeit Sachen wie Kaffee und scharfe Gewürze, da sie das Schwitzen verstärken können und greifst stattdessen lieber zu Wasser oder Salbeitee, der hemmend auf die Schweißproduktion wirkt. Keinesfalls solltest du an betroffenen Stellen kratzen, kannst sie aber mit Körper-Cremes behandeln.

Wichtig ist, dass du bei der Hitze immer Folgendes beachtest:

Bei der Hitze solltest du auch immer genügend Flüssigkeiten zu dir nehmen.
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#6 Wie viel solltest du an heißen Tagen trinken?

Selbst, wenn es eigentlich alle wissen sollten, kann man es immer nicht oft genug sagen: Pass darauf auf, dass du genügend trinkst, da die Hitze erhöhte Anforderungen an unseren Körper stellt und entsprechend mehr Flüssigkeit braucht. Im Idealfall solltest du an heißen Tagen zwischen zwei und drei Liter Flüssigkeit zu dir nehmen – vorzugsweise Wasser. Dabei solltest du beachten, dass Durst schon auf einen Flüssigkeitsmangel hinweist, du also schon hin und wieder etwas trinken solltest, bevor der Durst einsetzt. Außerdem solltest du eher lauwarme statt eisgekühlte Getränke trinken, weil zweitere zwar im ersten Moment erfrischend sind, aber durch den folgenden Wärmeausgleich eher eine Herausforderung für den Körper darstellen. Übertreibe es aber auch nicht, da zu viel zu trinken dazu führt, dass deine Salzkonzentration im Blut sinkt und du eine Wasservergiftung erleidest, die sich durch Muskelschwäche und Desorientierung bemerkbar macht und sehr gefährlich werden kann.

Auch nachts kann es unangenehm werden ...

Schlafprobleme können bei Hitze sehr anstrengend sein.
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#7 Hitzebedingte Schlafprobleme – was kannst du tun?

Sommernächte können zur echten Herausforderung werden – besonders, wenn das Schlafzimmer sich tagsüber stark aufheizt. Hohe Temperaturen stören die Schlafqualität, lassen uns unruhig werden oder mehrfach in der Nacht aufwachen. Damit du trotz Hitze gut schläfst, solltest du dein Schlafzimmer tagsüber abdunkeln und gut lüften – am besten früh morgens und spät abends, wenn es draußen kühler ist. Auch beim Bettzeug hilft es, auf atmungsaktive Materialien wie Leinen oder dünne Baumwolle zu setzen. Ein Trick bei akuter Hitze: Leg ein leicht angefeuchtetes Handtuch oder einen Kühlpack (in ein Tuch gewickelt) an deine Fußenden – das hilft beim Einschlafen. Verzichte außerdem auf schwere Mahlzeiten oder Alkohol kurz vor dem Schlafengehen – beides kurbelt den Kreislauf an und erschwert die Nachtruhe. Wenn du trotz allem schlecht schläfst, mach tagsüber bewusst Pausen – auch ein Powernap kann helfen, wieder Energie zu tanken.

Für manche Menschen wird der Sommer eher zur Qual ...

Viele Menschen leiden unter einer Sonnenallergie.
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#8 Sonnenallergie – was ist das?

Nicht jeder verträgt die Sonne gut – bei manchen Menschen reagiert die Haut bereits nach wenigen Minuten Sonnenkontakt mit Juckreiz, Rötung, Quaddeln oder kleinen Bläschen. Die Rede ist von einer Sonnenallergie – medizinisch oft als polymorphe Lichtdermatose bezeichnet. Der Auslöser ist meist nicht die UV-Strahlung selbst, sondern eine Überreaktion des Immunsystems auf die gebildeten Stoffwechselprodukte in der Haut. Besonders häufig tritt die Allergie an Dekolleté, Armen oder Schultern auf – also den typischen Sonnenflächen. Was hilft? Neben schrittweiser Gewöhnung an die Sonne (etwa im Frühling), können spezielle Sonnenschutzprodukte mit hohem Lichtschutzfaktor und UVA-Filter helfen. Auch sogenannte Antioxidantien (z. B. Beta-Carotin oder Calcium) können vorbeugend wirken – sprich dafür am besten mit deinem Arzt. Tritt die Sonnenallergie trotzdem auf, hilft es, die Haut zu kühlen und Juckreiz mit antiallergischen Cremes oder Gel zu lindern. Wichtig: Kratzen vermeiden, sonst drohen Entzündungen!

Auch der Kreislauf leidet ...

Was kannst bei Kreislaufproblemen im Sommer tun?
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#9 Wie kannst du einen Hitzekollaps und Kreislaufprobleme erkennen?

Wer bei großer Hitze zu wenig trinkt oder sich zu sehr verausgabt, riskiert einen Kreislaufzusammenbruch – den sogenannten Hitzekollaps. Symptome können Schwindel, Zittern, Blässe, kalter Schweiß und sogar kurze Ohnmachtsanfälle sein. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, kleine Kinder und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn du erste Anzeichen spürst, solltest du sofort eine Pause einlegen, dich hinsetzen oder hinlegen und die Beine hochlagern. Kalte, feuchte Tücher im Nacken und an den Handgelenken können zusätzlich helfen. Auch langsam Wasser trinken (nicht eiskalt!) stabilisiert den Kreislauf. Wichtig: Bei Bewusstlosigkeit oder anhaltenden Symptomen immer das Krankenhaus rufen! In vielen Fällen kann ein rechtzeitiges Eingreifen Schlimmeres verhindern.

Wie kannst du dich abkühlen?

Wie kannst du es in deiner Wohnung kühl halten?
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#10 Klimageräte, Ventilatoren & Co – wie kühlst du clever?

Wenn die Wohnung zur Sauna wird, sind technische Helfer gefragt. Doch was bringt wirklich Abkühlung – und worauf solltest du achten? Ventilatoren sorgen zwar nicht direkt für Temperaturveränderung, aber der Luftstrom verdunstet Schweiß schneller und kühlt dadurch den Körper effektiv. Stell sie aber nicht direkt auf dich – sonst drohen Verspannungen. Mobile Klimageräte senken tatsächlich die Raumtemperatur – verbrauchen aber viel Strom und brauchen einen Abluftschlauch. Splitgeräte sind deutlich effektiver, aber auch teurer und müssen fest installiert werden. Alternativen? Einfache DIY-Tricks: Stell eine Schale mit Eiswürfeln vor den Ventilator – das kühlt die durchströmende Luft. Auch nachts Fenster weit öffnen und tagsüber abdunkeln hilft, die Hitze draußen zu halten. Tipp: Geräte nie rund um die Uhr laufen lassen – das belastet Umwelt und Stromrechnung. Lieber gezielt einsetzen – zum Beispiel eine Stunde vor dem Schlafengehen, damit dein Zimmer angenehm runterkühlt.

Was solltest du immer dabei haben?

Manche Dinge können dir im Sommer schnell Abhilfe schaffen.
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#11 Notfall-Sommerapotheke für unterwegs – was brauchst du?

Wer im Sommer viel unterwegs ist – sei es beim Wandern, am Badesee oder im Urlaub – sollte immer eine kleine Notfallapotheke dabeihaben. Denn Sonnenbrand, Insektenstiche oder Magenprobleme kommen schneller, als man denkt. Das Wichtigste: Ein guter Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor, am besten wasserfest, schützt dich zuverlässig vor UV-Strahlung. Nach einem langen Tag in der Sonne hilft eine kühlende After-Sun-Lotion mit Aloe Vera, um die Haut zu beruhigen. Gegen lästige Mücken oder Zecken solltest du ein Insektenschutzmittel einpacken. Pflaster, Wundspray und eine Pinzette gehören zur Grundausstattung, falls du dich schneidest oder einen Splitter einfängst. Für Reisen ist es auch praktisch, etwas gegen Übelkeit und Durchfall dabeizuhaben – Elektrolytlösungen helfen, den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten. Ein kühlendes Gel oder ein Antihistaminikum lindert juckende Hitzepickel oder Stiche. Und: Schmerzmittel sowie ein kleines Fieberthermometer sollten ebenfalls nicht fehlen. Am besten alles in einer hitzebeständigen Tasche transportieren – und du bist bestens gewappnet.

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