Gesetze, Preiserhöhungen, Neuerungen und Co.: Die Dinge ändern sich 2024 für Verbraucher

Auch 2024 gibt es wieder ganz viele Neuerungen, die uns Verbraucher betreffen. Doch welche Gesetze, Preise und Co. ändern sich im neuen Jahr für uns?

Im Jahr 2024 gibt es neue Änderungen, die viele Verbraucher betreffen. Doch was gibt es für Neuerungen?
Quelle: IMAGO / Levine-Roberts

Neues Jahr, neue Regeln. Auch im Jahr 2024 ändert sich für die Verbraucher so einiges. Denn die Bundesregierung und auch Unternehmen haben z.B. Gesetze oder Preiserhöhungen beschlossen, die auch große Auswirkungen auf die Bürger*innen haben können. Doch auf welche neuen Pflichten und Neuerungen müssen wir 2024 besonders achten? Manche Änderungen werden viele Menschen sicherlich freuen, wohingegen andere für bedrücktes Schnauben sorgen könnten. Denn Unwissenheit schützt vor Strafen und Bußgeld nicht, sodass du gut darauf achten solltest, was im neuen Jahr so ganz anders wird. Wir haben die wichtigsten Änderungen zusammengefasst.

Welche Dinge du besonders beachten solltest, siehst du auf den folgenden Seiten:

Die Mehrwertsteuer in der Gastronomie wird wieder auf 19% angehoben
Quelle: IMAGO / Christian Ohde

#1 Mehrwertsteuer in der Gastronomie

Während der Corona-Pandemie wurde 2020 beschlossen, dass die Mehrwertsteuer in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent gesenkt werden soll. Dies sollte Gastronomen und Restaurantbesucher*innen entlasten. Diese Regel galt allerdings nur befristet, denn ab 2024 gilt in Restaurants und Gastronomiebetrieben wieder der volle Mehrwertsteuersatz. Dies wird dafür sorgen, dass Getränke und Speisen nun wieder teurer werden und die Rechnung einem schon mal den Schweiß auf die Stirn treiben kann. Da überlegt man sich in Zukunft wohl dreimal, ob man sich den Restaurantbesuch leisten kann oder lieber zu Hause kocht.

Auch Autofahrer*innen sollten 2024 so einiges beachten. Für sie ändert sich folgendes: 

Im Jahr 2024 gibt es neue Bestimmungen für Autofahrer*innen. Was ändert sich?
Quelle: IMAGO / Blue Jean Images

#2 Neue Bestimmungen für Autofahrer*innen

Ab dem 7. Juli 2024 müssen Pkws mit einem sogenannten „Event Data Recorder“ ausgestattet werden. Diese Blackbox im Auto speichert Daten vor und während eines Unfalls und ist mit einer Blackbox eines Flugzeugs zu vergleichen. Kommt es zu einem Autounfall wird eine Zeitspanne von fünf Sekunden davor und 300 Millisekunden nach dem Crash gespeichert. Die Blackbox zeichnet allerdings kontinuierlich auf. Wird eine Geschwindigkeitsänderung in Quer- oder Längsrichtung von mehr als 8 km/h innerhalb von 150 Millisekunden registriert, Airbags oder Gurtstraffer, sowie die aktive Motorhaube ausgelöst, speichert der Event Data Recorder das Geschehen. Bei der Auswertung können die Daten dann bei der Unfallrekonstruktion hilfreich sein und die Fahrzeugsicherheit verbessern. Schon seit dem letzten Sommer müssen alle neuen Fahrzeugtypen und nun auch alle neu zugelassenen Fahrzeuge der Klassen M1 (Pkw) und N1 (Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen) mit einem EDR ausgestattet sein.

Doch auch beim Tanken wird es wichtig:

Tanken und Heizen wird im neuen Jahr teurer, weil der CO2-Preis steigt.
Quelle: IMAGO / NurPhoto

#3 Tanken und Heizen könnte teurer werden

Diese Nachricht wird sicherlich nicht besonders gut bei der Bevölkerung ankommen: Im Januar steigt der CO2-Preis auf 45 Euro pro Tonne. Und dies hat auch Auswirkungen auf das Tanken und Heizen. Denn durch die Preiserhöhung werden auch Treibstoff, Erdgas und Heizöl teurer. Der Branchenverband En2x geht davon aus, dass Benzin damit um 4,3 Cent teurer wird und Diesel um 4,8 Cent je Liter. Auch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Gas auf 19 Prozent wird sich im Preis bemerkbar machen. Das Verbraucherportal Check24 hat ausgerechnet, dass ein Haushalt mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden so 17 Prozent mehr für Gas zahlen könnte.

Wie sieht es im Supermarkt aus?

Ab Juli 2024 sollen die Plastikdeckel fest mit der Verpackung verschlossen werden sollen
Quelle: Unnützes.com

#4 Verpackungen

Neu ist auch, dass in Zukunft auf Milch und milchhaltige Getränke in Einweg-Plastikflaschen je 25 Cent Pfand fällig werden. Du solltest deine leeren Milchpackungen also nicht mehr einfach in den Müll werfen, denn hier kannst du bares Geld zurück erhalten. Außerdem wird die sogenannte „Tethered Cap“ für Plastikflaschen Pflicht. So müssen Einweg-Plastikflaschen und Tetrapaks ab Juli 2024 eine feste Verschlusskappe besitzen, die nicht abtrennbar ist. Betroffen sind Getränkeverpackungen mit einem Volumen von bis zu drei Litern. Damit will die EU weniger Plastikmüll produzieren. Viele Bürger*innen sind davon sicherlich nicht so begeistert, schließlich ist die Verschlusskappe beim Eingießen der Getränke schon ein bisschen störend. Was man nicht alles für die Umwelt tut!

Und es gibt noch eine Änderung im Supermarkt:

Rewe und Penny schaffen Payback ab. BIs Ende 2024 kann man in den Supermärkten noch Punkte sammeln
Quelle: IMAGO / Rüdiger Wölk

#5 Rewe und Penny schaffen Payback ab

Das wird viele alteingesessenen Payback-Kunden ärgern: Denn die Supermarktketten Rewe und Penny schaffen 2024 nun endgültig die Zusammenarbeit mit Payback ab. So können Kunden dann keine Punkte mehr sammeln und einlösen. Die Geschäfte wollen ein eigenes Punktesystem einführen, das die Kunden dann nutzen sollen. Wer hier noch Punkte sammeln möchte, kann dies noch bis zum Jahresende 2024 tun, doch dann ist endgültig Schluss. Viele Kund*innen wird das sicherlich ärgern, so müssen sie sich im Zweifel noch eine weitere App runterladen und brauchen vermutlich auch länger, um viele Punkte zu sammeln.

Apropos Rewe:

Im Supermarkt Rewe gibt es nun digitale Einkaufswagen
Quelle: IMAGO / Martin Wagner

#6 Pilotprojekt: Bei Rewe gibt es jetzt digitale Einkaufswagen

Wenn du gerne im Rewe einkaufen gehst, dann wird dich diese Meldung sicherlich interessieren. Denn in einer Pressemitteilung verkündete die Supermarktkette nun, dass es ein neues Pilotprojekt geben wird. Dieses könnte das Einkaufen revolutionieren. In Zusammenarbeit mit dem Technologie-Unternehmen Catch bringt der Konzern digitale Einkaufswagen in den Supermarkt. Getestet wird zunächst in einer Filiale in Köln-Bickendorf. Hier können die Kund*innen ab sofort mit einem Wagen durch die Gänge streifen, an denen spezielle Tablets angebracht sind. „Das Ziel ist, ein neues Einkaufserlebnis im stationären Einzelhandel zu schaffen und Möglichkeiten zur Individualisierung zu bieten“, heißt es in der Pressemitteilung. Das System basiert auf KI und begleitet so den Einkauf der Kund*innen. „Catch lernt so Einkaufswege, jedoch ohne persönliche Daten dauerhaft zu speichern. Auf Grundlage der Daten prognostiziert das System den Weg durch den Markt und schlägt in Echtzeit zum Einkauf passende Produkte vor“, so die Supermarktkette. Doch damit nicht genug: Die Kund*innen können sogar ihren eigenen Einkaufszettel einscannen und sich dann automatisch zu den jeweiligen Regalen im Markt führen lassen. Darüber hinaus werden ihnen auf dem Weg rabattierte Produkte und Angebote vorgeschlagen, die zum Einkauf passen könnten.

USB-C-Ladekabel werden ab 2024 einheitlicher Standard
Quelle: IMAGO / Sven Simon

#7 USB-C wird einheitlicher Standard

Ab Dezember 2024 müssen in Deutschland viele verkaufte Elektrogeräte über einen einheitlichen USB-C-Ladeanschluss verfügen. So gilt der Ladekabelanschluss künftig als Standard für alle kleinen und mittelgroßen Geräte, die aufladbar und tragbar sind. Dazu zählen also beispielsweise Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer, Lautsprecherboxen, E-Reader und Spielekonsolen. Das wird viele Menschen sicherlich freuen, so kann man sich nun viel einfacher mal ein Ladekabel von Freunden ausleihen, wenn man sein eigenes vergessen hat. Zudem braucht man im Zweifel nur noch ein Ladekabel für mehrere Geräte und hat zu Hause nicht mehr eine komplette Kabelbox im Schrank stehen.

Jetzt sollten alle Eltern aufpassen:

Der Kinderreisepass wird abgeschafft. Ab 2024 können keine Neuen mehr beantragt werden
Quelle: IMAGO / imagebroker

#8 Der Kinderreisepass wird abgeschafft

Eine Änderung, die alle Eltern wissen sollten: Ab Januar 2024 können keine Kinderreisepässe mehr beantragt werden. So soll das Dokument, das es bisher für alle Kinder unter zwölf Jahren gab, durch einen elektronischen Reisepass mit längerer Gültigkeitsdauer ersetzt werden. Doch was passiert mit den bereits ausgestellten, alten Kinderreisepässen? Keine Panik, diese behalten ihre Gültigkeit bis zu ihrer Ablauffrist. Doch warum die Änderung? Der Kinderreisepass war bisher eines der wenigen Ausweisdokumente ohne Chip, wodurch er weniger sicher war als ein Pass mit Chip. „Der Chip enthält unter anderem elektronische Sicherheitsmerkmale, welche leicht zu kontrollieren und sehr schwer zu fälschen sind“, heißt es vom Bundesministerium für Inneres und Heimat (BMI).

Jetzt betrifft es nochmal unseren Geldbeutel:

Die Ticketpreise für den ÖPVN steigen an. Das könnte viele Bürger*innen verärgern
Quelle: IMAGO / mix1

#9 Ticketpreise für den ÖPVN steigen an

Die Nachricht dürfte ebenfalls viele Menschen verärgern: So sollen die Ticketpreise für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr im neuen Jahr deutlich steigen. Der Verkehrsbund Berlin-Brandenburg (VBB) erhöht beispielsweise ab Januar 2024 die Preise um sieben Prozent. Damit wird der Einzelfahrausweis für den Tarifbereich AB um etwa 30 Cent teurer und kostet dann 3,50 Euro. Als Begründung verweist der Verband auf die hoch bleibenden Kosten für Kraftstoffe, Personal und Investitionen. Und auch im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) wird der Einzelfahrschein um 30 Cent teurer. Am Schlimmsten soll es aber die Fahrgäste des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) treffen, denn hier steigen die Preise um 12 Prozent. Zwar kostet die Fahrt dann immer noch nur noch 1,90 Euro, doch hier gibt es auch deutlich weniger Angebote im ÖPVN.

Und noch eine Meldung für alle Patient*innen:

Das rosa Rezept wird durch das E-Rezept abgelöst.
Quelle: IMAGO / Jochen Tack

#10 Das rosa Rezept wird ersetzt

Es wird digitaler: Ab dem 1. Januar 2024 müssen Arztpraxen anstelle des altbekannten rosa Rezepts für verschreibungspflichtige Medikamente das E-Rezept ausstellen. Auch Zahnärzt*innen und Psychotherapeut:innen mit Kassenzulassung sind betroffen. Eine App wird in diesem Zusammenhang ebenfalls nötig. Um das E-Rezept schlussendlich einlösen zu können, benötigt man eine NFC-fähige Gesundheitskarte und einen Pin von der Krankenkasse. Über die App kann man das Rezept zudem auch online bei einer Apotheke der Wahl bestellen. Doch warum das Ganze? Dadurch spart man sich als Patient und Patientin am Ende den Weg zur Arztpraxis, weil man ganz einfach online bestellen kann. Der Praxisalltag wird erleichtert und händische Unterschriften und Wege entfallen. Auch Folgerezepte können ohne erneuten Patient*innenbesuch ausgestellt werden.

Pinterest Pin Kein abtrennbarer Deckel an PET-Flaschen: Die Änderung wird dich vermutlich noch mehr nerven!