Obst und Gemüse saisonal einkaufen: Welche Fehler solltest du im Sommer nicht machen?

Saisonal einzukaufen ist eine gute Sache. Doch gerade im Sommer ist es wichtig, diese 10 Fehler beim Kauf von Obst und Gemüse zu vermeiden.

Im Sommer ist die Auswahl an Obst und Gemüse riesig, doch trotzdem werden oft Fehler beim Kauf begangen.
Quelle: IMAGO / Sabine Gudath

Die Sommermonate locken mit saftigen Beeren, knackigem Gemüse und frischen Früchten aus heimischem Anbau. Märkte und Supermärkte quellen über vor Farben und Düften. Doch selbst im Sommer kann man beim Kauf von Obst und Gemüse vieles falsch machen – vor allem, wenn man Wert darauf legt, die Lebensmittel saisonal zu kaufen! Welche zehn Fehler beim Kauf von Obst und Gemüse solltest du im Sommer also wirklich nicht begehen? Wir klären auf!

Beginnen wir mit dem ersten Fehler:

Nach Ende Juni handelt es sich bei Spargel meist um Importware.
Quelle: IMAGO / Panthermedia

Fehler #1: Nach dem Ende der Spargelsaison noch Spargel kaufen

Zugegeben: Die Lust auf Spargel bleibt oft noch bis in den Hochsommer bestehen. Doch tatsächlich endet die deutsche Saison traditionell am 24. Juni. Danach wird das Gemüse hierzulande nicht mehr gestochen! Wer im Juli oder gar August also noch Spargel kauft, erhält fast ausschließlich Importware – meist aus Spanien, Griechenland oder Mexiko. Diese wird nicht nur mit hohem Energieaufwand transportiert, sondern häufig auch unter fragwürdigen Bedingungen angebaut.

Kommen wir zum nächsten Fehler:

Heimische Trauben sind in Deutschland erst ab dem Spätsommer in Saison.
Quelle: IMAGO / Müller-Stauffenberg

Fehler #2: Frühzeitig zu Trauben greifen

Trauben sehen im Supermarkt das ganze Jahr über verlockend aus – im frühen Sommer stammen sie aber meist noch aus Übersee, zum Beispiel aus Chile oder Südafrika. Lange Transportwege und hoher Wasserverbrauch belasten jedoch die Umwelt, weshalb es besser ist, auf die Saison heimischer Trauben zu warten, die mit dem Spätsommer beginnt. Oftmals bieten Supermärkte wie Lidl und Co. jedoch selbst in der Saison eher importierte Trauben an, weshalb es sinnvoll ist, die süßen Früchte auf dem Wochenmarkt zu kaufen. 

Hier geht es zum nächsten Fehler:

Wer Sommerbeeren zu früh oder zu spät kauft, zahlt meist mehr Geld für weniger Geschmack.
Quelle: IMAGO / Zoonar

Fehler #3: Sommerbeeren zu früh oder zu spät kaufen

Beeren wie Himbeeren, Heidelbeeren oder Brombeeren haben bekanntlich im Sommer Saison – allerdings nicht den ganzen Sommer über! Wer zu früh oder zu spät einkauft, erwischt oft Importware, die teuer, umweltschädlich und weniger aromatisch ist. Es gilt: Brombeeren und Himbeeren sind in der Regel ab erst ab Ende Juli/Anfang August reif, während es Johannisbeeren und Heidelbeeren meist schon während des Julis regional zu kaufen gibt. Die Erdbeerzeit beginnt sogar schon im Juni. 

Auch der nächste Fehler sollte bei Beeren unbedingt vermieden werden!

Besonders im Sommer sollte man darauf verzichten, abgepacktes Obst und Gemüse zu kaufen.
Quelle: IMAGO / ZUMA Press Wire

Fehler #4: Obst und Gemüse abgepackt kaufen

Gerade im Sommer solltest du auf abgepacktes Obst und Gemüse verzichten. Vorgeschnittene Ware in Plastikverpackung ist nicht nur deutlich teurer – sie verdirbt bei Hitze auch schneller. Schimmel und Keime haben unter der Folie leichtes Spiel, wie Lebensmittelkontrollen regelmäßig zeigen. Außerdem entsteht unnötiger Müll. Kauf lieber lose, saisonale Ware und bereite sie selbst frisch zu. Das spart Geld, reduziert Verpackung und du weißt genau, was du isst. Frischer geht’s nicht!

Machen wir weiter:

Im Frühsommer stammen die meisten Äpfel noch aus Lagerbeständen der letzten Ernte.
Quelle: IMAGO / Herrmann Agenturfotografie

Fehler #5: Äpfel im Sommer bedenkenlos einkaufen

Obwohl Äpfel ganzjährig verfügbar sind, sollte man sie im Sommer mit Vorsicht genießen. Denn im Frühsommer stammen die meisten noch aus Lagerbeständen der letzten Ernte – und das Lagern über viele Monate ist energieintensiv. Außerdem verliert der Apfel dabei Geschmack und Nährstoffe. Die ersten frischen Äpfel gibt es erst ab August, teilweise sogar später. Wer Wert auf saisonale Frische legt, greift im Juli lieber zu Beeren oder Kirschen – die schmecken nicht nur besser, sondern sind auch nachhaltiger!

Apropos Kirschen: 

Bei Kirschen sollte man im Sommer nicht auf Billigware setzen.
Quelle: IMAGO / Russian Look

Fehler #6: Bei Kirschen auf Billigware setzen

Im Juli ist Kirschenzeit – aber auch hier gibt es große Unterschiede. Billige Importkirschen, etwa aus der Türkei oder Osteuropa, werden oft unreif geerntet, sind geschmacklich enttäuschend und stammen aus Monokulturen mit hohem Pestizideinsatz. Regionale Kirschen sind zwar etwas teurer, dafür frischer, süßer und ökologisch sinnvoller. Besonders lecker: Kirschen vom Hofladen oder direkt vom Baum im Selbstpflückfeld. Wer clever ist, kauft gleich mehr und friert einen Teil für spätere Sommergenüsse ein.

Damit kommen wir auch gleich zum nächsten Fehler: 

Es ist ein großer Fehler, saisonales Obst im Sommer nicht weiterzuverarbeiten oder einzufrieren.
Quelle: IMAGO / epd

Fehler #7: Saisonales Obst nicht weiterverarbeiten oder einfrieren

Man kennt es: Kommen die ersten heimischen Himbeeren, Brombeeren oder Zwetschgen, kann man gar nicht genug davon bekommen. Aber irgendwann im Laufe der Saison wird es einem zu viel und man greift nicht mehr zu, obwohl die Früchte immer saftiger werden und die Preise sinken. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, saisonales Obst für das ganze Jahr nutzbar zu machen: Koch dir eine leckere Himbeermarmelade, friere die Zwetschgen ein, mach dir eingelegtes Obst oder Kompott, so wie Oma damals. Die Möglichkeiten sind schier unendlich!

Drei Fehler haben wir noch für dich: 

Im Sommer ist die Auswahl an Gemüse riesig, doch viele greifen immer wieder zu den gleichen Sorten.
Quelle: IMAGO / Shotshop

Fehler #8: Regionale Vielfalt nicht nutzen

Im Sommer ist die Auswahl riesig – doch viele greifen immer wieder zu den gleichen Gemüsesorten. Dabei bietet die Saison so viel mehr als Tomaten, Zucchini und Gurken! Frischer Mangold, aromatischer Fenchel, Stachelbeeren oder Zuckerschoten: Die Auswahl an regionalen Schätzen ist riesig. Wer ein bisschen experimentiert, entdeckt völlig neue Geschmäcker und unterstützt dabei noch regionale Landwirtschaft. Also: Sei neugierig, probier Neues aus – dein Gaumen und die Umwelt werden es dir danken.

Hier geht es weiter:

Bei sommerlichen Temperaturen schimmelt Obst und Gemüse oft besonders schnell.
Quelle: IMAGO / blickwinkel

Fehler #9: Beim Kauf nicht genau hinschauen

Gerade bei sommerlichen Temperaturen ist Obst und Gemüse besonders empfindlich. Druckstellen, beginnender Schimmel oder matschige Stellen sind keine Seltenheit – besonders bei empfindlichen Beeren oder Steinobst. Deshalb: Nimm dir Zeit, prüfe die Ware beim Einkauf genau und achte auf Frische und Geruch. Besonders bei Angeboten lohnt ein zweiter Blick. Und falls du zu Hause doch mal schlechte Ware entdeckst: Kassenbon aufbewahren – oft ist ein Umtausch möglich.

Hier geht es zum letzten Fehler:

Tomaten sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden, da sie sonst ihr Aroma verlieren.
Quelle: IMAGO / Pond5 Images

Fehler #10: Tomaten im Kühlschrank lagern

Tomaten haben im Sommer Hochsaison – doch viele verderben ihren Geschmack durch falsche Lagerung. Im Kühlschrank verlieren Tomaten ihr Aroma und ihre Konsistenz leidet. Die Kälte hemmt die Reifung und sorgt dafür, dass sie mehlig schmecken. Am besten lagerst du sie bei Zimmertemperatur, idealerweise in einer Schale und nicht in Plastiktüten. Auch wichtig: Tomaten nicht neben Gurken oder Bananen legen – das von ihnen abgegebene Ethylen lässt anderes Gemüse schneller verderben.

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